Nonplusultra ist für die gut 400 Läufer ein außergewöhnliches Panorama, das freilich nur bei Sonnenschein zu sehen ist.
Bergläufe – Inferno Halbmarathon: Der teuflische Lauf zum „Piz Gloria“ 20. August – Wilfried Raatz berichtet
Nonplusultra ist für die gut 400 Läufer ein außergewöhnliches Panorama, das freilich nur bei Sonnenschein zu sehen ist.
Wir stellen Ihnen auf German Road Races (GRR) in einer Serie eine Auswahl von klassischen Bergläufen vor, die der Berglaufspezialist und Journalist Wilfried Raatz in seinem Buch "BERGLAUF Journal" zusammen getragen hat. Das "BERGLAUF Journal" ist selbst schon ein Klassiker, es erschien in diesem Jahr im 21. Jahr.
Abenteuer und außergewöhnliche Herausforderungen in schwierigem Terrain und atemberaubende Kulisse sind die Reizworte beim Berglauf. Landschaftsläufe mit Marathonüberlängen, Ein- oder Mehrtagestouren, alleine oder im Team auf schmalen Alpenpfaden sind der Trend der Zeit.
Mürren ist Ort der ersten Schweizer Skischule, einer der namhaftesten Wintersportorte mit dem stets 1500 Skifahrer anlockenden Inferno-Skirennen, Austragungsort der alpenüberquerenden Dolder-Ballon-Wochen – und einmal mehr markante Zwischenstation für den teuflischsten Berglauf Europas, wie die Organisatoren den Inferno Halbmarathon nennen.
Weltweit bekannt ist der berühmte Aussichtsgipfel Schilthorn mit dem Panorama-Restaurant jedoch geworden als „Piz Gloria“ durch die Verfilmung eines James Bond-Films. Aus einer eher braven Berglaufveranstaltung von Lauterbrunnen nach Mürren ist 1993 ein Spektakel geworden, das unter dem neuen Namen allerdings wie bislang schon die berühmte Skitrasse in aufsteigender Richtung hinaufläuft – und so zum „verrücktesten“ Halbmarathon bei einer Höhendifferenz von 2175 m mutiert ist.
Den Streckenrekord des Berglaufes mit Einmaligkeitscharakter hält trotz einiger äthiopischer Starter oder Dreimalsieger Martin von Känel seit 1997 allerdings der deutsche (Nicht-Berglaufspezialist) Christoph Melcher mit erstaunlichen 1:57:33. Bei der 2010er Auflage setzte sich erneut Vorjahressieger Martin Cox in 2:07:23 mit einer Minute Vorsprung auf (erneut) Michael Barz und Hansruedi Mathys (2:10:35) durch. Bei den Frauen war Karin Jaun die Schnellste in 2:35:23 vor Christa Greminger (2:36:48) und Andrea Huser (2:38:22). Die Streckenbestzeit von Angela Mudge (2:16:34) stand freilich nicht zur Diskussion.
Nonplusultra ist für die gut 400 Läufer ein außergewöhnliches Panorama, das freilich nur bei Sonnenschein zu sehen ist. Auch Schilthorn-Soft, so lässt sich bei allem Respekt vor der dennoch reichlich schweren Strecke die schon etablierte Dreierstaffel (anstelle von Lauterbrunnen-Mürren) bezeichnen, ist für viele eine Alternative mit Panoramablick-Belohnung.
Das Inferno-Programm komplettiert inzwischen der Inferno-Triathlon mit 3,1 km Schwimmen, 86 km Rennrad, 31 km Mountain-Bike und 17 km Laufen und der Team-Triathlon mit den gleichen Distanzen, jeweils mit Start in Thun und Ziel auf dem Schilthorn. Wenn das kein teuflisches Sportivpaket ist!
Wilfried Raatz
Veranstaltungsdetails
Strecke: 21,097 km, 2175 m Höhendifferenz, Start 10.15 Uhr
Organisation: Inferno Rennbüro, CH-3825 Mürren
Kontakt/Infos: info@inferno.ch, www.inferno.ch
Entnommen aus: Berglauf-Journal 2011, wus-media/www.berglauf.info