Symbolbild Humboldt-Universität (im Hintergrund) und Läufer - Foto. Horst Milde
Bekämpfung von Diskriminierung im Sport in Berlin – Landessportbund Berlin beauftragt wegweisende Studie – DOSB Presse
(DOSB-PRESSE) Der Landessportbund Berlin setzt ein Zeichen im Kampf gegen Diskriminierung im Sport und startet dazu die erste empirische Studie mit einer ganzheitlichen Herangehensweise. Ziel der wissenschaftlichen Untersuchung durch die Humboldt-Universität zu Berlin ist es, eine umfassende Datengrundlage zu Diskriminierungserfahrungen und dem Zugehörigkeitsgefühl von Menschen in Berliner Sportvereinen zu schaffen.
Am 10. Juni findet die feierliche Eröffnung des Kulturprogramms im Humboldt Forum, zusammen mit der Fotoausstellung „Special Olympics Portrait Project“, statt. Das Programm umfasst ein breites Spektrum an Aufführungen und inklusiven Kulturangeboten von verschiedenen Künstlern, Kollektiven und Institutionen.
Für die Studie wurden knapp 500 Berliner Sportvereine nach dem Zufallsprinzip angeschrieben, um mindestens fünf Prozent der Sportvereine und ihrer Mitglieder zu erreichen. Im ersten Schritt der Studie werden Vereinsverantwortliche über die strukturellen Gegebenheiten ihres Vereins befragt. Im zweiten Schritt erhalten sie einen Link, den sie an alle Vereinsmitglieder weiterleiten, damit diese an der Umfrage teilnehmen können.
Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin, sagt zur Bedeutung der Studie: „Es geht uns darum herauszufinden, ob sich die Menschen im Berliner Vereinssport sicher und wohl fühlen und welche Rolle bestimmte Diskriminierungsmerkmale hierbei spielen. Die Ergebnisse sollen uns zudem Hinweise liefern, wie groß der Bedarf an Aufklärungs- und Förderungsmaßnahmen ist und wie von Diskriminierung bedrohte Gruppen im Sport zukünftig besser geschützt werden können.“
Die Studie wird von der Abteilung Sportpädagogik am Institut für Sportwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Leitung von Prof. Ulrike Burrmann, Dr. Katrin Albert und Dr. Stephan Sielschott durchgeführt.
Erste Ergebnisse werden im Herbst dieses Jahres vorliegen. Die Wissenschaftler*innen weisen darauf hin, dass es bis heute kaum eindeutige Kennzahlen gibt, die erfahrene Diskriminierung oder Ängste von Vereinssportler*innen wissenschaftlich dokumentieren. Diskriminierendes Verhalten im Sport findet leider auch heute noch statt.
„Die Studie ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zu einem diskriminierungsfreien Sport für Alle“, sagt Thomas Härtel. „Wissenschaftlich fundierte Daten erhöhen einerseits die Aufmerk-samkeit für das Thema und liefern uns andererseits auch wichtige Argumente, wenn wir uns bei unseren Mitgliedsorganisationen, dem Senat oder anderen sportfördernden Organisationen für notwendige Veränderungen der Sportstrukturen einsetzen.“
Quelle: DOSB Presse