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04
06
2007

Auch wenn die Läufer von wenig sportbegeisterten Parisern angefeuert werden (ca. 100.000 an der Strecke), ist der Lauf einer der Oberklasse, weil die Historie ununterbrochen mitläuft.

Beim Paris Marathon läuft die Historie ununterbrochen mit – aber wenig begeisterte Zuschauer

By GRR 0

Paris war dieses Jahr eine besondere Herausforderung. Schon Ende Oktober war die Anmeldung über das Internet abgeschlossen, weil die Teilnehmerzahl von 35.000 erreicht war, was sicher für Paris spricht. Dass man in Frankreich ein Gesundheitszeugnis beibringen muß, ist für Deutsche ungewöhnlich, aber
akzeptabel. Erstaunlich ist, dass sehr penibel vorgegangen wird, so wird ein Gesundheitszeugnis nicht akzeptiert, das zum Zeitpunkt der Veranstaltung älter als ein Jahr ist.

Die Praxis Westend (Dr. Heepe, Dr. Fries) hat uns hier keine Freundschaftsgutachten erstellt, sondern sich fachkundig eingebracht. Die Vorbereitung lief den Berliner Umständen entsprechend der Jahreszeit normal und ein Rückblick auf die letzten 30 Paris-Marathons erlaubte eine Prognose auf kühles, wenn nicht sogar regnerisches Wetter.

Erschreckend die Prognose eine Woche vorher, dass es 26° C werden sollen. Für solche Wettkampftemperaturen sollte man mindestens 10 mal bei Hitze trainiert haben, was in Berlin um die Jahreszeit nicht üblich ist. Egal, auch Paris ist eine Reise wert!
So nahmen wir mit 12 Läufern einer Berliner Läufertruppe den Kampf an.

Der Start und die ersten 28 km waren durch Schatten begünstigt, so dass die Hitze erst danach lästig wurde. Ärgerlich, dass es bei der Erfrischungsstation bei 15 km bei unserem Erscheinen nach knapp 1,5 Std. kein Wasser mehr gab. Die letzten 12 km war die Hitze überaus dominant und ich habe noch nie so viele Krankenwagen im Einsatz erlebt, die fast Kolonne fuhren.

Über 9.000 nicht angekommen

Von 35.000 Startern sind immerhin über 9.000 nicht angekommen. Am gleichen Tag wurde der Marathon in Rotterdam wegen der Hitze nach 3 Stunden abgebrochen (startete allerdings erst um 11:00). Für mich war
die Zeit diesmal unter den Rahmenbedingungen völlig ergal, Hauptsache, gesund ins Ziel kommen.
Unter dieser Zielsetzung war Paris nicht nur erfolgreich, sondern trotzdem ein romantisches und kulturell vielseitiges Erlebnis.
Auch wenn die Läufer von wenig sportbegeisterten Parisern angefeuert werden (ca. 100.000 an der Strecke), ist der Lauf einer der Oberklasse, weil die Historie ununterbrochen mitläuft.

Dieter Klapproth

https://www.parismarathon.com/
Paris-Marathon

author: GRR

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