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2023

Dawit Seyaum gewann erneut das traditionelle Silvesterrennen in Bozen. Foto: Boclassic / Dabiele Mosna

Barcelona 2022: Konstanze Klosterhalfen läuft deutsche Bestzeit über 5 km

By GRR 0

Konstanze Klosterhalfen sorgte erwartungsgemäß für den deutschen Höhepunkt bei den internationalen Silvesterläufen.

Die 5.000-m-Europameisterin, die für Bayer Leverkusen startet, belegte beim 5-km-Rennen in Barcelona Rang zwei und lief mit 14:52 Minuten einen inoffiziellen deutschen Rekord (im 5-km-Straßenlauf führt der Deutsche Leichtathletik-Verband bisher keine offiziellen Rekorde). Die bisher schnellste deutsche Läuferin über diese Distanz war Irina Mikitenko, die im Jahr 2000 in Kassel eine Zeit von 15:16 erreicht hatte.

Konstanze Klosterhalfen ist somit die erste Deutsche, die über 5 km auf der Straße unter 15:00 Minuten lief. Und die 25-Jährige wurde in Barcelona zur sechstschnellsten europäischen Läuferin aller Zeiten. Den Europa-Rekord, den Sifan Hassan (Niederlande) mit 14:44 hält, verpasste sie nur um acht Sekunden.

Schneller als Konstanze Klosterhalfen war in Barcelona lediglich die Weltrekordlerin Ejegayehu Taye, die bei dem Rennen vor einem Jahr die globale Bestzeit von 14:19 aufgestellt hatte. Die Äthiopierin, deren Start erst kurzfristig bekannt gegeben worden war, versuchte, ihre eigene Bestmarke zu unterbieten und war aufgrund dieses Tempos von Beginn an alleine an der Spitze. Am Ende reichte es für Ejegayehu Taye nicht ganz. Mit 14:21 verpasste sie den Weltrekord um nur zwei Sekunden und erzielte die zweitschnellste je gelaufene Zeit. Hinter Konstanze Klosterhalfen lief Norwegens Crosslauf-Europameisterin Karoline Grovdal auf Rang drei mit 15:06. Miriam Chebet (Kenia) wurde Vierte in 15:36.

Im Männerrennen wurde es nichts mit der erhofften Weltrekord-Jagd. Denn der 5.000-m-Weltmeister Jakob Ingebrigtsen konnte gar nicht erst starten. Der Norweger fiel aufgrund eines Infektes kurzfristig aus. So blieb die Bestzeit, die der Äthiopier Berihu Aregawi vor einem Jahr in Barcelona mit 12:49 aufgestellt hatte, unangetastet. Der Äthiopier Adisu Girma lief schließlich zu einem überzeugenden Sieg in 13:25 Minuten. Er gewann vor dem Spanier Ilias Fifa und dem Schweizer Jonas Raes, die nach 13:30 beziehungsweise 13:31 im Ziel waren.

Bozen: Oscar Chelimo und Dawit Seyaum mit flotten Zeiten

Oscar Chelimo (Uganda) und Dawit Seyaum (Äthiopien) haben die 48. Auflage des Silvesterlaufes von Bozen gewonnen. Die beiden afrikanischen Topathleten blieben bei ihrem jeweils zweiten Sieg beim BOclassic im italiennischen Südtirol knapp über dem Streckenrekord. Pech hatte Miriam Dattke: Die Marathon-EM-Vierte musste ihren Start aufgrund einer Erkrankung absagen. Nach der Cross-EM im Dezember, wo die Läuferin der LG Telis Finanz Regensburg einen starken sechsten Platz belegt hatte, litt sie unter einer fiebrigen Erkältung und wurde nicht mehr rechtzeitig fit.

Nach dem Startschuss des Eliterennens der Männer übernahmen nicht etwa die Top-Favoriten Amos Kipruto (Kenia) oder Oscar Chelimo (Uganda) das Kommando. Es war der junge Südafrikaner Maxime Chaumeton, der sich an die Spitze setzte und auf den ersten sechs Runden das Tempo machte. An seinen Fersen klebten Yeman Crippa, Pietro Riva (beide Italien), Chelimo, Martin Kiprotich (ebenfalls aus Uganda) und Kipruto, der jedoch nach etwa halber Strecke etwas zurückfiel. Nach 5 Kilometern lag die Spitzengruppe nur zwei Sekunden über dem Streckenrekord, was die Hoffnungen auf eine neue Bestmarke schürte.

Die Entscheidung in diesem spannenden Rennen fiel auf der letzten der insgesamt acht Schleifen zu jeweils 1,25 Kilometern. Chelimo zog das Tempo an und lief nach 10 km als Sieger ins Ziel. Der 21-Jährige, der bei der WM in Eugene Bronze über 5000m gewonnen hatte, setzte sich in 28:14 Minuten durch – und blieb damit lediglich 12 Sekunden über dem Streckenrekord. Mit drei Sekunden Rückstand belegte Yeman Crippa den zweiten Platz. Der 26-jährige 10.000-m-Europameister aus dem Trentino schaffte es in Bozen im siebten Anlauf zum ersten Mal aufs Podium, das Maxime Chaumeton (28:19) komplettierte. Vierter wurde Martin Kiprotich (Uganda/28.21), Platz fünf belegte Pietro Riva (Italien/28:23). „Ich weiß, dass ich mich auf meine letzte Runde verlassen kann und deshalb habe ich auch heute lange gewartet. Ich bin sehr glücklich, das Jahr 2022 mit dem zweiten Sieg beim BOclassic abzuschließen“, sagte Chelimo.

Im 5-km-Eliterennen der Frauen zogen Dawit Seyaum (Äthiopien), Margaret Chelimo Kipkemboi (Kenia), Luiza Gega (Albanien), Matea Parlov Kostro (Kroatien) und die „Azzurra“ Anna Arnaudo das Tempo in der zweiten Runde an. Auch in diesem Rennen fielen die Würfel auf der letzten Runde. Seyaum, die WM-Bronzemedaillengewinnerin über 5000 Meter, schaltete kurz vor dem Ziel einen Gang höher und gewann in 15:34 Minuten – nur 12 Sekunden über ihrem Streckenrekord.

Den zweiten Platz holte sich etwas überraschend Geza, die Europameisterin über 3000 Meter Hindernis, die nach 15:41 vor Kipkemboi (15:44) ins Ziel lief. Matea Parlov Kostro (Kroatien/16:04) und Anna Arnaudo (Italien/16:05) folgten als Vierte und Fünfte.

race-news-service.com

 

 

author: GRR