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2024

Einmal im Jahr kann um die Pyramiden gelaufen werden - Foto: Tri Factory Cairo

Bald geht es wieder um die Pyramiden. In Ägypten ist man längst auf dem Laufenden. Nach dem Halbmarathon am Roten Meer nun Events in Kairo. Und der 32. Ägypten-Marathon ist auch in Vorbereitung. Klaus Weidt berichtet.

By GRR 0

Vor 35 Jahren liefen im Land am Nil gerade mal Kinder. Und die kamen aus der deutschsprachigen Schule von Kairo.

Als 1993 eine amerikanische Filmproduzentin nach ihrer „Miss-Wahl“ einen „Pyramids Marathon“ organisierte, waren deutsche Läufer mit von dieser Laufpartie und etwas überrascht von der dilettantischen Organisation. Auf die Nachfrage, ob die Ägypten nicht selbst einen Marathon ausrichten können, erhielten sie nur ein Lächeln. Sie konnten nicht.

Und so nahmen beherzte Berliner Lauforganisatoren, unterstützt von dem ägyptischen Ministerium für Jugend und Sport und einer Kairoer Reiseagentur ein solch neues Laufunternehmen kühn in ihre Hände. Auf Anhieb mit Erfolg. 1994 fand der erste Internationale Ägypten-Marathon an den Pyramiden statt, danach in Luxor mit Start und Ziel am Hatschepsut-Tempel. Dort ist er auf den Spuren der Pharaonen geblieben. Am 10. Januar findet er bereits zum 32. Mal statt. Also eine Erfolgsgeschichte.

Die ägyptischen Laufevents finden vor allem in der klimatisch günstigen Zeit zwischen Oktober und Mai statt. Der Halbmarathon in El Gouna am Roten Meer fand in diesem November mit seinen Zusatzangebot über 10 und 5 km nicht nur bei den Touristen wieder Anklang. Inzwischen starten auch hier arbeitende Ägypter ebenso wie Schülerinnen und Schüler. Das Lagunenstädtchen ist seit 2004 mit Unterstützung des Eigentümers, der Firma Orascom, und der Agentur für Sportsevents „Tri Factory Cairo“ zu einem festen Bestandteil des Sports am Roten Meer geworden.

Früher unmöglich, heute fast normal: auch Frauen laufen in Ägypten – Foto: Tri Factory Cairo

Die Sportagentur hatte gleich eine Woche später im neuen riesigen Stadtteil „New Cairo“ einen weiteren interessanten Wettbewerb organisiert – für Kinder „Tough Mudder Kids“. Zwei kleine Läufe standen da im Programm. Einer für 8- bis 12jährige über eine Meile, einer für alle Jüngeren mit einem Kilometer (Mighty Mudder und Mini Mudder). Seit 2019 wurde dieser schon in 25 anderen Ländern erfolgreich ausgerichtete Kids-Wettbewerb von Tri Factory in Kairo übernommen.

El Gouna-Halbmarathon – Foto: Tri Factory Cairo

Den nächsten Höhepunkt bezeichnen die Ägypter als ein „Flaggschiff-Laufrennen“. Am 14. Dezember geht es wieder rund um die Pyramiden. Der „Marakez Pyramids Halfmarathon“ hat inzwischen schon eine gute Tradition und zieht auch Teilnehmer aus anderen Ländern. Wer kann schon die letzten noch bestehenden antiken Weltwunder rennend umrunden? Diese Möglichkeit gibt es nur einmal alljährlich in Gizeh am Rande von Kairo, und die bei diesem Dezember-Event.

Der Kairo-Marathon wurde 2024 ins Leben gerufen – Foto: Tri Factory Cairo

Schon aber schauen die inzwischen laufbegeistert gewordenen Ägypter auf das nächste Jahr. Und da steht auch wieder (seit 2014) der Kairo-Marathon (am 24. Februar) auf dem Programm. Die Cairo Runners als Veranstalter sind durchweg unermüdlich. Jede Woche rufen sie Jung und Alt zu einem „Freitagslauf“ auf. Inzwischen haben sich auch viele joggende Frauen durchgesetzt.

Es ist seit jenem ersten „Egyptian Marathon“ von 1994 zwischen Mittelmeer und Rotem Meer erstaunlich viel ins Laufen gekommen.*

Nachbemerkung: Klaus Weidt war der Initiator des ersten Ägypten-Marathons, den er mit einem Organisations-Team des Berliner Läufers Roland Winkler 1994 vorbereitete und organisierte. Das Stendaler Läufer-Paar Gerd und Liesel Engel betreuten noch Jahre lang diesen Marathon in Luxor, ehe der Ägypter Gasser Riad als Race Director das Marathon-Zepter selbst in die Hände nahm. Später initiierte Klaus Weidt mit den Stendalern auch den El Gouna-Halbmarathon und mit der Reiseorganisatorin Christel Schemel einen Sinai-Marathon.

Klaus Weidt

Und abends wird getanzt… Madeira bietet vieles, was man an Bewegung braucht. Eine Läufergruppe besuchte auf „Europas Insel Nr.1“ den Ernährungs wissenschaftler Dr. Wolfgang Feil. Klaus Weidt berichtet

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