Neben dem französischen Rekord erzielte Mehdi Baala die zweitschnellste bisher in dieser Hallensaison erzielte Zeit. Lediglich der Kenianer Haron Keitany war eine Woche zuvor in Gent mit 3:33,96 Minuten noch etwas schneller.
Baala überzeugt, Müller steigert sich und Gabius läuft EM-Norm beim Leichtathletik-Hallenmeeting in Karlsruhe
Für die hochkarätigste Leistung beim Leichtathletik-Hallenmeeting in Karlsruhe, das zur IAAF-Permit-Meeting-Serie gehört, sorgte bei den Laufwettbewerben ein Franzose: Mehdi Baala rannte in einem eindrucksvollen 1.500-m-Lauf zu einem französischen Rekord. Der 30-Jährige gewann das Rennen in 3:34,71 Minuten, nachdem er unterwegs nicht nur von 5.000 Zuschauern sondern auch vom französischen Meeting-Direktor Alain Blondel angefeuert worden war.
Neben dem französischen Rekord erzielte Mehdi Baala die zweitschnellste bisher in dieser Hallensaison erzielte Zeit. Lediglich der Kenianer Haron Keitany war eine Woche zuvor in Gent mit 3:33,96 Minuten noch etwas schneller.
Bei den Hallen-Europameisterschaften in Turin Anfang März wäre Mehdi Baala nun eigentlich der ganz große Favorit. Doch der Franzose verzichtet zugunsten der Vorbereitung auf die WM-Saison auf die Hallen-Titelkämpfe. „Ich werde nun noch in Stockholm über 1.000 Meter antreten und dann die Hallensaison beenden“, erklärte Mehdi Baala, der in Karlsruhe mit Hilfe von Tempomachern deutlich vor dem Kenianer Gideon Gathimba (3:38,39) und Wolfram Müller (LG Asics Pirna) im Ziel war.
Der deutsche Läufer steigerte seine Saisonbestmarke von 3:40,10 auf 3:38,80 Minuten und unterbot damit ein zweites Mal die Norm für die Hallen-EM. „Ich wusste, dass ich gut drauf bin und eine gute Zeit möglich ist“, sagte Wolfram Müller.
Auch ein zweiter deutscher Läufer unterbot in Karlsruhe die Norm für die Hallen-Europameisterschaften: Über 3.000 m lief Arne Gabius (Asics Tübingen) als Dritter hinter Edwin Kipkorir (Kenia/7:49,83) und Ali Saidi-Sief (Algerien/7:51,22) ins Ziel. Für Gabius wurden 7:51,96 Minuten gestoppt, so dass er gut drei Sekunden unter dem Turin-Richtwert blieb. „Vor acht Tagen bin ich in Stuttgart desolate 8:03 Minuten gerannt und war danach am Boden zerstört. In der vergangenen Woche habe ich viel geschlafen. Heute habe ich mit meiner Zeit genau das richtige Signal senden können an die deutsche Konkurrenz im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften in einer Woche in Leipzig“, erklärte Arne Gabius.
Für eine Überraschung sorgte die Italienerin Elisa Cusma. Die 27-jährige gewann das 800-m-Rennen mit einer Jahresweltbestzeit und einem italienischen Rekord. Sie gehört damit zu den ganz großen Hoffnungen der Italiener in Turin. Zunächst hinter der favorisierten Tatyana Petlyuk laufend, zog Elisa Cusma rund 150 Meter vor dem Ziel an der Ukrainerin vorbei und verteidigte dann den Vorsprung. Cusma war nach 1:59,25 Minuten im Ziel. Auch Petlyuk blieb mit 1:59,63 als Zweite noch unter zwei Minuten.
Gemessen an den Ergebnissen nicht so hochkarätig aber spannend war der 800-m-Lauf der Männer. Hier kam es zum Aufeinandertreffen zwischen Olympiasieger Wilfred Bungei (Kenia) und dem Silbermedaillengewinner von Peking, Ismail Ahmad Ismail (Sudan). Nachdem Ismail vor acht Tagen in Stuttgart gewonnen hatte, drehte Bungei den Spieß nun wieder um: Der Kenianer übernahm nach dem Ausstieg des Tempomachers nach etwa 600 Metern die Führung und ließ Ismail nicht mehr vorbei. Bungei gewann schließlich in 1:47,02 Minuten vor dem Sudanesen (1:47,34).
Zuvor hatte es beim Meeting in Valencia zwei Jahresweltbestzeiten in den Laufwettbewerben gegeben. Dabei gewann der Äthiopier Abraham Cherkos das 3.000-m-Rennen in 7:34,05 Minuten. Der 5.000-m-Junioren-Weltmeister setzte sich im Spurt vor den Kenianern Augustine Choge (7:34,47) und Shedrack Korir (7:35,98) durch.
Eine Überraschung gab es in Valencia durch die Spanierin Nuria Fernández, die im 1.500-m-Rennen zu einer Jahresbestzeit von 4:01,77 Minuten stürmte. Die 32-Jährige pulverisierte damit den spanischen Rekord ihrer prominenten Landsfrau Marta Domínguez, die vor sieben Jahren 4:07,69 Minuten gelaufen war. Für einen weiteren Clou sorgte Nuria Fernández anschließend, als sie den Journalisten erklärte, dass dieses Rennen nur ein Test gewesen sei – denn eigentlich will sie sich im Hinblick auf die EM in Turin auf die 3.000 m konzentrieren!
Im US-amerikanischen Fayetteville wurde die schnellste 5.000-m-Zeit dieses Jahres in der Halle gelaufen. Hier gewann der Äthiopier Bekana Daba in 13:17,79 Minuten vor dem US-Rekord laufenden Galen Rupp (13:18,12).
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