Läufer auf dem Paparner Rothorn - Aus für den Graubünden-Marathon - Im OK in der Ferienregion Graubünden können wichtige Schlüsselstellen des Gebirgsmarathon von Chur auf das Parpaner Rothorn nicht mehr besetzt werden berichtet Wilfried Raatz ©Wilfried Raatz/wus-media.
Aus für den Graubünden-Marathon – Im OK in der Ferienregion Graubünden können wichtige Schlüsselstellen des Gebirgsmarathon von Chur auf das Parpaner Rothorn nicht mehr besetzt werden berichtet Wilfried Raatz
Mit dem Graubünden Marathon „stirbt" ein weiterer attraktiver Landschaftsmarathon. In diesen Tagen erreichte uns die Mitteilung, dass es nach zwölf Auflagen in der Ferienregion Lenzerheide keine weitere geben wird.
Beim Marathon-Klassiker mit Start in Chur und dem Ziel auf dem Parpaner Rothorn in 2865 m sind nach dem Rücktritt auf einigen Schlüsselpositionen im OK diese nicht wieder zu besetzen, sodass man sich zur Absage für 2015 entschlossen hat. Dennoch soll es nach ersten Überlegungen in der Berglauf affinen Region des Wintersportortes Lenzerheide-Valbella in Sachen Lauf-Event weitergehen, das bereits im Sommer 2016 umgesetzt werden soll.
Er galt als Klassiker und als einer der härtesten Marathons der Schweiz. Auf 42,195 km mussten auf dem Weg zwischen Chur und dem Parpaner Rothorn 2.682 Höhenmeter zurückgelegt werden. Mit total 1200 bis 1500 Startern auf den unterschiedlichen Distanzen, die von der klassischen Marathonstrecke über 30 Meilen und Halbmarathon bis hin zum Rothorn-Run über 11,5 km und diversen Walkingstrecken reichten.
„Es ist der härteste Marathon, den ich jemals gelaufen bin", sagte 2004 der vielfache Berglauf-Weltmeister Jonathan Wyatt, der allerdings diesen Lauf besonders begehrte, sonst hätte er inzwischen nicht fünf Marathonsiege auf dieser beinharten Strecke eingesammelt. Wenn der Neuseeländer nicht am Start war, dann triumphierten andere wie zuletzt der Schweizer Marc Lauenstein oder die Briten Martin Cox oder Timothy Short. Auch bei den Frauen ist das Siegerpodest mit der dreimaligen Siegerin Jasmin Nunige oder zuletzt Denise Zimmermann prominent besetzt.
Allerdings litt dieser aufwändige Landschaftsmarathon unter Wettereskapaden, so musste das Ziel bereits zweimal kurzfristig auf die Gegenseite oder zur Mittelstation Scharmoin verlegt werden. Aber auch durch eher kleinere Starterfelder, die aus kaufmännischer Sicht kaum in einem ausgeglichenen Etat mündeten.
„Nach der letzten Durchführung im Juni 2014 haben mehrere langjährige und erfahrene Mitglieder das Organisationskomitee verlassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen", erklärt Bruno Fläcklin, Tourismusdirektor der Ferienregion Lenzerheide. Die vergangenen Monate waren daher geprägt von zahlreichen Gesprächen mit laufbegeisterten Personen und Gruppierungen, um die Nachfolge im OK zu klären. Jedoch ohne Erfolg.
„Eine Großveranstaltung wie der Graubünden Marathon kann ohne ein kompetentes und ressourcenstarkes OK nicht in der gewohnten und nötigen Qualität umgesetzt werden. Darunter würden nicht nur die Abläufe und Vorbereitungen leiden, sondern schlussendlich auch das Lauferlebnis und die Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer".
Ersten Informationen zufolge arbeiten die Verantwortlichen in der Feriendestination Lenzerheide bereits an einem möglichen Nachfolgeprojekt, dem übrigens dritten nach dem zum Berglauf-Weltcup zählenden Danis-Berglauf und nun dem Graubünden-Marathon.
„Der Laufsport wird weiterhin ein fester Bestandteil unseres Eventkalenders sein", verrät Andreas Wirth, Leiter Events der Ferienregion Lenzerheide. „Die Ansprüche an Laufveranstaltungen haben sich geändert.
Neue Konzepte, Ideen und Routen sind gefragt".
Wilfried Raatz
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