Der DLV führt in dieser Disziplin ordentliche Deutsche Meisterschaften durch. Grund genug für Sven Kersten und Heinrich Scholtyssek, sich auf die Deutsche Meisterschaften im August 2005 in Leipzig vorzubereiten.
Auf dem Weg zum erfolgreichen Ultramarathonläufer, der Berliner Sven Kersten geht noch nicht in die „Marathonrente“ – Der Nationalteamleiter Volkmar Mühl registriert die kämpferische Leistung vom Newcomer Sven Kersten mit großer Anerkennung und Freude.
Der Berliner Sven Kersten, heute 38 Jahre alt, beginnt mit dem Laufen im Jahr 1991. Seitdem wird er mehrfach Berliner – und Brandenburgischer Meister und Mannschaftsmeister im Crosslauf, über 10 km, Halbmarathon und Marathon.
Sein größter Erfolg über die „klassische“ 42,195 km Distanz ist bis heute der Deutsche Mannschafts-Marathonmeistertitel 2002, mit einer persönlichen Bestzeit von 2:29:41.
Sven ist ein gewerblicher Angestellter bei einer Wohnungsbaugesellschaft in Berlin und hat eine 40-Stunden Arbeitswoche. So opfert er seine gesamte Freizeit dem Leistungssport. Um die gezeigte Leistung umzusetzen, bedarf es schon ein Organisationstalent.
Um jeden Morgen zur Arbeit, zu den Trainingstätten zu fahren, braucht man auch die Zeit für die Regeneration, Physiotherapie, Essen vorbereiten, Schlaf, usw. Da er nicht im Kreis der Kaderathleten ist, hat er keinen Anspruch auf Fördermittel und muss so seine Kosten selber decken, wie Fahrten und Unterkunft zu Meisterschaften, zweimal jährliches Trainingslager, Meldegebühren, usw.
„Marathon-Rente“
In Jahren 2003 – 2004 gelingt es ihm trotzdem, im schon relativ „hohen“ Alter, neue Bestzeiten zu laufen – 10 km in 32:21 und den Halbmarathon in 71:20. Man könnte eben mit 36 Jahren, mit guten Gewissen, ruhig in die „Marathon-Rente“ gehen.
Aber da kommt zu ihm eines Tages Franz Feddema, ebenfalls aus Berlin und erzählt etwas vom 100 km Lauf. Das Interesse am „ULTRA“ wird schnell geweckt und nach Rücksprache mit seinem Trainer Heinrich Scholtyssek, werden im Winter 2005 neue Trainingspläne geschrieben.
Der DLV führt in dieser Disziplin ordentliche Deutsche Meisterschaften durch. Grund genug für Sven Kersten und Heinrich Scholtyssek, sich auf die Deutsche Meisterschaften im August 2005 in Leipzig vorzubereiten.
Das erste 100 km-Rennen läuft alles andere als leicht. Mit einem verknacksten Sprunggelenk nach bereits 10 km läuft Sven mit Schmerzen bis km 60 und denkt ans Aussteigen. Betreuer Franz Feddema und Trainer müssen ganze Überzeugungsarbeit leisten, damit er im Rennen bleibt, denn er liegt bis dahin auf dem 2. Platz! Im Ziel wird er 4. mit 7:25;21 – die beste Einzel-Platzierung bis dahin, bei einer Deutschen Meisterschaft.
Kämpferische Leistung
Der Nationalteamleiter Volkmar Mühl registriert die kämpferische Leistung vom Newcomer Sven Kersten mit großer Anerkennung und Freude.
Ein paar Monate später bei den Deutschen Meisterschaften im April 2006 in Hanau gewinnt er wieder die „Holzmedaille“, wird aber dadurch zu den Europameisterschaften in Belgien nominiert. Dieser Wettkampf wird als Nachtlauf ausgetragen. Start um 20:00 Uhr!
Sven Kersten erreicht in Torhout mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 7:21;42 als zweitbester Deutscher den 18. Platz in der Einzelwertung und löst damit das Ticket für einen weiteren internationalen Einsatz – den Welt-Cup im Oktober 2006 in Misari /Südkorea.
Bronze-Medaille
Dieser Lauf erfüllt noch mal alle Erwartungen. Sven Kersten hilft mit seiner Leistung von 7:14;26 und dem 20. Platz in der Einzelwertung, als drittbester Deutscher, der National-Mannschaft beim Erreichen der Bronzemeddaille. Erwähnenswert ist, dass er die zweitschnellste 10 km Schlussrunde aus dem gesamten Feld läuft.
Mit dem Gewinn der Bronze-Medaille beim Welt-Cup gehört Sven zu den erfolgreichsten Leichtathleten 2006 in Berlin.
Ein Einsatz im National-Trikot macht ihn sehr stolz, mit dem Gedanken, sportlich etwas fürs Land getan zu haben. Damit ist die Freude am Laufen noch größer. Das Potential von Sven Kersten ist, nach der Meinung von Trainer Heinrich Scholtyssek und Teamleiter Volkmar Mühl, noch nicht ausgereizt. Laut Statistiken, beträgt das Durchschnittsalter, der 100 km Läufer etwa 38 – 39 Jahre.
Vom Marathon zum ULTRA
Sven Kersten, Heinrich Scholtyssek, Franz Feddema und Volkmar Mühl hoffen, dass weitere gute Marathonläufer den Reiz und die Herausforderung des 100 km Lauf in sich erwecken (lassen), Deutschland ist doch eines der erfolgsreichsten Länder auf der internationalen Plattform bei den Europameisterschaften und Welt-Cup-Meisterschaften in dieser Disziplin.
Mehr zum Thema „ULTRA“:
Bericht Rodgaulauf 2007 – Der Start der Ultramarathonläufer –
Schnelle Zeiten auf neu geführter Strecke …
von Volkmar Mühl
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Verein zur Förderung des ULTRALAUFS in Deutschland
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