Simone Niggli-Luder ©Veranstalter
Arosa – Bergspezialisten im Duell mit Orientierungsläufern – Wilfried Raatz berichtet
Der achte Swiss Snow Walk & Run vom Samstag (7.1.) in Arosa steht auf der 19,2 Kilometer messenden Crazy Distance im Zeichen des Duells zwischen Bergspezialisten und Orientierungsläufern. Matthias Merz, vor zwölf Monaten Gewinner des Halbmarathons, wird dabei nicht nur aus den eigenen Reihen, sondern insbesondere auch wieder vom Vorjahres-Dritten und vierfachen Deutschen Berglaufmeister Timo Zeiler gefordert.
Zu den stärksten Gegnern des Vorjahressiegers zählt überdies Zeilers Teamkollege aus der deutschen Nationalmannschaft Marco Sturm, der WM-Langdistanz-Fünfte 2009. Auf der klassischen Halbmarathonstrecke, deren Kulminationspunkt die bei Wintersportlern bekannte Carmenna-Hütte (2135 m) darstellt, gilt das Interesse Maja Meneghin-Pliska. Die Baslerin machte sich in der Berglaufszene speziell mit ihren Siegen am Graubünden Marathon 2010 und 2011 sowie mit dem zweiten Platz am Swissalpine 2011 einen Namen.
Das Wettkampfprogramm am Swiss Snow Walk & Run ergänzen zwei weitere Laufstrecken über 12 bzw. 6,3 km. Insgesamt erwarten die Organisatoren rund 1000 (Nordic-)Walker und (Schneeschuh-)Läufer. Darunter auch der Spitzenschwinger Christian Schuler sowie der amtierende Mister Schweiz Luca Ruch und sein Vorgänger André Reithebuch.
Große Aufmerksamkeit wird bei ihrem ersten Start nach der Geburt von Zwillingen der 17fachen Orientierungslauf-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder zuteil werden. „Es ist ein schöner und spezieller Anlass“, erklärt die 17-fache Orientierungslauf-Weltmeisterin. Sie ist bereits zum dritten Mal in Arosa am Start („weil mir die vergangenen zwei Austragungen so gut gefielen“). Diesmal steht ihr Start indes unter anderen Vorzeichen. Vier Monate nach der Geburt von Anja und Lars wird dies der erste Start für die OL-Queen sein.
Speziell freut sich Simone Niggli-Luder auf die letzten steilen Meter vor der Sattelhütte auf 2400 m Höhe. „Dort werden die Läufer von netten Helfern empfangen, und man bekommt eine Verpflegung gereicht“. Voller Begeisterung hatte sie ihren Kollegen vom SnowRun berichtet – mit dem Ergebnis, dass neben ihr mit Matthias Merz und dem dreifachen Weltmeister und viermalige Gesamtweltcup-Sieger Daniel Hubmann an der Spitze eine insgesamt 30köpfige Mannschaft der Schweizer Nationalequipe am Start sein wird.
Die weltbeste OL-Mannschaft wird ein Kaderwochenende mit einem Training im Churer Fürstenwald, dem Wettkampf am Samstag und einem Aqua-fit-Training am Sonntag in Chur absolvieren. „Wir beteiligen uns am Swiss Snow Walk & Run, weil es ein toller Anlass ist und wir immer wieder versuchen, neue Impulse zu setzen“, erklärt Matthias Niggli.
Der Leistungssportchef von Swiss Orienteering sieht durchaus eine Parallele zwischen Orientierungs- und Schneelaufen: „In beiden Disziplinen muss man viel stabilisieren und auf weichem, ungleichmäßigem Untergrund laufen!“
Wilfried Raatz