Arne Gabius verzichtet auf WM-Start ©Victah Sailer
Arne Gabius verzichtet auf WM-Start – Als Grund nennt der Hamburger Ärger mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband
Es brodelt wieder einmal kräftig in der deutschen Laufszene.
Nach dem Verzicht von Florian Orth auf einen Start bei den Hallen-Europameisterschaften wegen mangelnder Wertschätzung durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und dem von German Road Races in Verbindung mit namhaften Laufvereinen, Trainern und Athleten vorgelegten Cross-Konzept hat nun auch Arne Gabius dem Fachverband mit Sitz in Darmstadt die Gefolgschaft aufgekündigt.
Der deutsche Marathon-Rekordhalter, der wegen einer Verletzung auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro verzichten musste, hat dem Deutschen Leichtathletik-Verband mitteilt, dass er für im August in London stattfindenden Weltmeisterschaften nicht zur Verfügung steht.
In einer Agenturmeldung wird der Hamburger bezüglich eines möglichen WM-Starts für den DLV wie folgt zitiert:
"Das war ein Thema. Jetzt habe ich gar keine Lust mehr, das ist vorbei!"
Als Hintergrund der Verärgerung scheint die von Gabius erwartete (Teil-?)Finanzierung seines Höhentrainingslagers in Kenia, das er zur Vorbereitung auf die WM-Saison im Februar absolviert hatte.
Seinen ersten Start hat Arne Gabius unabhängig vom Streit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband beim Halbmarathon in New York geplant. Zuvor schon hatte mit Florian Orth ein weiterer Top-Athlet des DLV seinen Unmut über mangelnde Unterstützung seitens des Verbandes geklagt.
Der Regensburger, der nach seinem abgeschlossenen Studium mit einem reduzierten Stundenkontingent als Zahnarzt in der elterlichen Praxis arbeitet und dual seine Karriere als Spitzensportler fortsetzen möchte, liegt schon seit längerem mit dem DLV im Clinch, denn dieser hatte ihm trotz starkem Auftritt in Rio die Spitzenförderung verweigert und auch aus dem Topteam-Kader geworfen.
Erschwerend kommt dabei hinzu, dass er damit keine Unterstützung für Trainingslager und keine Entschädigung für Verdienstausfall bei internationalen Meisterschaften mehr erwarten kann.
Kurz vor den Deutschen Crossmeisterschaften kursierte ein öffentlich gemachtes Cross-Konzept, das neben einer dezidierten Vorgehensweise bei der Bildung der Nationalmannschaft für die Cross-Europameisterschaften auch ein verändertes Binnenverhältnis zwischen Deutschem Leichtathletik-Verband, den Vereinen, Trainern und vor allem Athleten fordert.
In diesem Konzept erwarten die Verfasser vor allem auch die Anerkennung der Athleten als Berufssportler mit einer maßvollen Vergütung für internationale Einsätze.
German Road Races e.V. unter Verwendung von aktuellen Presse-Informationen.