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06
09
2015

Arne Gabius in Führung vor der vierköpfigen Verfolgergruppe. ©Wilfried Raatz - wus-media

Arne Gabius und Fate Tola mit überzeugenden Leistungen – Amanal Petros und Philipp Pflieger im Spurt auf den Plätzen – Wilfried Raatz berichtet

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Sowohl Arne Gabius als auch Fate Tola Geleto sind in der intensiven Marathon-Vorbereitung auf die Herbstklassiker in Berlin und Frankfurt -und haben bei den deutschen 10.000 m-Meisterschaften in Bad Liebenzell mehr als ein Ausrufezeichen setzen können.

Mit beeindruckenden Vorstellungen und flotten Endzeiten von 28:44 bzw. 31:56 Minuten haben beide im beschaulichen Schwarzwaldkurort bewiesen, dass sie zu Recht in der deutschen Laufszene vorweg laufen.

Die Bedingungen waren gut, aber windebedingt nicht unbedingt ideal. Dennoch spannte sich Arne Gabius im Trikot des Laufteam Haspa Marathon Hamburg, nach seinem WM-Start in Peking längst wieder über 200 Wochenkilometer belastet, vor die Spitzengruppe, zu der neben dem U23-Läufer Amanal Petros (TSVE Bielefeld), noch Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) und der 10.000 m-Meister aus Ohrdruf, Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth) gehörten.

Während Seboka zurückfiel und letztlich nur Achter wurde, hielten sowohl Amanal Petros als auch Philipp Pflieger Kontakt zum erklärten Favoriten. "Arne hat uns immer wieder aufgemuntert, dass wir unter 29 Minuten laufen könnten, wenn wir dranbleiben würden", so die Dankesworte des erst 20jährigen Amanal Petros an die Adresse von Arne Gabius, der dann mit einem harten Spurt den Weg ebnete zu seinem ersten Titel der Saison 2015.

"Wenn ich schon hierher komme, dann möchte ich auch schnell laufen!" Und mit 28:44 Minuten gelang dies dem in Stuttgart lebenden Hamburger auch eindrucksvoll. Seine Tempoarbeit haben letztlich für die weiteren Medaillengewinner Amanal Petros und Philipp Pflieger mit 28:49 und 28:54 Minuten zu neuen Bestzeiten geführt.

"Mein Fazit für den Augenblick fällt natürlich positiv aus, denn immerhin laufe ich gerade ein Wochenpensum von 200 Kilometern. Und ich habe noch sieben Wochen Zeit für den Marathon in Frankfurt…" so der 34jährige Mediziner, der am Main Ende Oktober nicht nur die auf 2:12:15 Stunden festgelegte Olympianorm als auch den deutschen Marathonrekord attackieren möchte.

Marathon ist auch das Stichwort für Philipp Pflieger, der auf dem Weg zum Berlin-Marathon seine 10 km-Bestmarke um gleich eine dreiviertel Minute drücken konnte. "Mit meiner Zeit bin ich natürlich superglücklich. Das stimmt mich optimistisch für Berlin! Schließlich muss ich dort eine 1:06 über Halbmarathon anlaufen, wenn ich eine Chance auf die Olympianorm haben will!".

Der schnelle 4-Runden-Kurs brachte nicht nur an der Spitze schnelle Endzeiten, sondern auch in der Verfolgung profitierten viele Läufer von kompakten Feldern. Angeführt vom U23-Zweiten Hendrik Pfeiffer und dem ebenfalls in Berlin am Marathonstart stehenden Julian Flügel blieben weitere 12 (!) Läufer unter der 30-Minuten-Marke.

Der Quervergleich zwischen Arne Gabius und dem Titelverteidiger André Pollmächer, der zum gleichen Zeitpunkt im heimischen Düsseldorf beim Kö-Lauf ins Rennen gegangen war, viel eindeutig zu Gunsten des Hamburgers aus, denn die Siegerzeit in Düsseldorf betrug lediglich 30:07 Minuten.

Bei den Frauen kam Fate Tola Geleto (LG Braunschweig) zu einem Start-Ziel-Sieg – und dies angesichts der starken Konkurrenz von Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) und Alina Reh (TSV Erbach), der U20-Doppel-Europameisterin und 5000 m-Frauenmeisterin von Nürnberg. "Mir ist es allerdings nicht leicht gefallen", kommentierte die gebürtige Äthiopierin Fate Tola die Glückwünsche nach ihrem neuen Hausrekord von 31:56 Minuten.

"Damit weiß ich, dass meine Vorbereitung auf den Berlin-Marathon gut läuft!" Ihre Trainerin Irina Mikitenko wird die Steigerung ihres Schützlings natürlich mit Freude vernehmen, auch wenn dieses nur ein Zwischenschritt in Richtung Marathon bedeutet.

Im Kampf um Silber revanchierte sich Sabrina Mockenhaupt gegen Alina Reh, die in Nürnberg überraschend den 5000 m-Titel gegen "Mocki" gewonnen hatte. Für die kleine Siegerländerin wurden 32:59 Minuten gestoppt, Alina Reh folgte über eine halbe Minute später als Dritte, gewann zudem die U23-Meisterschaft.

Schmerzhaft für die kleine Siegerländern dürfte allerdings der Ein-Minuten-Rückstand auf Fate Tola sein. "Für mich war es heute ein super Rennen, denn ich habe schon mit einer 32er Zeit bei Alina gerechnet. Außerdem freue ich mich über meinen Bruder Markus, der ist auf der schnellen Strecke Bestzeit gelaufen!"

Mit der Platzierung, keineswegs aber mit ihrer Endzeit von 33:35 war Alina Reh als U23-Meisterin zufrieden.

"Schade, dass ich meine Trainingsergebnisse nicht im Wettkampf umsetzen konnte. Klar, ich wäre gerne eine 32er Zeit gelaufen. Aber letztlich ist es ein Jammern auf hohem Niveau. Ich hatte eine super Saison….!"

Simret Restle-Apel (PSV GW Kassel) schrammte sieben Sekunden dahinter an einer Medaille vorbei. Stark die beiden Regensburgerinnen Franziska Reng (33:53) und Anja Schneider (33:58), die mit den Plätzen fünf und sechs den Grundstock für den überzeugenden Teamerfolg für die LG Telis Finanz Regensburg legten.    

Wilfried Raatz 

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