2015 Frankfurt Marathon Frankfurt, Germany October 25, 2015 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Arne Gabius peilt in Frankfurt Zeit unter 2:10 an
Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) wird am 29. Oktober beim Mainova Frankfurt Marathon starten. Bei diesem Rennen brach er vor zwei Jahren mit einer Zeit von 2:08:33 Stunden den deutschen Rekord. 2014 war er am Main bei seinem Debüt starke 2:09:32 gelaufen.
Der 36-Jährige gab das folgende Interview:
Was für Bilder haben Sie vor Augen, wenn Sie an den 29. Oktober denken?
Arne Gabius: Jene Bilder, die ich 2014 und 2015 in Frankfurt aufgesammelt habe: eine proppenvolle Stadt, tolle Wetterbedingungen, hochmotivierte Läufer, eine Top-Organisation. Besonders auch dieses Kribbeln, diese Vorfreude, Nervosität und Lampenfieber am Start. Auf diese Momente arbeite ich seit Wochen hin.
2014 liefen Sie ein beeindruckendes Marathondebüt in Frankfurt, 2015 folgte der umjubelte deutsche Rekord – wofür wird Ihr dritter Start stehen?
Arne Gabius: Das Motto lautet: Comeback. Aus heutiger Sicht hatte ich schon im Rekordjahr 2015 kleinere Probleme, die sich dann aufgebaut haben zu einer Verletzungsserie, die mich unter anderem die Olympischen Spiele in Rio kosteten. Ich konnte zu jener Zeit kaum laufen und musste letztlich von Mai 2016 bis Januar 2017 pausieren. Auch in diesem Sommer gab es noch Tage, bei denen ich gemerkt habe: Hier stimmt etwas nicht. Dann habe ich einige Dinge radikal umgestellt.
Was zum Beispiel?
Arne Gabius: Ich verzichte auf bestimmte Lebensmittel, von denen ich meine, dass sie mir nicht guttun. Darunter viele Sachen, die gut schmecken – was anstrengend ist. Aber so ist das nun mal jetzt. Der Lohn ist: Ich fühle mich wie ausgewechselt, auch weil nichts wehtut. Ich hatte vorher immer hier und dort Wehwehchen, die Muskulatur kam nicht recht zur Ruhe. Mittlerweile geht es mir richtig gut mit Blick auf das Training und die Fokussierung auf Frankfurt. Kurzum: Ich kämpfe nicht mehr, sondern es läuft einfach. So muss Marathontraining sein.
Wie viel Rückenwind hat die gelungene Generalprobe beim Halbmarathon in Kopenhagen mit einer Zeit von 62:31 Minuten gegeben?
Arne Gabius: Das war sehr wichtig. Der Rückenwind hatte fast schon Orkanstärke. Wenn Kopenhagen danebengegangen wäre, hätte es in meinem Kopf angefangen zu rotieren. Die Zeit war gut, aber entscheidend war mein Gefühl beim Laufen. Das hat richtig Spaß gemacht.
Gehen Sie mit einer konkreten Zielzeit ins Rennen in Frankfurt?
Arne Gabius: Ich werde in der zweiten Gruppe dabei sein, die vermutlich den Halbmarathon in 64:15 oder 64:30 Minuten angehen wird. Ersteres wäre ja schon wieder im Bereich des deutschen Rekordes. Ich hoffe einfach auf eine Konstellation mit guten Tempomachern und ambitionierten Mitläufern. Erfahrungsgemäß wird im Technischen Meeting am Rennwochenende dann noch um jede Sekunde gefeilscht. Ich gehe davon aus, dass ich zwischen 2:08 und 2:10 Stunden laufen kann – es wäre toll, wenn es deutlich unter 2:10 Stunden werden würde.
Folgt Ihr aktueller Trainingsplan denen der ersten beiden vor dem Mainova Frankfurt-Marathon 2014 und 2015?
Arne Gabius: Eine Marathonvorbereitung ist nie identisch mit der vorigen. Ich habe ähnliche Belastungen mit ähnlicher Intensität gewählt. Ein schneller 30-km-Lauf war dabei, auch eine Überdistanz, 46 Kilometer mit Intervallen, war darin. Insgesamt ergeben neue Einflüsse und Ideen oft neue Trainingseinheiten. Dazu kommt eine spontane Komponente, die sich nach dem jeweiligen körperlichen Befinden richtet. Ich bin sehr optimistisch, dass ich in Topform an den Start gehen werde.
Wie gehen die Eheleute Gabius damit um, dass der errechnete Geburtstermin des ersten Kindes genau auf den Tag des Mainova Frankfurt-Marathon fällt?
Arne Gabius: Im Hause Gabius läuft ein Countdown für zwei Events. Wir werden auf alles vorbereitet sein. Klar ist, dass meine Frau nicht mit dem Fahrrad mitfahren kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass das erste Kind am errechneten Termin zur Welt kommt, ist sehr gering – statistisch gesehen nur vier Prozent. Wir machen uns keinen Stress. Das haben wir genauso wenig in der Hand wie das Wetter in Frankfurt.
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