Anti-Doping-News: Kurzinfusionen nicht mehr ohne TUE möglich – Clenbuterol – gezielte Maßnahmen während der Universiade 2011 in Shenzhen/China -IAAF aktualisiert ihre Regelwerke zum 1. Mai 2011 – TUE-Anträge für Veranstaltungen von Juli bis September 2011

Aus aktuellem Anlass weist die NADA auf schärfere Bestimmungen für Infusionen hin, die besonders für im Spitzensport tätige Ärzte wichtig sind. Hiernach muss auch bei Infusionen in kleinen Dosen (sogenannte Kurzinfusionen) im Vorfeld eine medizinische Ausnahmegenehmigung (TUE) erteilt werden, auch wenn die zu verabreichende Menge unter 50 ml liegt und die Substanz grundsätzlich erlaubt ist. Lediglich im Rahmen eines Krankenhausaufenthalts sind Kurzinfusionen sowie Infusionen erlaubter Substanzen weiterhin legitim.

Die Welt Anti-Doping-Agentur (WADA) weist in diesem Zusammenhang explizit darauf hin, dass weiterhin nur intravenöse Injektionen mit einer Spritze über eine Nadel oder über Butterfly zugelassen sind. Generell darf dabei die Gesamtmenge von 50 ml auch bei erlaubten Substanzen nicht überschritten werden.

Die NADA hat das Regelwerk Standard für Medizinische Ausnahmegenehmigungen angepasst und als Version 3.0, Stand 1. Mai 2011, unter www.deutscher-leichtathletik-verband.de veröffentlicht.

Sicher können Sie sich noch an unsere Meldung im Anti-Doping-Newsletter 03.11 erinnern. Aufgrund von Untersuchungen des Manfred Donike Instituts für Dopinganalyse (MDI) und dem Zentrum für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln wurde auf die Gefahr eines ungewollten positiven Dopingbefundes mit dem Beta-2-Agonisten Clenbuterol bei Chinareisen hingewiesen.

Bezüglich der Sommeruniversiade, die vom 12. – 23. August d. J. in Shenzhen/China stattfindet, informierte der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband – adh – über die Maßnahmen, die zum Schutz der Athleten während der Universiade ergriffen werden. Vonseiten der Medizinischen Kommission des Weltverbandes FISU wurde dem adh bestätigt, dass das Organisationskommittee für den Einkauf von Fleischprodukten nur auf Betriebe zurückgreift, die nachweislich auf die Verwendung von Clenbuterol verzichten. Zusätzlich wird das OK mit einer international anerkannten und diesbezüglich zertifizierten Firma zusammenarbeiten, die unabhängige Kontrollen der Nahrungsmittel innerhalb der gesamten Beschaffungs- und Zubereitungskette vornehmen wird. Sollten im Rahmen dieser Kontrollen belastete Nahrungsmittel nachgewiesen werden, werden umgehend geeignete Maßnahmen ergriffen, die eine Kontamination der Athleten mit Clenbuterol ausschließt. Eingeschlossen ist hierbei ausdrücklich auch die mögliche Einfuhr von ausgewählten Nahrungsmitteln aus dem unbelasteten Ausland.

Weiterhin wies der adh darauf hin, dass zusätzlich vor und während der Universiade gezielte Hinweise an alle Mitglieder der deutschen Delegation gerichtet werden, außerhalb des Universiade-Dorfes und der designierten Verpflegungseinrichtungen generell auf den Verzehr von Fleischprodukten zu verzichten. Die Empfehlungen des DOSB für Reisen nach China werden dabei ebenfalls Berücksichtigung finden.

Die IAAF hat während ihrer Council-Sitzung am 11. und 12.04.11 in Daegu/Korea die Änderung einiger Regelwerke informiert.

Die aktuellen Versionen, die den Bereich Anti-Doping betreffen, finden Sie in den englischen Originalversionen unter www.deutscher-leichtathletik-verband.de. Übersetzungen ins Deutsche werden nach Fertigstellung ebenfalls veröffentlicht.