Service Point der DB ©Autor
Anglizismen verhunzen die deutsche Sprache, auch im Sport! Gerade im Sport und speziell auch beim Laufen ist es heute einfach „in“, sich mit internationalen Ausdrücken herausheben zu wollen.
Mit der zunehmenden Internationalisierung in Deutschland, kommt es zu einer stetig steigenden Verwendung von Anglizismen. Anglizismen sind fast alltäglich geworden, beim Einkaufen im Supermarkt findet man „best price“ Angebote oder „roll back“ Produkte, in der Kneipe um die Ecke gibt es mittlerweile eine „Happy Hour“, beim Bäcker die „Muffins“, im Imbiss die „Chicken wings“ und „potatoes“, in Modehäusern heißt der Schlussverkauf nun „sales“ und natürlich in der Werbung treffen wir immer wieder auf Anglizismen.
In keinem anderen europäischen (nicht englischsprachigen) Land gibt es so viel englische Werbung wie in Deutschland. Natürlich werden auch in technischen Disziplinen englische Ausdrücke verwendet, aber oft kommen diese Entwicklungen ja auch aus den USA. So macht es sicher keinen Sinn ein „Notebook“ als „Klapprechner“ einzudeutschen
Doch nicht nur in der Werbung und im Marketing werden Anglizismen verwendet- auch im Sport!
Das ist bitter: Der ,,Verein Deutsche Sprache" (VDS) hat den Deutschen Turner-Bund für die Anti-Auszeichnung ,,Sprachpanscher des Jahres" nominiert. Mit der Begründung, der DTB werbe für die ,,Turnfest Community" 2009 in Frankfurt mit ,,Rent a Star", ,,You-Turn", ,,Gymmotion" und einem ,,Volunteer"-Programm.
An die teilweise unsäglichen englischen Kursbezeichnung von ,,Body Attack" bis ,,Move and relax " musste sich der geneigte Fitnesswillige gewöhnen. Oftmals schwappten die Begriffe mit den Kursen modewellenartig aus dem (USA-) Ausland zu uns herüber
Die deutsche Sprache retten
… und den bayerischen Dialekt bewahren
Geradezu überflutet werden wir von englischen Begriffen mitten in unserem Leben. Und kaum einer merkt die schleichende Überlagerung ehemaliger deutscher Ausdrücke durch international gescheit klingende Sprach- und Schreibweise.
Manche haben es dennoch erkannt und schreiten auch dagegen ein. So Verkehrsminister Peter Ramsauer aus Traunstein, der in seinem Ministerium die inzwischen eingewanderten Begriffe ausmisten will. Statt „Travel Management“ soll es wieder Reisestelle heißen, statt „Meeting“ Besprechung. Es bleibt zu hoffen, dass sich manche, die in den englischen Sumpf einfach so hineingeschlittert sind, sich ein Beispiel nehmen. Vielleicht können wir dann bei der Deutschen Bahn (sie heißt wirklich noch so) unsere Fahrkarten wieder am Schalter und nicht am „Service Point“ kaufen.
Gerade im Sport und speziell auch beim Laufen ist es heute einfach „in“, sich mit internationalen Ausdrücken herausheben zu wollen. Ob das Veranstaltungsgelände nun „Running City“ heißen muss, der Geländelauf „Trail“ oder die Siegerehrung „Runners Party“ bleibt den Ausrichtern überlassen, auch den Teilnehmern, ob sie es so annehmen.
Selbst der Hundelauf heißt heute „Dogging“, das entspannte Laufen „Zen Running“, der Nachtlauf „Night Run“ und der Mannschaftswettbewerb „Team Challenge“. Besonders „lustig“ finde ich die Veranstaltung „run+roll Bucklige Welt“. An den City Marathon und den Crosslauf, den Events, an Lifestyle, den Guide und das Fotoshooting haben wir uns ja fast schon gewöhnt. Doch was bedeutet bitteschön ein „Just Men Run?“
Kennen wir überhaupt noch einen deutschen oder bayerischen Ausdruck für so viele schleichend eingebürgerte Begriffe wie… Genau, jeder sollte an dieser Stelle mal die Sinne schärfen, wo und wie häufig uns auch im Laufsport internationale Begriffe geradezu aufgedrängt werden.
Quelle: Die Bayerische Laufzeitung
Treffend auch dieses Gedicht das ich im Internet gefunden habe:
Anglizismen verhunzen die deutsche Sprache!
Wer unbedacht ein Fremdwort wählt,
und deutsches Wort für ihn nicht zählt,
wer happy sagt und glücklich meint
und sunshine, wenn die Sonne scheint,
wer hot gebraucht anstelle heiß,
know how benutzt, wenn er was weiß,
wer sich mit sorry kühl verneigt
und shows abzieht, wenn er was zeigt,
wer shopping geht statt einzukaufen
und Jogging sagt zum Dauerlaufen,
der bleibt zwar fit, doch merkt er spät,
dass er kein Wort mehr Deutsch versteht
V.Rose
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