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24
04
2011

André Pollmächer auf gutem Weg in Paderborn

By GRR 0

Weder André Pollmächer noch Christian Glatting oder Last Minute-Nachmeldung Sabrina Mockenhaupt konnten beim 65. Paderborner Osterlauf die läuferische Demonstration der kenianischen Langstreckengarde verhindern. Im mit über 3300 Startern qualitativ und quantitativ vorzüglich besetzten 10-km-Lauf gewann der Kenianer Titus Mbishei nach einem spannenden Rennverlauf in 28:05 Minuten vor dem ugandischen Junioren-Cross-Vizeweltmeister Thomas Ayeko und acht Landsleuten.

André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf e.V.) wurde als bester Europäer Elfter in 29:26. Bei den Frauen gewann Doris Changeywo (Kenia) in 32:03, Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) wurde hinter den beiden Kenianerinnen Esther Chemtai und Emily Chebet Vierte in 32:43 Minuten.

„Puh, das war anstrengend. Aber das ist genau das, was ich jetzt brauche“, wertete Sabrina Mockenhaupt ihr 10-km-Rennen beim Paderborner Osterlauf. „Unter den Bedingungen kann ich mit dem Ergebnis zufrieden sein. Vor allem, weil ich am Schluss noch einige Kenianerinnen einsammeln konnte.“ Kontrolliert laufen, das wollte die neben Irina Mikitenko beste deutsche Langstreckerin bei ihrem erst drei Tage zuvor vereinbarten Start in Paderborn.

Und die kleine Siegerländern setzte im Rennen das um, was sie im kleinen Kreis zuvor als geplante Wettkampftaktik angekündigt hatte. „So ein Wettkampf wie heute ist besser als jedes Tempotraining. Ich weiß nun, wo ich stehe.“ Und sie freute sich vor allem über jene 32:43 Minuten-Zeit, die im Ergebnisprotokoll ausgewiesen wurde. „Bei der kontrollierten Renngestaltung war es wenigstens nicht so zäh wie sonst immer, wenn ich zu schnell anlief. Aber eines habe ich festgestellt: Ich muss mehr auf der Straße laufen, da tue ich mich derzeit doch noch schwerer als gedacht.“ Selbstkritische Worte der Sabrina Mockenhaupt, die nach einem Trainingsblock jedoch für zwei wichtige Rennen auf die 400-m-Rundbahn zurückkehren wird: zu den 10.000-m-Meisterschaften am 7. Mai in Essen und zum European 10.000-m-Cup Anfang Juni in Oslo.

An der Spitze setzte sich eine Woche nach ihrem überzeugenden Sieg beim Würzburger Residenzlauf die 27-jährige Doris Changeywo in 32:03 Minuten knapp vor Esther Chemtai (32:11) durch, die in Würzburg ebenso auf Rang zwei gelandet war. Die Cross-Weltmeisterin von 2010, Emily Chebet, kam nach längerer Verletzungspause schon auf Rang zwei mit 32:41 Minuten – und rettete sich dabei gerade noch vor der anstürmenden Sabrina Mockenhaupt ins Ziel. Hinter sechs weiteren Kenianerinnen kam Simret Restle (PSV GW Kassel) mit 35:07 Minuten über den elften Rang nicht hinaus, nach ihrem enttäuschenden Halbmarathonlauf in Berlin ein weiteres nicht überzeugendes Resultat für die aus Eritrea stammende Läuferin.

Keineswegs unzufrieden war André Pollmächer mit Rang elf. „Ich musste alles alleine laufen. Viel Wind, viel Arbeit, aber ich bin zufrieden. Das war ein guter Tempolauf.“ Der Potsdamer im Dress des Rhein-Marathon Düsseldorf kam eine Woche nach seinem erfolgreichen Comeback und dem Sieg bei den deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Griesheim angesichts des hohen Starttempos der kenianischen Phalanx problemlos ins Rennen, musste allerdings erkennen, dass ihm die nötige Tempohärte in einem derart starken Rennen noch fehlt. „Ich bin auf dem richtigen Weg. Natürlich sind es keine 100 Prozent, aber das darf ich nach einem halben Jahr intensivem Training auch nicht erwarten.“ Das deutsche Duell mit Christian Glatting, dem Vorjahresmeister über 10.000 m, gewann André Pollmächer klar, denn der Wattenscheider folgte mit einer Endzeit von 30:50 doch mit merklichem Abstand. „Das war nicht mein Rennen“, gestand der Schützling von Tono Kirschbaum, „nach meiner Rückkehr aus Flagstaff ging auch im Training noch nicht allzu viel.“

An der Spitze triumphierte mit Titus Mbishei ein kenianischer Läufer, den Athletenkoordinator Christoph Kopp im Prinzip als Tempomacher verpflichtet hatte. Mit 13:49 bei der 5-km-Marke war angesichts der selbst für Kenianer ungewohnten  Bedingungen das Rennen nicht unbedingt auf den Streckenkord angelegt, den seit 1993 der Deutsche Carsten Eich mit 27:43 Minuten hält. Den Attacken des Cross-Vize-Weltmeisters Thomas Ayeko (Uganda) sowie seiner Landsleute Jacob Cheshari und Daniel Chebii hielt Mbishei bravourös stand und holte sich keineswegs unverdient das Sieg-Preisgeld.

Die Halbmarathonläufer mussten freilich angesichts der Startzeit um 15 Uhr eine schnelle Endzeit abschreiben. Das „Rennen der Kenianer“ gewann Sammy Korir nach 1:03:16 Stunden vor Isaac Arusei (1:03:52) und Dickson Kimutai (1:04:04), der ebenfalls im Rennen befindliche Vorjahressieger und Streckenrekordler mit 1:01:12 Stunden, Charles Maina, hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun und lief sechs Minuten hinter seiner Bestmarke als Elfter ins Ziel. Bei den Frauen setzte sich Abebech Alework (Äthiopien) in 1:12:45 Stunden vor Asha Gigi (Ätthiopien/1:13:20) und Susan Chepkemei (Kenia/ 1:13:34) durch. Als bester deutscher Läufer verpasste Manuel Meyer (TV Wattenscheid) mit 1:11:05 sein erklärtes Ziel mit einer Endzeit unter 1:10 Stunden.

Mit 8.262 Meldungen gab es beim Jubiläumslauf an der Pader erneut eine Steigerung der Meldezahlen. Allerdings mussten die Macher um Organisationsleiter Peter Horak konstatieren, dass es eine merkliche Verschiebung vom Halbmarathon-Wettbewerb (1332 Meldungen) zur kürzeren 10-km-Strecke (3.329) gab.

 Wilfried Raatz/race-news-service.com

 

 

 

 

     

 

 

author: GRR

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