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18
07
2009

„Die Absage ist ein mutiger, aber vernünftiger Entscheid“, meinte die Vorjahressiegerin Nina Brenn. Nicht nachvollziehbar sei für sie jedoch, dass der Anlass nicht auf den Sonntag verlegt wurde.

Alpinathlon aus Sicherheitsgründen abgesagt – Von Anita Fuchs

By GRR 0

Der am frühen Morgen deutlich intensiver als prognostiziert gefallene Schnee bis in die Talsohle des Engadins, die zögerlichen Aufhellungen und die daraus nicht mehr gewährleistete Sicherheit verhinderten am Samstag die Durchführung des Alpinathlon in St. Moritz.
 
„Wir haben alles unternommen, damit wir den Alpinathlon auch bei derart schwierigen äusseren Bedingungen durchführen können“, sprach Andrea Tuffli sichtlich enttäuscht, aber dennoch gefasst ins Mikrofon. Aufmerksam lauschten die in der St. Moritzer Tennishalle versammelten Sportlerinnen und Sportler den Ausführungen des OK-Präsidenten. Das vormittägliche Info-Meeting hatten die Veranstalter erst am frühen Morgen einberufen. Grund war die unsichere Wetterlage, welche eine Umstellung des Programms und letztlich sogar die Absage des polysportiven Bewerbes zur Folge hatte.
 
Startverlegung erste Massnahme

 
Wegen der angesagten Schneefälle stellte die Rennveloroute von Bergün über den Albulapass nach St. Moritz bald einmal ein hoffnungsloses Vorhaben dar. Als Ausweichvariante hätte die Strecke St. Moritz–Maloja–St. Moritz gedient. Änderungen erforderten bei den für die Jahreszeit ungewohnten Verhältnissen aber auch die je zwei Bike- und Laufstrecken; das jeweils weniger Höhenmeter umfassende Teilstück wäre bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zweimal absolviert worden.
 
Doch auch diese Version verunmöglichte bei stärkeren als den vorhergesagten Schneemengen eine verantwortbare Durchführung des Multisportanlasses. „Der `worst case` traf ein“, so Andrea Tuffli. „Der gefährliche, rutschige Schneematsch hätte die Unfallgefahr ungemein erhöht, und dieses Risiko wollen wir nicht eingehen. Wir müssen das Rennen wegen höherer Gewalt absagen.“ Er bedauere es zutiefst, dass die Athletinnen und Athleten den Heimweg nun unverrichteter Dinge antreten müssten.
 
„Mutiger und vernünftiger Entscheid“
 
Eine gänzlich im Tal verlaufene Rumpfstrecke kam für den Organisationschef nicht in Frage; „sie hätte nicht dem Gedanken des Alpinathlon entsprochen“. Wie sich jetzt die Startgeld-Situation präsentiert, war zum Zeitpunkt der Absage ungewiss. „Wir werden den Gemeldeten aber sicherlich entgegen kommen“, versicherte Andrea Tuffli. Mit der Abgabe von zusätzlichen hochwertigen Finisher-T-Shirts an sämtliche Anwesenden zeigte er sich umgehend ein erstes Mal erkenntlich und erntete bei der Verkündigung dieser Geste entsprechenden Applaus.
 
„Die Absage ist ein mutiger, aber vernünftiger Entscheid“, meinte die Vorjahressiegerin Nina Brenn. Nicht nachvollziehbar sei für sie jedoch, dass der Anlass nicht auf den Sonntag verlegt wurde. „Wir hätten die organisatorische Machbarkeit einer Verschiebung in kürzester Zeit abklären müssen, was nicht möglich war“, erklärt Andrea Tuffli. „Wir können die Helferinnen und Helfer inklusive der Zivilschutzangehörigen nicht nochmals beanspruchen. Und: Mit zuwenig Hilfskräften geht es nicht – die Verpflegung und die Sicherheit müssen gewährleistet sein.“
 
Neues Konzept begeistert
 

Enttäuschung war bei den zwei Dutzend Single, zwei Couple und 35 Fünferteams zweifelsohne vorhanden, und einige Sportlerinnen sowie Sportler konnten sie nicht verbergen. Dennoch: Viele von ihnen reisen nächstes Jahr sicherlich wieder für den Alpinathlon ins Engadin. Vom neuen Konzept, wonach alle Wechsel am Zielort St. Moritz erfolgen, zeigten sie sich jedenfalls begeistert.

Diese Aussagen waren in der ungemütlichen Situation denn auch Ansporn für Andrea Tuffli und sein Team und gaben Zuversicht für die dritte Austragung der bei schönem Wetter durch eine einzigartige Landschaft führenden Veranstaltung.

Anita Fuchs

author: GRR

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