Blog
26
01
2023

Die Aushängeschilder der Regensburger - Header

„All in one“ ist Regensburgs Leichtathletik top – Interessante Aspekte des DLV Vereinsranking 2022 – LG Telis Finanz Regensburg

By GRR 0

Regensburg, 25. Januar 2023 (orv) –  Wenn alle Bestenlisten von der U16 bis zu den Männer und Frauen abgeschlossen sind erscheint jedes Jahr das DLV Vereinsranking.

Es ist ein Abbild dessen, wie Deutschlands Leichtathletikclubs in der abgeschlossenen Saison aufgestellte waren, wie viele ihrer Athleten/innen den Sprung unter die besten Fünfzig einer jeden Altersklasse, Männlein wie Weiblein, geschafft haben. Auch die LG Telis Finanz Regensburg mischt da seit vielen Jahren ganz vorne mit.

Im abgelaufenen Wettkampfjahr 2022 belegt der Oberpfälzer Renommierclub zwar nur Platz 13 im Gegensatz zum Jahr vorher, als das Team Neunter geworden war, aber die Gesamtzahl der Bestenlistenplätze konnte von 158 auf 167 gesteigert werden, was eine Allzeitbestmarke darstellt.

In der „All in one“-Liste der zusammengefassten Männer- und Frauenwertungen nimmt die Regensburger Leichtathletik Gemeinschaft sogar direkt hinter Branchenführer TSV Bayer Leverkusen mit insgesamt 86 Nennungen (32 bei den Männern und 54 bei den Frauen) Rang zwei ein. „All in one“ deshalb, weil in der Männer- und Frauenbestenliste alle Leistungen unabhängig des Alters der Athleten/innen erfasst werden, also auch entsprechend starke Leistungen von Nachwuchsleichtathleten/innen enthalten sind.

Telis Lauftalente Amberg22 Scheckfoto

Der Kampf um die Medaillen beginnt bereits bei den „Kleinen“, unseren Nachwuchsathleten/Innen – Foto von Doris Scheck

Das wiederum ist keineswegs eine einmalige Neuerscheinung einer besonders günstigen Saison. Das Ganze hat beim bayerischen Topclub seit gut einem Jahrzehnt System. Schaut man sich die Rankingstruktur der LG Telis Finanz Regensburg des letzten Jahrzehnts an, fällt auf, dass die Oberpfälzer wenig Platzierungen in den unteren Altersklassen der U16 und U18 sammeln, dafür um so mehr, je älter ihre Athleten/Innen sind.

Prunkstück sind seit Jahren ihre Frauen und vor allem die Läuferinnen.

Schon seit vielen Jahren hat sich der Verein auf den Block Lauf konzentriert und ist wohl dort auch in der Breite und Spitze gesehen Deutschlands Laufclub Nummer eins. Mit dem neu verpflichteten Techniktrainer Stefan Wimmer soll in Form des Mehrkampfes nun ein zweites Standbein dazu kommen.

ring wimmer freundenstein halle

Doch bereits Ende 2024/Anfang 2025 soll eine neue moderne Leichtathletikhalle entstehen.

Die Rahmenbedingungen sind derzeit in der Domstadt noch bescheiden.

Der Grundstein ist bereits gelegt und von Seiten der Kommune ist man überzeugt, noch in diesem Jahr den Rohbau fertigstellen zu können. „Wir können zum Aufbruch blasen“ ist sich Telis-Teamchef Kurt Ring sicher, dass in seiner Heimatstadt demnächst mehr „als nur gelaufen wird.“

Sein Club ist bekannt, mit seinen Athleten/Innen meist langfristige Zusammenarbeiten einzugehen. „Talent braucht Zeit zum Wachsen, deshalb wollen wir nicht den schnellen Erfolg“, sagt er. Deshalb haben die Regensburger oft auch leichten Zoff mit den Verbänden, weil sie zum Wohle ihrer Sprösslinge nicht selten „DOSB Punkte bringende“ (Nachwuchs)meisterschaften auslassen.

Die Begründung ist dabei eine ganz plausible. „Wir haben bisher noch keine Leichtathletikhalle, deshalb können wir unsere Talente nur mangelhaft auf die großen Events unterm Hallendach vorbereiten. Da setzen wir dafür lieber auf Grundlagentraining“, erläutert Ring weiter.

In der Generierung von medaillenträchtigem Nachwuchs tut sich der Club immer noch sehr schwer, weil die Gegend um die Stadt nicht gerade „Leichtathletik affin“ ist und es wenig kleine Vereine gibt, die zuliefern können beziehungsweise dies auch wollen, obwohl sie selbst personell als auch finanziell meist nicht in der Lage sind, ihre wenigen Talente nach oben zu führen.

„Es ist schon verrückt, selbst Berliner/innen haben den Weg in die Provinz, zu uns gewagt und die Oberpfälzer wandern ab zu Clubs in der Ferne, vielleicht ändert sich das jetzt mit der neuen Halle“, hofft man in der Domstadt. Die Voraussetzungen wären mit zwei professionell angestellten Trainer/innen sicher nicht die schlechtesten, weil die Kommune anscheinend auch die „große“ Leichtathletik will, sich als „Sportstadt“ sieht und dafür immerhin satte 50 Millionen für den neuen Hallenbau in die Hand genommen hat.

„Wir brauchen dazu unbedingt noch personellen Imput von außerhalb und damit meine ich nicht den Athletenbereich sondern eine engagierte Mitarbeiterebene, die wie allen anderen Clubs in Deutschland inzwischen große Sorgen bereitet“, mahnt der Präsident der LG Telis Finanz, Norbert Lieske, zurecht. Es gibt also noch viel zu tun in der nördlichsten Stadt an der blauen Donau.

Quelle: LG Telis Finanz Regensburg – (orv)

author: GRR