Darmstadt-Cross 2014 mit den U23 Junioren. ©Wilfried Raatz/wus-media.
Alina Reh und die U20-Mädchen greifen nach einer Medaille im 1350 m hoch gelegenen Wintersportort Borovets in Bulgarien – Medaillenchancen bei der Cross-EM in Bulgarien – Wilfried Raatz berichtet
Am 14. Dezember gilt es, bei den Cross-Europameisterschaften im 1350 m hoch gelegenen bulgarischen Wintersportort Borovets unweit von Samokov einen Nimbus zu wahren, denn bislang gelang es vorrangig dem deutschen Laufnachwuchs, zumindest eine Medaille bei den kontinentalen Titelkämpfen zu gewinnen.
Beste Chancen haben dazu wiederum die U20-Läuferinnen um die Jugend-Olympiadezweite Alina Reh (TSV Erbach). Insgesamt stehen im Aufgebot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) 25 Läuferinnen und Läufer.
Bei den letztjährigen Titelkämpfen in Belgrad konnte Alina Reh bereits ihr außergewöhnliches Talent auch im Cross unter Beweis stellen. Als 16jährige lief sie dabei auf Rang fünf und legte den Grundstock für den dritten Mannschaftsplatz hinter Groß-Britannien und Schweden. Gestärkt durch ihre vorzüglichen Saisonresultate mit zwei deutschen U18-Jugendrekorden (3000 m und 10 km Straße) ist die Läuferin aus dem schwäbischen Laichingen sogar für European Athletics eine Medaillenanwärterin auf der 4158 m langen Distanz.
Betont locker gab sich die Abiturientin zuletzt noch im Hamburger Rathaus, als sie im Rahmen der Jahrestagung von German Road Races (GRR) den Nachwuchs-Förderpreis 2014 in Empfang nehmen konnte. "Klar wäre es toll, wenn ich die Platzierung von Belgrad zumindest wiederholen könnte. Vielleicht geht auch mehr!" Welchen Stellenwert diese Cross-Europameisterschaften für Alina Reh in der Tat sind, das geht alleine daraus hervor, dass sie nach ihrem überzeugenden Sieg beim Pforzheim-Cross einen vierwöchigen Trainingsblock mit ihrem Trainer Michael Schwenkedel einlegte, um optimal gerüstet nach Samokov reisen zu können.
Wegen der Höhenlage des 1350 m hoch gelegenen Wintersportortes Borovets, in dem 2013 bereits Berglauf-Europameisterschaften (!) ausgetragen wurden, hat der DLV dabei eine ungewöhnliche Maßnahme ergriffen – und für einen Teil der Mannschaft eine einwöchige Akklimatisierung vorgesehen. "Vom Termin her ist es natürlich nicht ideal, da ich im Frühjahr Abitur mache und jetzt gerade auch noch einige wichtige Klausuren anstehen. Aber das lässt sich nun nicht ändern…!"
Nach den beiden Qualifikationsläufen in Darmstadt und Pforzheim hat sich mit der ebenfalls 17jährigen Sarah Kistner (MTV Kronberg) ein weiteres Talent in den Vordergrund geschoben. Die Berglauf-Vizeweltmeisterin gewann beim Darmstadt-Cross in einem packenden Finale gegen Anna Gehring (SC Itzehoe) und Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer Leverkusen). Die Mannschaft komplettieren Tina Donder (LAC Erfurt) und Tatjana Schulte (LC Paderborn).
Eine bessere Platzierung als der zuletzt in Belgrad erreichte Platz acht sollten die U20-Junioren über 6223 m erreichen können. Den besten Eindruck bei den Qualifikationen haben dabei Patrick Karl (TV Ochsenfurt), der übrigens ebenfalls in Hamburg mit dem GRR-Nachwuchs-Förderpreis ausgezeichnet wurde, und der in den USA studierende Sebastian Hendel (LG Vogtland) hinterlassen. Weiterhin starten Tobias Blum (LSG Saarbrücken/Sulzbachtal), Fabian Gering (LG Vogtland), Nico Matysik (Neuköllner SF) und Kidane Tewolde (SSC Hanau-Rodenbach).
Entgegen der ursprünglichen Planung gehen bei den U23-Junioren zwei komplette DLV-Teams ins Rennen. Bei der männlichen U23 (7913 m) sind dies der Darmstadt-Sieger Jannik Arbogast (LGR Karlsruhe), der in Metz überzeugende Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg), Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid), Marc Steinsberger (TV Zell) und Konstantin Wedel (LSC Höchstadt). Mit insgesamt vier EM-Starts kann Maya Rehberg (SC Rönnau) auf eine große Cross-Erfahrung bauen, sie startet dabei er5stmals in der U23-Klasse. Die Mannschaft komplettieren über 6223 m die deutsche Hochschulmeisterin Fabienne Amrhein (MTG Mannheim), Isabell Teegen (SC Rönnau), Tabea Themann (SV Molbergen) und Melina Tränkle (LGR Karlsruhe).
Bei den Männern und Frauen hat sich der DLV für die Einzelstarter Simret Restle-Apel (PSV GW Kassel) und Domenika Weiß (Skivgg. Amberg) sowie Benedikt Karus (LG farbtex Nordschwarzwald) entschieden. Der im Vorjahr mit Rang sieben für ein überragendes Einzelresultat sorgende Richard Ringer fehlt diesmal wegen eines veränderten Saisonaufbaues.
Wilfried Raatz