„Eliteschulen des Sports (EdS) als Bildungsorganisationen in einer modernen, offenen Zivilgesellschaft. Thesen und Erwiderung“ von Albrecht Hummel/Ralf Brand.
Aktuelle Leistungssport-Ausgabe erschienen – Die aktuelle Ausgabe der vom Deutschen Olympischen Sportbund herausgegebenen Fachzeitschrift „Leistungssport“ – mittlerweile im 40. Jahrgang – ist erschienen.
Der redaktionellen Leitlinie entsprechend werden wie gewohnt zahlreiche sportwissenschaftliche und sportpraktische Themen aufgegriffen. Das Gros der Fachbeiträge ist auf die Optimierung des Nachwuchsleistungssports ausgerichtet – eine Thematik, die für alle im Leistungssport engagierten Personen von besonderer Bedeutung ist.
Schließlich liegt in der adäquaten Förderung und Gestaltung des leistungssportlichen Nachwuchses der Schlüssel für sportliche Erfolge im Spitzenbereich.
Im einzelnen werden folgende Themen behandelt:
„Der Einfluss von Krafttraining auf die Leistungsfähigkeit im Nachwuchssport“ von Michael Behringer/Andreas vom Heede/Jochen Mester. Angesichts einer oftmals frühzeitigen Spezialisierung, die hohe Anforderungen an die Belastbarkeit, Regenerationsfähigkeit, aber auch an die konditionelle Leistungsfähigkeit heranwachsender Sportler stellt, muss in der Entwicklung einer breiten konditionellen Basis bereits innerhalb der Grundausbildung ein Ausbildungsschwerpunkt gesehen werden. In der Praxis bestehen aber vielfach noch immer deutliche Vorbehalte gegenüber einer frühzeitigen Berücksichtigung im Training. Anhand nationaler und internationaler themenrelevanter Studien wird in diesem Beitrag dargelegt, wo sich Effekte des Krafttrainings im Nachwuchssport bemerkbar machen können und welche praktischen Folgerungen daraus resultieren.
„Der Rumpf-Muskel-Test zur Statusdiagnostik leistungsorientierter Basketball-Nachwuchsspieler“ von Hubert Remmert/Andre Klomfaß. Im langfristigen Basketballtraining muss die Sicherung der Belastbarkeit im kindlichen und jugendlichen Leistungssport besonders gewährleistet werden, da der Zeitraum der erheblichen Ausweitung von Trainingsumfängen und -intensitäten mit der Entwicklungsphase der größten puberalen Längen- und Gewichtszunahme zusammen fällt. Defizite und funktionelle Dysbalancen der Rumpfkraftfähigkeiten sind bei den oftmals akzelerierten Basketballspielern ein besonderes Problem. In diesem Beitrag wird eine zeitökonomische und praktikable, in jeder Sporthalle einsetzbare Testprozedur zur Diagnostik der Kraftausdauer von ventraler und dorsaler Kette sowie der isolierten Bauchmuskulatur vorgestellt.
„Koordinatives Ergänzungstraining im Nachwuchsleistungsvolleyball“ von Lothar Nieber/André Thiel. Die Sportart Volleyball gehört wegen der schnellen Ballwechsel auf engstem Raum zu den koordinativ anspruchsvollsten Spielsportarten. Um weitere Leistungsreserven im Volleyballtraining zu erschließen, etabliert sich in den letzten Jahren verstärkt ein allgemeines und spezielles Koordinationstraining. Der vorliegende Beitrag beschreibt ausgewählte theoretische Positionen, stellt ein eigenes Konzept für die Integration eines systematischen Koordinationstrainings in den Nachwuchsleistungsvolleyball vor und gibt Empfehlungen für dessen organisatorisch-methodische Umsetzung im Training. Abschließend wird eine selbst entwickelte, im Aufbau befindliche Übungsdatenbank vorgestellt.
„Instruktionen im Leistungssport – Leistungssportler im Tischtennis verbessern ihre Bewegungen durch regelbasierte Instruktionen besser als durch Analogie-Instruktionen“ von Nele Schlapkohl/Tanja Hohmann/Markus Raab: In diesem Beitrag wird die Wirkung von unterschiedlichen Instruktionen im Bezug auf das motorische Lernen bei Leistungssportlern untersucht. Diesbezüglich wird die Lernleistung des Vor-hand-Topspins bei Tischtennisnachwuchsspielern überprüft. Es wird der Fragestellung nachgegangen, ob sich die motorische Leistung von geübten Athleten effektiver mit Analogien oder mit Schritt-für-Schritt-Bewegungsregeln steigern lässt.
„Systematische Nachwuchsförderung im Fußball – Neue Ansätze und zukünftige Perspektiven beim FC Energie Cottbus“ von Detlef Ullrich/Michael Brusch. In diesem Beitrag wird ein Teil der Nachwuchsarbeit des Fußball-Bundesligisten FC Energie Cottbus vorgestellt. Der Verein hatte bereits frühzeitig spezifische Tests zur Leistungserfassung bei Nachwuchsathleten etabliert. Die daraus resultierenden Daten wurden auf eine sichere und transparente Basis gestellt, indem ein umfassendes Softwaresystem eingeführt wurde. Dieses Softwaresystem ist eine für sportliche Leistungsdaten individuell angepasste Erfassungs- und Analysesoftware, womit in einem ersten Schritt eine umfassende Unterstützung aller Akteure der Nachwuchsarbeit geschaffen wurde.
„Erfolgsbiographien deutscher Nachwuchstennisspieler – Eine Verlaufsanalyse zur Entwicklung der Ranglistenposition im Altersgang“ von Alexander Ferrauti/Arne Sippel/Tobias Stadtmann. Die Autoren analysierten Positionsverläufe und Präsenz von Leistungstennisspielern auf den Jugend- und Aktiven-Ranglisten des Deutschen Tennis Bundes einerseits prospektiv, ausgehend von früheren Spitzenspielern in der U12, andererseits retrospektiv, ausgehend von aktuellen Spitzenspielern der Nationalen Damen- und Herrenrangliste und der U18-Rangliste. Die vorliegenden Daten sollen Nachwuchstennisspieler sowie deren Eltern und Trainer für die Notwendigkeit einer realistischen Karriereplanung sensibilisieren
„System der staatlichen Sportförderung in der Tschechischen Republik am Bei-spiel des Triathlons“ von Jirí Suchý, Pavel Valenta, Pavel Tilinger, Jana Pyšná. In diesem Beitrag werden die Grundprinzipien der staatlichen Sportfinanzierung in der ehemaligen Tschechoslowakei sowie die Änderungen, die dieses System nach dem November 1989 bis heute erfuhr, charakterisiert. Als praktisches Beispiel wählten die Autoren die Förderung talentierter Triathleten im Alter zwischen 15 und 19 (bzw. 23) Jahren. Es werden die Auswahlkriterien und die Anzahl der Triathleten, die in den vergangenen zehn Jahren staatliche Förderung in Anspruch genommen haben, vorgestellt. Außerdem beschäftigen sich die Autoren kurz mit dem Umfang der trainingsmethodischen Betreuung und der finanziellen Vorbereitung sowie in der Diskussion mit einigen positiven, aber auch negativen Aspekten der gegenwärtigen Betreuung talentierter Sportler in der Tschechischen Republik.
„Eliteschulen des Sports (EdS) als Bildungsorganisationen in einer modernen, offenen Zivilgesellschaft. Thesen und Erwiderung“ von Albrecht Hummel/Ralf Brand. Eliteschulen des Sports (EdS) sind seit geraumer Zeit Gegenstand kontrovers geführter Debatten. Mit den im folgenden präsentierten Thesen wird die Diskussion fortgesetzt. Das Ziel der Autoren ist es, sowohl zur Versachlichung der geführten Debatte als auch zur Überwindung von einseitig vertretenen Positionen in der Bildungstheorie beizutragen. Hierzu werden verschiedene gesellschafts- und bildungstheoretische, als auch trainingswissenschaftliche Standpunkte (u. a. Vereinbarkeit von Zivilgesellschaft und Hochleistungssport, Planbarkeit leistungssportlicher Entwicklungsförderung, Möglichkeiten der Realisierung eines bildungsrelevanten „Dreifachauftrages“ durch die EdS) angeführt und diskutiert.
Für unser obligatorisches Trainerinterview stand uns Wilhelm Metelmann zur Verfügung. Er vermittelt interessante Einblicke in die Trainings- und Wettkampfgestaltung seiner Sportart Schießen.
Weitere Informationen zu dieser Zeitschrift unter www.leistungssport.net.
Quelle: DOSB