Ein Beitrag der aktuellen Ausgabe befasst sich mit psychologischen Training von Nachwuchstorhütern im Fußball. © DOSB
Aktuelle Leistungssport-Ausgabe erschienen
Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport ist erschienen. Im Mittelpunkt stehen Informationen aus dem Themenbereich der Sportpsychologie.
Die optimale Leistung zum definierten Zeitpunkt, d. h. im Zielwettkampf eines Nachwuchsathleten oder auf internationaler Ebene bei Europa-, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen – abzurufen, ist das Ziel eines jeden Leistungssportlers.
Dass dies nicht immer gelingt, zeigt die Praxis. Nur wenige wachsen im alles entscheidenden Augenblick über sich hinaus. Viele outen sich als wahre „Trainingsweltmeister“.
Eine qualifizierte sportpsychologische Betreuung scheint vor diesem Hintergrund eine zielführende Intervention zu sein. Weitere sportpsychologische trainings- und wettkampfpraktische Einsatzbereiche sind der Umgang mit Sportverletzungen – denn die Annäherung und Überschreitung von Leistungsgrenzen volllzieht sich nicht selten in gesundheitlichen Grenzbereichen – sowie die Behebung emotionaler, motivationaler und sozialer Probleme.
Die Organisation von Höchstleistungen auf internationalem Standard ist ohne eine professionelle ganzheitliche Betreuung kaum mehr möglich.
Wie im aktuellen DOSB-Stützpunktkonzept beschrieben, wird neben der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen sportmedizinischen, leistungsdiagnostischen, sportphysiotherapeutidchen, sozialen, ernährungs-, trainings- und bewegungswissenschaftlichen Betreuung der Athleten auf Basis möglichst standardisierter Routineverfahren auch auf eine sportpsychologische Expertise explizit verwiesen.
In der vorliegenden Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport werden nun sportpsychologische Fragestellungen und Aspekte in den Blick genommen und praxisrelevantes sportpsychologisches Wissen weitergegeben.
Im Einzelnen über folgende Themen berichtet.
In dem Einstiegsbeitrag „Sportpsychologische Betreuung im Spitzensport“ liefern Grothe/Benthien/Brand eine empirische Bestandsaufnahme zu Themen und Inhalten der in den letzten fünf Jahren praktizierten psychologischen Betreuung des Landesteams Sportpsychologie Brandenburg. Die Analyse einer Vielzahl an Betreuungseinheiten gibt Aufschluss darüber, welche Anliegen die Leistungssport-Akteure dazu bewegen, sportpsychologische Unterstützung zu suchen.
Fest steht, dass der Einsatz sportpsychologischer Unterstützung mehr als eine bloße „Feuerwehrfunktion“ zur aktuellen Krisenintervention von Problemathleten sein muss. Folglich sollte eine solche Unterstützung schon im Nachwuchsbereich einsetzen. Anderten/Kleinert berichten über das in Nordrhein-Westfalen etablierte Betreuungskonzept MentalTalent.de und thematisieren die Handlungsfelder, das Angebotsspektrum und das involvierte Netzwerk. Eine Übertragbarkeit in andere Länder ist angezeigt.
Für die Früherkennung und Prävention von psychischen Belastungsreaktionen plädieren Mann/Theobald/Borgmann/Mayer. Der von ihnen evaluierte Fragebogen zur mentalen Befindlichkeit im Fußball ist auch für andere Sportarten relevant und hilft weitere Leistungsreserven zu erschließen.
Der Beitrag von Jekauc/Kittler greift das Phänomen der Achtsamkeit im Leistungssport auf. Ein achtsamkeitsbasiertes Training scheint ein neues innovatives Verfahren für die Sportpsychologie zu sein, das zwar auf langer Tradition beruht, von der Wissenschaft aber erst vor kurzem zum Forschungsgegenstand erhoben wurde. Interessante Einsatzmöglichkeiten wie beispielsweise die Beeinflussung des Flow-Zustands von Sportlern zeichnen sich ab.
Der Beitrag von Löw/Abdullaeva/Lau zum psychologischen Training von Nachwuchstorhütern im Fußball gibt Antworten auf die Fragen: Welche psychologischen Anforderungen werden an Torhüter gestellt? Welche aktuellen Ansichten vertreten Torwarttrainer dazu? Welche praktischen Ableitungen lassen sich für das Torwarttraining erstellen?
Darüber hinaus enthält die Ausgabe den dritten und damit abschließenden Teil der Beitragsserie über Krafttrainings-Periodisierungsmodelle auf dem Prüfstand von Ullrich/Pelzer/Oliveira/Pfeiffer. Welke eröffnet vor dem Hintergrund der Vielschichtigkeit des Trainerberufs als „mixed professional area“ die Perspektive in eine Berufsfelderweiterung des Trainers als Business-Coach, und der Trainers Digest von Krüger und verschiedene Informationen, aktuelle Neuerscheinungen und Kongresse runden die Ausgabe ab.
Quelle: DOSB
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