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06
07
2008

Wettkampfangst: Die Reduktion von Wettkampfangst stellt ein häufiges Ziel sportpsychologischer Interventionen dar.

Aktuelle Leistungssport-Ausgabe – Die aktuelle Ausgabe der vom Deutschen Olympischen Sportbund herausgegebenen Fachzeitschrift „Leistungssport“ erscheint in den nächsten Tagen.

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Aus sportwissenschaftlicher sowie trainingspraktischer Sicht werden wie gewohnt zahlreiche interessante Themenbereiche aufgegriffen.

Sportliche Begabung: Im Allgemeinen kann Begabung als eine Prädisposition für eine bestimmte Aktivität bzw. die bessere Trainierbarkeit in einer bestimmten Aktivität angesehen werden. Begabung gilt als eine genetisch übertragene Eigenschaft eines Individuums.

Im Sport geht die richtige Entwicklung dieser Begabung mit sportlichen Spitzenleistungen einher. Es scheint, als könne die sportliche Vorbereitung eines Individuums umso besser gestaltet werden, je früher die betreffende Begabung erkannt wird. Der Beitrag  „Zur Identifikation talentierter Sportler: Allgemeine Ansätze und praktische Einsichten“ von Vladimir Issurin und Gilad Lustig zielt darauf ab, die wichtigsten wissenschaftlichen Positionen zur sportlichen Begabung zu erläutern und eine praktische Methode zur Identifizierung begabter Jugendlicher anzubieten.

Sportlerpersönlichkeit: Die Persönlichkeit hat ganz entscheidenden Einfluss darauf, was ein Athlet aus seinen Begabungen und Fähigkeiten macht. Faktoren wie Leistungsdrang, Selbstvertrauen, Systematik, Initiative oder der richtige Umgang mit Kritik und Misserfolgen sind es, die letztendlich den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Sportler und einem Spitzenathleten ausmachen. Da diese zu den Soft Skills gehörenden Faktoren erfolgsrelevant sind, sollte ihre genaue Ausprägung bekannt sein. Im Beitrag „Die Persönlichkeit des Spitzenfußballers als Trainingsaspekt“ von Markus Frey und Markus Gaukler wird hierzu ein spezielles DNLA-Expertensystem vorgestellt.

Wettkampfangst: Die Reduktion von Wettkampfangst stellt ein häufiges Ziel sportpsychologischer Interventionen dar. Im Rahmen eines Betreuungsprojekts wurde von den Autoren Felix Ehrlenspiel und Anne-Marie Elbe untersucht, inwiefern ein allgemein gehaltenes sportpsychologisches Grundlagentraining in einem Gruppenkontext bereits geeignet ist, solch spezifische Effekte der Angstreduktion zu erzielen. Hierzu wurde bei 23 Fußballspielerinnen vor und nach einem Grundlagentraining die wettkampfbezogene Ängstlichkeit mittels Wettkampfangst-Inventar erfasst.

Stabilisierungstraining: Jan Schröder, Jörg Förster und Klaus Mattes stellen „Eine pragmatische Variante des Segmentalen Stabilisierungstrainings (SST) für die Sportpraxis vor dem Hintergrund auffälliger Befunde der Wirbelsäulenform am Beispiel Volleyball“ vor. Es wird ein Gesamtkonzept von (Haltungs-)Diagnostik und Prävention vor dem Hintergrund der Belastbarkeitssicherung für die Praxis aufgezeigt. Vorgestellt wird ein praxistaugliches Maßnahmenkonzept zur Stabilisierung des Achsenskeletts. Dieses knüpft als geräteunabhängige Variante an die in den letzten Jahren in dieser Zeitschrift von Meier (2005, 2006, 2007) publizierten Beiträge an.

Lernprozess:
Gerhard Lehmanns Beitrag lautet „Lernprozess von Kampfhandlungen“. Im Kampfsport sind in allen Phasen der sportlichen Ausbildung und Entwicklung systematisch organisierte Lernprozesse erforderlich. Zentrale Frage dabei ist, wie  Lernprozesse zu gestalten sind, um eine hohe Wettkampfwirksamkeit zu erreichen. In diesem Beitrag werden die Spezifika des Lernprozesses im  Kampfsport herausgearbeitet. In die Überlegungen werden aus den Zweikampfsportarten vorliegende Ansätze zur Lernprozessgestaltung, zur Anforderungsbestimmung des Wettkampfs und zur Handlungskonzeption in der Trainingsmethodik einbezogen.

Laufarbeit: Mit der „Evaluierung der Laufdistanzen in unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereichen im Profifußball“ setzen sich Holger Broich, Sebastian Brauch und Joachim Mester auseinander. Ziel der Studie war die Untersuchung der Fragestellung, ob sich bei Profifußballern im Wettkampf ein signifikanter Zusammenhang der mittleren Laufdistanzen in unterschiedlichen Geschwindigkeitsintervallen konstatieren lässt. Untersucht wurden  Bundesliga-Lizenzfußballer. Während der Wettkämpfe wurden 2D-kinematische und physische Daten wie Laufwege, Laufgeschwindigkeiten, Ballkontakte und Zweikämpfe über fest installierte Kameras erhoben. Bezogen auf sechs kategorisierte Geschwindigkeitsbereiche wurden anhand der Analysedaten für jeden Feldspieler mittlere Laufdistanzen berechnet.

Beitragsserien: Mit dem Beitrag von Klaus Bartonietz „Gehirn, das (Subst.): ein Organ, mit dem wir denken, daß wir denken“ wird die Beitragsserie abgeschlossen, die einen Überblick über den gegenwärtigen Kenntnisstand der neurologischen Forschung und ihre Relevanz für den Leistungssport vermittelt. Gudrun Fröhner setzt ihre Beitragsserie über die Sicherung der Gesundheit und Belastbarkeit als wesentliche Voraussetzung für Spitzenleistungen im Erwachsenenalter fort und gibt Anregungen für Trainer, Übungsleiter und auch für Sportärzte, die sich im langfristigen Leistungsaufbau engagieren. Schließlich enthält die Ausgabe wie gewohnt ein Trainerinterview. Eva Pfaff sprach über die Geheimnisse erfolgreicher Trainings- und Wettkampfgestaltung mit Larry Stefanki – einer Trainerpersönlichkeit im Tennis, die aktuell mit dem Weltklassespieler Fernando Gonzalez arbeitet, davor aber bereits Athleten wie John McEnroe (USA) , Marcelo Rios (Chile) oder Jewgenij Kafelnikov (Russland) an die Spitze der Weltrangliste begleitete.

Weitere Informationen zu dieser Zeitschrift unter www.leistungssport.net.

Quelle: DOSB

 

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