"Sabrina Mockenhaupt hat in Berlin eigentlich schon Heimrecht" sagt Race Director Mark Milde, der sich freut, daß Sabrina wieder als Lokalmatatorin an den Start geht.
Afrikaner peilen Topzeiten an, – Mockenhaupt als Titelverteidigerin beim Berliner Halbmarathon
Die Rekordzahl von 23.799 Läufern hat sich für den 30. Vattenfall Berliner Halbmarathon gemeldet, der am Sonntag gestartet wird. Beim mit Abstand größten und hochklassigsten deutschen Rennen über die 21,0975 km wird Titelverteidigerin Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) an den Start gehen und erneut zu den großen Favoritinnen zählen.
Im Männerrennen will der Äthiopier Eshetu Wondimu versuchen, Kenias eindrucksvolle Siegserie zu stoppen. Für die schnellsten Afrikaner geht es um Weltklassezeiten von unter einer Stunde. Über 150.000 Zuschauer werden an der Strecke erwartet.
Seit 1990 das heutige Rennen aus dem West-Berliner Halbmarathon und dem Ost-Berliner Friedenslauf hervorging, ist es noch keinem deutschen Läufer gelungen, zweimal in Folge zu gewinnen. Sabrina Mockenhaupt könnte am Sonntag die Erste sein. Die 29-Jährige triumphierte vor einem Jahr mit einer persönlichen Bestzeit von 68:45 Minuten.
Dieses Ergebnis blieb das schnellste einer deutschen Läuferin im Jahr 2009. Wenn sie in Topform ist, will Sabrina Mockenhaupt am Sonntag ihren persönlichen Rekord angreifen. Fünfmal ist die Läuferin aus dem Siegerland in der Nähe von Köln bisher in Berlin bei Straßenrennen gestartet und immer hat sie gewonnen.
"Sabrina Mockenhaupt hat in Berlin eigentlich schon Heimrecht" sagt Race Director Mark Milde, der sich freut, daß Sabrina wieder als Lokalmatatorin an den Start geht.
Die stärkste Gegnerin von Sabrina Mockenhaupt könnte die Kenianerin Pasalia Kipkoech sein. Die 21-Jährige, die im Halbmarathon eine Bestzeit von 69:56 Minuten aufweist, feierte am letzten Tag des Jahres 2009 einen Achtungserfolg: Sie gewann mit großem Vorsprung den legendären Silvsterlauf von Sao Paulo. „Straßenrennen sind einfach – Du trainierst hart und dann gewinnst Du. Ich habe gut trainiert, laufe sehr schnell und das ist gut genug, um zu siegen“, erklärte Pasalia Kipkoech nach dem Sieg über 15 km in 52:30 Minuten.
Mit Leah Malot (Kenia) geht eine Läuferin an den Start, die in der Vergangenheit große Erfolge im Cross und auf der Bahn feierte. Im Halbmarathon konnte sie dies mit einer Bestzeit von 69:35 Minuten bisher nicht umsetzen. Und es bleibt abzuwarten, ob ihr dies im Alter von 37 noch gelingt. Ihr Halbmarathon-Debüt gibt am Sonntag eine Läuferin mit einem bekannten Namen: Die 20-jährige Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) ist die Tochter der früheren Weltklasse-Marathonläuferin Katrin Dörre-Heinig.
Achtmal in Folge kam der Sieger im Berliner Männerrennen zuletzt aus Kenia. Zehnmal erzielten bisher Athleten auf dem schnellen Rundkurs Zeiten von unter 60 Minuten. Nur wenige Halbmarathonläufe weltweit können eine derartige Dichte von Weltklassezeiten aufweisen. Die Stundenbarriere ist sicherlich wieder das Ziel für die Topathleten aus Kenia.
Aber auch ein Äthiopier möchte erstmals die Stunde schlagen: Eshetu Wondimu hatte vor zwei Jahren Pech, als er in Berlin mit einer Sekunde Rückstand Zweiter wurde und nach 60:01 Minuten im Ziel war. Vor kurzem steigerte er diese Bestzeit auf 59:23 Minuten. Doch gemessen an der Bestzeit kommt der Favorit einmal mehr aus Kenia: John Kiprotich reist mit einem persönlichen Rekord von 59:23 Minuten in die deutsche Hauptstadt.
Der 22-Jährige erreichte diese Zeit im vergangenen Jahr in Rotterdam. Einige weitere Kenianer wird Eshetu Wondimu im Auge haben müssen, wenn er am Sonntag gewinnen möchte. Darunter ist Josphat Kamzee, der seine persönliche Bestzeit im vergangenen Jahr in Berlin als Achter in 60:43 aufstellte.
Mit Tobias Sauter (SG Spergau) ist ein deutscher Läufer im Feld, der zwar an der Spitze keine Rolle spielen wird, jedoch seine Bestzeit von 65:47 Minuten deutlich unterbieten könnte. Tobias Sauter gehörte im vergangenen Jahr zum deutschen Marathon-Team bei der WM in Berlin. Gleiches gilt für Martin Beckmann (LG Leinfelden Echterdingen), der bisher 63:59 Minuten erreichte.
race-news-service.com