Während Alamirew in Stuttgart zum drittschnellsten 3.000-m-Hallenläufer wurde, stießen auch die beiden nächstplatzierten Kenianer in der ewigen Bestliste weit nach vorne
Äthiopische Youngster überzeugen in Stuttgart und Boston
Zwei junge Äthiopier haben am Wochenende die Langstreckenrennen zweier hochkarätiger Hallen-Meetings gewonnen: Während Yenew Alamirew in Stuttgart über 3.000 m zum drittschnellsten Läufer aller Zeiten in der Halle wurde, gewann Dejen Gebremeskel im 3.000-m-Lauf von Boston mit nur einem Schuh.
Erst im vergangenen Sommer lief Yenew Alamirew seine ersten internationalen Rennen. Mit der Ausnahme eines 3.000-m-Rennens in Mailand, wo er in 7:28,82 Minuten gewann, deutete wenig darauf hin, dass er nun in Stuttgart für eine Überraschung sorgen könnte. Doch der 20-jährige Youngster lief in der Halle schneller als draußen – und das in seinem ersten Indoor-Rennen seiner Karriere. In dem hochkarätigen 3.000-m-Rennen überholte Yenew Alamirew in der letzten Runde den kenianischen Mittelstrecken-Spezialisten Augustine Choge (Kenia) und gewann in 7:27,80 Minuten. Damit unterbot er den 13 Jahre alten Meeting-Rekord des Kenianers Daniel Komen, dessen Weltrekord von 7:24,90 Minuten allerdings unangetastet bleibt.
Während Alamirew in Stuttgart zum drittschnellsten 3.000-m-Hallenläufer wurde, stießen auch die beiden nächstplatzierten Kenianer in der ewigen Bestliste weit nach vorne: Zweiter wurde Augustine Choge mit 7:28,00 (damit Viertbester aller Zeiten) und Rang drei belegte Eliud Kipchoge in 7:29,37 (Fünftbester aller Zeiten).
Zu einem überzeugenden 800-m-Sieg lief Abubaker Kaki. Der Läufer aus dem Sudan gewann das Rennen in 1:45,02 Minuten und kündigte an, am Dienstag in Lievin (Frankreich) einen Weltrekordversuch über 1.000 m zu starten. Hier steht die Bestzeit bei 2:14,96 Minuten. Dieses Ergebnis erreichte der aus Kenia stammende Wilson Kipketer (Dänemark) im Jahr 2000 in Birmingham.
Beim Hallen-Meeting in Boston sorgte Dejen Gebremeskel für eine erstaunliche Leistung. Der 21-jährige Äthiopier hatte in der Anfangsphase des 3.000-m-Rennens einen Schuh verloren und lief in der Socke weiter. „Ich wusste, dass er nur noch einen Schuh hatte und dachte, wenn das Tempo in der Schlussphase hoch ist, wird er sich geschlagen geben“, erklärte der Brite Mo Farah. Doch die Taktik des Doppel-Europameisters von Barcelona 2010 (5.000 und 10.000 m) ging nicht auf. Trotz des Handikaps spurtete Dejen Gebremeskel an Mo Farah vorbei und gewann in 7:35,37 Minuten klar vor dem Briten (7:35,81). „Es ist wirklich schwer, mit einem Schuh zu rennen“, sagte Dejen Gebremeskel anschließend. Im 3.000-m-Rennen der Frauen setzte sich die Kenianerin Sally Kipyego in der Jahresweltbestzeit von 8:49,74 Minuten durch.
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