Äthiopier Sihine läuft Marathon-Debüt in Amsterdam am Sonntag

Noch vor einigen Jahren war der Amsterdam-Marathon der hochklassigste Lauf über die klassische Distanz in Holland. Doch seit dem vergangenen Sonntag droht das Rennen auf Platz drei abzurutschen. Nachdem der Rotterdam-Marathon in den vergangenen Jahren im Frühjahr wiederholt Weltklassezeiten produziert hatte, könnte der Eindhoven-Marathon den Amsterdamern Platz zwei in der nationalen Wertung abnehmen.

Denn in Eindhoven fielen am vergangenen Wochenende beide Kursrekorde: 2:05:48 beziehungsweise 2:24:33 rannten die Sieger. Die besten je in Amsterdam gelaufenen Zeiten stehen bei 2:06:18 beziehungsweise 2:22:20 Stunden.

Amsterdam war in den vergangenen Jahren dafür bekannt, dass es hier stets eine starke Breite in der Spitze des Männerrennens gab. Das gilt auch für den Lauf am kommenden Sonntag: Ein Dutzend Läufer gehen mit Bestzeiten von unter 2:10 ins Rennen – drei von ihnen blieben bereits unter 2:07. Dies sind die Kenianer Wilson Chebet (2:05:27), Benjamin Kiptoo (2:06:29) und Elijah Keitany (2:06:41), der vor zwei Jahren in Amsterdam Zweiter war.

Auch zwei weitere Kenianer, die mit Bestzeiten von unter 2:08 an den Start gehen werden, sind zu beachten: Paul Biwott, Dritter in Amsterdam 2009, erreichte bisher 2:07:02 und Sammy Kosgeis persönlicher Rekord steht bei 2:07:47. Diese Zeit erreichte er bei seinem Debüt in Prag im Frühjahr. Im Mai 2010 hatte Sammy Kosgei den aktuellen Weltrekord über 25 km aufgestellt. Bei den Big 25 Berlin rannte er damals 1:11:50 Stunden.

Wie oft in den vergangenen Jahren, wird es am Sonntag in Amsterdam einen interessanten Debütanten geben: Der Äthiopier Sileshi Sihine, mehrfacher Olympia- und WM-Zweiter über 10.000 m, läuft erstmals über die klassische Distanz.

Im Rennen der Frauen ist Lornah Kiplagat (Niederlande) die große Favoritin. Die gebürtige Kenianerin geht mit einer Bestzeit von 2:22:22 ins Rennen. Ihre schärfsten Konkurrentinnen sind voraussichtlich die Äthiopierin Azalech Woldeselasse (2:25:34), die Russin Nailya Yulamanova (2:26:05), die Äthiopierin Eyerusalem Kuma (2:26:51) und die Kenianerin Peninah Arusei (2:27:17), die in Amsterdam erst ihren zweiten Marathon laufen wird.

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