Dabei gab es jedoch einen unglücklichen Einfluss von Außen, denn zeitweilig wurden statt drei nur zwei zu laufende Runden angezeigt. Schlangen sprintete dann tatsächlich 200 m zu früh los und bemerkte sein Missgeschick erst nach dem vermeintlichen Zieldurchlauf knapp hinter Fitschen
Die Deutschen Hallen-Leichtathletikmeisterschaften in Leipzig – Zweite Medaille für Sabrina Mockenhaupt in Leipzig – Jan Fitschen und Sabrina Mockenhaupt gewinnen 3.000-m-Titel am ersten Tag
Artikel des Running News Network – runnn.com
Durchweg enttäuschend langsame Rennen, die aber oft typisch sind bei derartigen Meisterschaften, gab es am zweiten Tag der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig über die Mittelstrecken. Sabrina Mockenhaupt (Köln-Marathon) gewann dabei über 1.500 m eine zweite Medaille, nachdem sie tags zuvor die 3.000 m gewonnen hatte.
Titelverteidiger René Herms (LG Braunschweig) ging im 800-m-Finale bereits nach der ersten von vier Runden in Führung. Mangels Konkurrenz konnte er das Rennen von der Spitze aus bestimmen, ohne dabei jedoch für ein besonderes Tempo zu sorgen. Herms gab die Führung nicht mehr ab und siegte schließlich in 1:49,88 Minuten vor Steffen Co (Olympia Dortmund/1:50,31) und Moritz Höft (LG Nord Berlin/1:50,51). Bemerkenswert war der starke Endspurt von Co, der auf den letzten 150 Metern mit Abstand am schnellsten lief und von weit hinten noch auf Rang zwei stürmte.
Am Anfang und am Ende führte im 1.500-m-Finale Wolfram Müller (LG Asics Pirna), der den Titel schließlich in 3:48,26 Minuten vor Franek Haschke (LG Nord Berlin/3:48,56) und Markus Schneider (LG Asics Pirna/3:49,57) gewann. Nach der Anfangsinitiative von Müller hatten Haschke und dessen Vereinskamerad Jonas Stifel die Initiative übernommen. 300 Meter vor Schluss startete dann Marc-André Kowalinski (PST Trier) eine erste Initiative. Franek Haschke war es dann, der seinerseits eine Runde vor Schluss den Spurt anzog, jedoch zunächst nicht vorbei kam.
Dies gelang Wolfram Müller: Auf der Gegengerade lief er innen an der Konkurrenz vorbei und verteidigte den Vorsprung. „Ich war schlecht in die Saison gestartet, da ich mir im Trainingslager eine Sehnenverletzung zugezogen hatte. Ich war nervös wie ein kleines Kind und bin glücklich, dass es trotzdem heute geklappt hat“, erklärte Wolfram Müller.
Mit einem starken Spurt auf den letzten 150 Metern sicherte sich Jana Hartmann (LG Olympia Dortmund) den 800-m-Titel in 2:09,01 Minuten. Sie überholte auf der Gegengerade die zu diesem Zeitpunkt führende deutsche Jahresbeste Janina Goldfuß (TV Wattenscheid), die schließlich nicht über Rang fünf hinauskam. Spannender als am Ende die Entscheidung um den Sieg war der Kampf um die Plätze zwei und drei. Anne Kesselring (TSV Katzwang/2:09,78) und Annett Horna (TSV Bayer Leverkusen/2:09,90) gewannen die Medaillen während Agata Strausa (SC Potsdam) um vier Hundertstel am Bronzerang vorbeilief.
„Mir fällt ein Stein vom Herzen. So richtig hatte mich wohl keiner mehr auf der Rechnung“, erklärte Jana Hartmann. Sie war im vergangenen Jahr Zweite bei den Hallenmeisterschaften hinter Kerstin Werner, die sich dieses Mal auf die 1.500 m konzentrierte und diesen Titel auch gewann.
Das 1500-m-Finale war ein weiteres langsames Rennen, bei dem sich alles auf einen Schlussspurt konzentrierte. Von Beginn an liefen dabei Kerstin Werner (TV Wattenscheid) und Sabrina Mockenhaupt (Köln-Marathon) nebeneinander an der Spitze. Noch nach 1100 Metern war das Feld praktisch komplett zusammen. Danach forcierte Sabrina Mockenhaupt, die tags zuvor die 3.000 m gewonnen hatte, die Pace. Doch ihre Konkurrentinnen wurde sie nicht los. Kerstin Werner folgte ebenso wie die spätere drittplatzierte Julia Hiller (Quelle Fürth/4:26,26). 150 Meter vor dem Ziel startete Kerstin Werner ihren Schlussspurt und hatte sofort einige Meter Vorsprung vor Sabrina Mockenhaupt. Werner gewann in 4:25,24 genau eine Sekunde vor Mockenhaupt. Verletzungsbedingt hatte sich Kerstin Werner erst am Donnerstag zu einem Start entschlossen. „Ich wollte kein Tempo machen, sondern habe mich auf meinen Spurt verlassen“, erklärte die Siegerin.
Jan Fitschen und Sabrina Mockenhaupt gewinnen 3.000-m-Titel
Der 10.000-m-Europameister Jan Fitschen (TV Wattenscheid) und Sabrina Mockenhaupt (Köln Marathon) haben am Sonnabend die 3.000-m-Titel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig gewonnen.
Dass es bei den Männern kein Rennen in Richtung Norm für die Hallen-Europameisterschaften werden würde (7:55,0 Minuten), war schnell offensichtlich.
Entsprechend langsam war die 1.000-m-Durchgangszeit von 2:47,32 Minuten. Nach 2.000 Metern hatte mit Jan Fitschen (TV Wattenscheid), Arne Gabius (LAV Asics Tübingen), André Pollmächer (LAC Chemnitz) und Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) eine Vierergruppe abgesetzt, die das Rennen unter sich ausmachte.
Dabei gab es jedoch einen unglücklichen Einfluss von Außen, denn zeitweilig wurden statt drei nur zwei zu laufende Runden angezeigt. Schlangen sprintete dann tatsächlich 200 m zu früh los und bemerkte sein Missgeschick erst nach dem vermeintlichen Zieldurchlauf knapp hinter Fitschen. Am Ende verpasste er deswegen eine Medaille und wurde Vierter in 8:03,36 Minuten während Jan Fitschen den Titel in 7:57,30 Minuten verteidigte. Platz zwei ging an Arne Gabius (LAV Asics Tübingen/7:59,94),
Dritter wurde André Pollmächer (LAC Erdgas Chemnitz/8:02,67).
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut in die Hallensaison hineinkomme, daher hatte ich von Anfang an nicht mit der EM geplant. Stattdessen fahre ich wie 2006 wieder für viereinhalb Wochen ins Trainingslager nach Flagstaff“, sagte Jan Fitschen, der zuvor noch am nächsten Freitag einen Meeting-Start in Chemnitz plant.
Im Verhältnis noch deutlich langsamer ging es im 3.000-m-Finale der Frauen zu. Sabrina Mockenhaupt und Antje Möldner (SC Potsdam) hatten sich an die Spitze gesetzt und bestimmten das ,Tempo’. Nach 3:19,29 Minuten war die 1.000-m-Marke erreicht. Gemessen an Weltklasseathletinnen wäre dies ein gutes Tempo – allerdings in einem Marathonrennen! Da käme dann eine Zeit um 2:20 Stunden heraus.
„Die Zeit war mir egal, deswegen habe ich erst in den letzten zwei Runden Gas gegeben“, erklärte Sabrina Mockenhaupt später, nachdem sie sich 350 Meter vor dem Ziel von Antje Möldner gelöst hatte und schließlich in 9:25,28 Minuten gewann. Möldner wurde Zweite in 9:30,56. Rang drei ging an Imke Schmidt (TSV Kirchdorf/9:41,97).