7500 Eingeschriebene, dazu Stanley Salils (Kenia) und Aniko Kalovic’ (Ungarn) Zeiten von 43:25 Min. und 49:44 Min. bedeuten allesamt neue Rekordmarken für den 29. Kerzerslauf. Das mit viel Spannung erwartete Duell Viktor Röthlin (6.) gegen Christian Belz (11.) im Männerfeld stand etwas im Schatten dieser Spitzenleistungen.
Kerzerslauf in der Schweiz – Streckenrekorde überstrahlen Schweizer Duell – Stanley Salil bei den Männern und Aniko Kalovic bei den Frauen mit Rekordmarken – Viktor Röthlin, Christian Belz zollten dem hohen Tempo Tribut
Die nahezu optimalen Wetterverhältnisse bildeten einen würdigen Rahmen für einen Kerzerslauf der Superlative.
Fünf ehemalige Kerzerslauf-Sieger sowie die beiden besten Schweizer Langstreckenläufer am Start waren schon fast Garantie für ein hochstehendes Rennen
Tatsächlich herrschte bei den Männern wie bei den Frauen von Beginn weg ein hohes Tempo, dem unter anderen Christian Belz schon auf den ersten Kilometern Tribut zollen musste.
Der spätere Sieger Stanley Salil sprengte bei Rennhälfte die Spitzengruppe, der bis dahin auch noch Viktor Röthlin angehörte. Salil richtete ab diesem Zeitpunkt sein Rennen voll auf den Streckenrekord aus dem Jahr 2002 aus und unterbot diese Zeit um 15 Sekunden.
Röthlin vor Bandi und Belz bester Schweizer
Viktor Röthlin, der am Morgen des Kerzerslaufes noch eine Prüfung in Sportphysiotherapie ablegte, sprach von einer suboptimalen Vorbereitung, er verfehlte aber trotzdem seine eigene Bestzeit nur um 8 Sekunden. Zweitbester Schweizer wurde Philip Bandi, noch vor Christian Belz, der sich zuletzt aber mit gesundheitlichen Problemen herumplagte.
Von Anfang an nur den Streckenrekord vor Augen hatte die Ungarin Aniko Kalovic. Die Vorjahressiegerin wusste aber, dass durch die nun für Bahrain startende Zenebech Tola (jetzt Maryam Jamal) die Rekordmarke hoch angesetzt war. Mit dem Blick auf die Uhr und den Anfeuerungen ihres Betreuers gelang es der Ungarin, den Rekord um 7 Sekunden zu verbessern.
Beste Schweizerin war Angéline Joly-Flückiger auf Rang 6, genau 1 Minute und zwei Ränge besser klassiert als die OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder.
7500 Teilnehmer, Dopingtests und ein medizinischer Zwischenfall
Mit den 7500 Anmeldungen ist der Kerzerslauf auch dieses Jahr um weitere 800 Teilnehmer angewachsen. Dies ist für das Organisationskomitee höchst erfreulich und eine Bestätigung für die gute Qualität des ISO-zertifizierten Volkslaufes. Nächstes Jahr steht die 30. Austragung an, und OK-Präsident Urs Affolter verspricht darauf hin ein Feuerwerk für Läufer und Zuschauer. Man wolle danach aber eine Standortbestimmung machen, in welche Richtung der Lauf geht und wie viel grösser er noch werden kann.
Erstmals in der Geschichte des Laufs wurde unangekündigte Dopingtests durchgeführt.
Überschattet wurde der Lauf von einem Zwischenfall, eines Läufers, der auf dem letzten Streckenabschnitt zusammenbrach. Das Sanitätskonzept funktionierte vorbildlich:
Der Läufer wurde reanimiert und ins Inselspital Bern überführt.
Urs Haenni
u.haenni@hispeed.ch
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031 818 04 38 (b)
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Kerzerslauf