Während die 5.000-m-Weltmeisterin Meseret Defar erfolgreich auf Brüssel setzte, konzentriert sich die Vize-Weltmeisterin von Osaka, Vivian Cheruiyot (Kenia), auf die 5.000 m am Sonntag in Berlin.
Meseret Defar nimmt chinesischen 10.000-m-Weltrekord ins Visier – Für Meseret Defar war es bereits Weltrekord Nummer vier in dieser Saison
Bei der Millennium-Feier ging Meseret Defar früh ins Bett. Um 22 Uhr verabschiedete sich die Äthiopierin in Addis Abeba von der Riesen-Party, mit der ihre Landsleute das neue Jahrtausend begrüßten, das nach dem äthiopischen Kalender am 11. September begann. In Brüssel war die 23-Jährige dann am Freitagabend beim Golden-League-Meeting vor 47.000 Zuschauern richtig munter und stürmte zur Weltbestzeit im Zwei-Meilen-Rennen.
Nach 8:58,58 Minuten war Meseret Defar im Ziel und erklärte: „Ich wusste, dass ich den Rekord brechen würde. Eigentlich wollte ich sogar 8:55 Minuten rennen – aber 8:58 sind auch nicht schlecht.“ Es war die erste Zeit unter neun Minuten von einer Frau über diese eher selten gelaufene Distanz.
Während die 5.000-m-Weltmeisterin Meseret Defar erfolgreich auf Brüssel setzte, konzentriert sich die Vize-Weltmeisterin von Osaka, Vivian Cheruiyot (Kenia), auf die 5.000 m am Sonntag in Berlin. Sie verzichtete auf den Start in Belgien, obwohl sie zunächst gemeldet hatte. Beim ISTAF geht es für die Kenianerin um den Meeting-Rekord von 14:29,32 Minuten.
Für Meseret Defar war es bereits Weltrekord Nummer vier in dieser Saison: In Stuttgart war sie im Winter in der Halle über 3.000 m 8:23,72 Minuten gerannt, dann brach sie bereits einmal in Carson (USA) die Zwei-Meilen-Marke mit 9:10,47 bevor sie in Oslo zum Auftakt der Golden League im Juni 14:16,63 über 5.000 m erreichte. Auf die Frage, welcher der wertvollste Rekord sei, antwortete Meseret Defar: „Die 5.000 Meter und dieser heute in Brüssel sind die besten.“
Der Sieg bei den Weltmeisterschaften in Osaka fiel ihr vergleichsweise einfach: „Da ging es nur um Gold, es war ein langsames Rennen – ich hatte keine Probleme, zu gewinnen. Aufgrund der Wetterbedingungen fiel mir der Vorlauf in Osaka schwerer als das Finale.“
Im nächsten Jahr will Meseret Defar nicht nur Olympiasiegerin über 5.000 Meter werden sondern sich auch über 10.000 Meter versuchen. „In Peking werde ich die 10.000 Meter nicht rennen, aber ich will 2008 versuchen, den Weltrekord über diese Strecke zu brechen.“ Diese Bestmarke ist eine der berüchtigten Bestmarken, die die Chinesinnen 1993 aufstellten. Wang Junxia rannte damals 29:31,78 Minuten. Möglicherweise gewinnt Meseret Defar bei einem erneuten Weltrekord dann wieder ein Auto, das sie bis dahin auch offiziell fahren darf.
In Brüssel gab es für die Bestzeit einen Pkw, doch Meseret Defar hat noch keinen Führerschein.