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24
10
2007

Sind die Proben dann erst einmal unter Aufsicht und Einhaltung der Verfahrensrichtlinien für Dopingkontrollen abgegeben, werden sie zunächst einzeln, dann in einem Außenbehälter versiegelt

Der Weg der Dopingproben beim real,- BERLIN-MARATHON – ein bemerkenswerter Einsatz des Fahrdienstes

By GRR 0

Der Fahrdienst beim real,- BERLIN-MARATHON unter Leitung von Mario Mahn und Frank Tschugg hat bei den Fachleuten, den Topläufern, Coaches, Betreuern und VIPS einen außerordentlichen Ruf. Die Truppe von etwa 45 ehrenamtlichen Mitarbeitern fährt in der Woche des Marathon rund um die Uhr, um den gewachsenen Ansprüchen zu genügen und ohne deren Einsatz eine Veranstaltung dieser Größenordnung gar nicht mehr auskommen könnte. Man sieht die Einsatzfahrzeuge im Stadtgebiet vor, während und nach dem Rennen – eine ganz besondere Fahrt des Fahrdienstes aber soll hier einmal hervorgehoben werden, weil diese Prozedur von allergrösster Bedeutung ist für die erreichten Leistungen der TOPS.

Auch bei einem Marathon – einer Sportveranstaltung, bei der sich Leistungs- und Breitensport in einem einzigen Ereignis mischen – darf es an einer Kontrolle der erreichten Leistung nicht fehlen, so auch beim real,- BERLIN-MARATHON. Die drei besten Läufer und Läuferinnen sowie weitere zufällig Gewählte aus den Top Ten werden zur Blut- und Urinprobe gebeten.

Natürlich stehen bei der Abgabe der Proben Getränke bereit, um den Läufern und Läuferinnen nach so einer Anstrengung genügend Flüssigkeitsnachschub zu gewährleisten. Manchmal dauert es einige Zeit bis so ein Becher gefüllt ist – offiziell wird ein Läufer sofort nach dem Lauf ständig von einer Person begleitet, die gewährleistet, dass dieser Athlet während der nächsten Stunde bei der Dopingprobe erscheint – ein kurzer Zeitraum, wenn man bedenkt, dass nach dem Zieleinlauf auch Siegerehrung und Pressekonferenz auf den Läufer warten.

Sind die Proben dann erst einmal unter Aufsicht und Einhaltung der Verfahrensrichtlinien für Dopingkontrollen abgegeben, werden sie zunächst einzeln, dann in einem Außenbehälter versiegelt und – im Fall von Berlin – einem Fahrerteam übergeben, welches diese schnellstmöglich zu einem speziellen Labor nach Dresden fährt, was immerhin eine Fahrt von ca. 200 Km und zwei Stunden bedeutet.

Diese Fahrt übernehmen zwei ehrenamtliche Helfer des Marathonfahrdienstes: Ausgerüstet mit vier bis sechs Strom betriebenen Kühlboxen und einem Van, der optimalerweise ebenso viele 12-Volt-Steckplätze bietet, geht die Fahrt los. Vor Abfahrt bestätigt ein Fahrer den Empfang und die Vollständigkeit der Proben, die mit einem individuellen Barcode gekennzeichnet sind; diese werden bei der Ankunft im Labor erneut überprüft und protokolliert.
Für die beiden Fahrer ist dies nur eines von vielen Ereignissen entlang des Events, schließlich sind einige von ihnen schon eine ganze Woche lang bis zum Marathontag unterwegs; während des Laufs fahren sie die Fahrzeuge auf der Strecke.

In Dresden am Zielort angekommen (den Weg dorthin kennt eigentlich nur das Navigationsgerät, schließlich sind die Fahrer Berliner) werden die Proben unter Prüfung der Unterlagen den Mitarbeitern des Labors übergeben, die diese innerhalb kurzer Zeit auf Hinweise auf die Einnahme verbotener Substanzen hin untersuchen und das Ergebnis dann – im Falle von Berlin als IAAF-Marathon – an den Internationalen Leichtathletik Verband weiterleitet.
Nur von der WADA akkreditierte und von der IAAF anerkannte Laboratorien – in Deutschland sind es Kreischa bei Dresden und Köln – dürfen die umfangreichen Tests durchführen. Für die Fahrer geht es zurück nach Berlin, wo für sie der ereignisreiche Tag mit den Shuttlefahrten hin zur Abschlussfeier endet.

Mario Iwaniec

author: GRR

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