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29
10
2007

Ich denke schon, und ich muss auch Christoph Kopp (Elite-Race-Direktor in Frankfurt, d.Red.) danken, der an mich geglaubt hat. Mir ist es gelungen den Schwung aus Osaka mitzunehmen, denn der dortige 20. Platz war für mich fast so viel Wert wie ein Zweiter

Melanie Kraus: „Olympia und Frankfurt sind die Ziele 2008“

By GRR 0

Melanie Kraus sorgte für die Überraschung des Tages beim 26. Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon. Die 33-jährige Läuferin der LG Bayer Leverkusen gewann das Rennen in 2:28:56 Stunden, nachdem sie erst acht Wochen zuvor im Hitzerennen von Osaka bei der WM 20. geworden war. Damit hat sie sehr gute Karten, auch für die Olympischen Spiele in Peking nominiert zu werden.

Nur acht Wochen nach der WM in Osaka sind Sie in Frankfurt an den Start gegangen. Wäre das auch ohne Ihren Sieg eine richtige Entscheidung gewesen – auch im Hinblick auf eine mögliche Nominierung für die Olympischen Spiele in Peking?

Melanie Kraus: „Ich denke schon, und ich muss auch Christoph Kopp (Elite-Race-Direktor in Frankfurt, d.Red.) danken, der an mich geglaubt hat. Mir ist es gelungen den Schwung aus Osaka mitzunehmen, denn der dortige 20. Platz war für mich fast so viel Wert wie ein Zweiter. In Frankfurt wollte ich unbedingt die Olympianorm laufen und war voll auf mein Rennen konzentriert. Peking ist für mich ein Traum, dreimal hat es bei mir bislang für die Olympischen Spiele nicht gereicht.
Nun, beim vierten Anlauf, hoffe ich, dass es klappt. Mit meiner Zeit bin ich unter der vom DLV geforderten Norm geblieben, aber wenn drei andere besser sind, werde ich es akzeptieren. Wenn es sportlich nicht reicht, sollen die anderen fahren. Ich kann nur schnell laufen, die Nominierungskriterien kann ich nicht beeinflussen.“

Bei Kilometer 15 lagen Sie noch auf dem achten Rang. Haben Sie überhaupt mitbekommen wie weit Sie hinter den führenden Läuferinnen lagen?

Melanie Kraus: „Nein, das habe ich nicht mitbekommen. Mein Tempomacher hat mich während des Rennens immer wieder beruhigt, dass wir im Fahrplan liegen. Svetlana Zakharova war ja schon ein ganzes Stück vorne. Erst als mein Trainer, Paul-Heinz Wellmann, mir bei 30 km sagte, dass ich auch sie einholen könnte, wusste ich, dass ich es schaffen kann, noch zu gewinnen. Ich habe dann versucht, dies auch umzusetzen. Als ich sie dann endlich wenige Kilometer vor dem Ziel vor Augen hatte, wollte ich sie schlagen.“

War der Sieg in Frankfurt Ihr größter bisher?

Melanie Kraus: „Ja, ich bin so glücklich über den Sieg. Für mich war das heutige Rennen wie eine persönliche Bestzeit (sie steht bei 2:27:58, d. Red.). Ich hatte in meiner Karriere so viele Verletzungen, dieses Jahr lief es endlich besser – da wollte ich die Saison mit einem Ausrufezeichen beenden. Im Moment bin ich in einer körperlich guten Verfassung. Die Arbeit als Apothekerin ist für mich ein guter Ausgleich zum Training. Da kommen Menschen mit richtigen Problemen, und dadurch relativiert sich vieles. Ich werde damit im Kopf lockerer, das ist für mich sehr wichtig.“

Gibt es im nächsten Jahr wieder eine Rückkehr von Melanie Kraus nach Frankfurt?

Melanie Kraus: „Im nächsten Jahr möchte ich bei den Olympischen Spielen in Peking laufen und dann auch wieder nach Frankfurt zurückkommen, um meinen Titel zu verteidigen. Vielleicht läuft es dann ja genauso gut wie in diesem Jahr.“

author: GRR

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