Seine persönliche Stärke ist die Organisation und in Stress-Situationen einen klaren Kopf zu behalten. An Menschen schätzt er Offenheit, Zuverlässigkeit und vor allem Humor.
John Kunkeler wird am 8. November 2007 60 Jahre alt – Horst Milde gratuliert
Eigentlich wissen die wenigsten, dass John eigentlich Holländer ist, insbesondere aber dann doch, wenn es um Fussball geht, dann ist das Oranje-Herz ganz deutlich zu spüren. John ist in Berlin in den Läuferkreisen bekannt wie ein „bunter Hund“, denn Laufen und Marathon, das betreibt er – neben vielen anderen Spezialitäten – mit Herz und Hirn.
Was die wenigsten über ihn wissen, sollte zu seinem Ehrentag kurz angedeutet werden.
John Hendrikus Kunkeler wurde 1947 in Dordrecht, Niederlande, geboren. Er besuchte die Schule von 1954 bis 1966, die er mit dem Abitur abschloss. Anschließend studierte er, aufgrund seiner Sprachbegabung Französisch, zunächst in den Niederlanden. Dann ab 1970 Romanistik und Sozialkunde in Berlin, wo er auch sein Studium beendete und Französischlehrer wurde.
Wegen seiner damaligen Lebensgefährtin verschlug es ihn 1970 nach Berlin; allerdings war diese Beziehung nicht von Dauer.
Zwei Jahre nach der Beendigung seines Studiums heiratete er. Doch nach fast 20 Jahren Ehe folgte die Scheidung. Mit der Scheidung änderte er auch seinen Lebensalltag. Ein guter Freund kam damals auf ihn zu und erzählte ihm von seinen Plänen eines eigenen Jazz-Clubs und Musikschule.
Er zögerte nicht sehr lange, quittierte den Schuldienst und wurde Mitbetreiber des „SCHLOT“ (Kunstfabrik Schlot, Jazz & Cabaret in Berlin, Edisonhöfe, Chauseestraße 18/22) .
Ihm ist es wichtig, dass im Schlot hochwertige Kultur betrieben wird. Er führt den Schlot nach dem Prinzip, dass statt niedriger Kultur mit hohem Verdienst hohe Kultur mit wenig Verdienst geboten wird. Neben dem Jazz spielt einmal wöchentlich das Improvisationstheater der Gorillas sowie der bereits legendäre Frühschoppen an Sonntagen. Auch ist er bemüht, jungen Talenten eine Chance zu geben.
So haben beispielsweise Schulbands die Möglichkeit, im Schlot zwar ohne Gage aufzutreten, aber dafür erste Bühnenerfahrung vor Publikum zu sammeln. Der Schlot ist Austragungsort für Troubadour, bei dem jeder mit selbstkomponierten Liedern in einem Wettbewerb antreten kann. Auch auf den multikulturellen Kontakt liegt er stets großen Wert.
So finden regelmäßig Konzerte in Kooperation mit den verschiedensten Kulturinstituten der Länder Europas im Schlot statt. Neben dem Schlot führt John Kunkeler mit einem kooptierten Partner noch eine Musikschule. Dabei ist der Schlot – die Kunstfabrik.
Natürlich ist der Jazzclub auch eine Anlaufstelle der Läufer Berlins geworden.
Runners World lud hier mehrfach aus Anlass des BERLIN-MARATHON zum abendlichen Läufertreffen ein. Die RBB-Laufbewegung hält hier schon traditionell jährliche Informations-und Diskussionsabende ab.
Seit drei Jahren hat sich der Literatur-Marathon des BERLIN-MARATHON von Dr. Detlef Kuhlmann hier seine neue Bleibe gefunden, im Vorjahr mit der Lesung zum neuen Buch von Bernd Hübner – in diesem Jahr beim 19. Literatur-Marathon begeisterte Bestseller-Autor Achim Achilles, in Läuferkreisen bestens bekannt als Spiegel-Online-Kolumnist und Bestseller-Autor, sein laufkundiges Publikum in der Kunstfabrik "Schlot" in Berlin-Mitte.
In seiner Freizeit geht John vor allem dem Langstreckenlauf nach. Bis vor zirka 10 Jahren nahm er noch aktiv an Wettkämpfen teil. Er gewann diverse Volksläufe und gehörte vor allem als Altersklassenläufer zu den Besten auf Landesebene (10.000 m 32:43, Halbmarathon 1:09 und Marathon 2:30).
Zunächst für den BSV 92; dann wechselte er zum SCC. Er ist inzwischen Trainer, AIMS/IAAF „A grade" Streckenvermesser und Mitbegründer der RBB-Laufbewegung, welche jeden Samstag im Tiergarten an der Siegessäule stattfindet. Ehrenamtlich ist er in der Organisationsleitung des BERLIN-MARATHON tätig. In dieser Zeit wurde er häufig vom Landessportbund ausgezeichnet.
Er wurde zu einem vielgefragten AIMS/IAAF-Marathonstreckenvermesser, so u.a. als am Freitag, dem 9. Februar 2007 Sammy Wanjiru aus Kenia in Ras al Khaimah in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen neuen Weltrekord im Halbmarathon mit 58:53 aufstellte, musste John im Auftrag der IAAF die Strecke „amtlich offiziell“ nachmessen.
John Kunkeler ist eine ehrenamtliche „Allzweckwaffe“ im Laufsport, er ist natürlich Marathonläufer, Trainer, Betreuer, Vermesser und Initiator vieler Laufaktivitäten, sportlicher Leiter der RBB-Laufbewegung, auch der wöchentliche Nachtlauf vom Jazzclub Schlot ist seine Initiative, die einmalig in Deutschland ist (Das Nacht-Lauf-Training findet jeden Dienstag statt – Treffen pünktlich um 22.30 Uhr auf/vor den Edison-Höfen vor dem Jazzclub „Kunstfabrik-Schlot“ (grosser Parkplatz) in der Invalidenstrasse 117 in Berlin-Mitte, U-Bahnhof Zinnowitzerstraße mit der U6. Wenn es um 22:00 Uhr regnet fällt der Lauf aus.)
Die Laufstrecken des BERLIN-MARATHON, des Vattenfall BERLINER HALBMARATHON, alle anderen Strecken und auch die neue IAAF WM-Marathonstrecke von 2009 sind sein „Werk“. Keine Strecke ist vor ihm sicher nicht für einen Lauf vorgeschlagen und vermessen zu werden.
Er gehörte auch zu den Ausbildern des DLV/IAAF Ausbildungseminars für Strecken-Vermesser in Deutschland, die 2005 im Umfeld des BERLIN-MARATHON stattfand. Für längere Zeit war er auch Volkslaufwart des Berliner Leichtathletik-Verbandes.
Seine persönliche Stärke ist die Organisation und in Stress-Situationen einen klaren Kopf zu behalten. An Menschen schätzt er Offenheit, Zuverlässigkeit und vor allem Humor.
Wie er das schafft, Nacht für Nacht in seinem Jazzclub tätig zu sein, und dann am nächsten Tag allen anderen wegzulaufen, bleibt ein Rätsel.
Er schont sich nicht bei seinem Einsatz, er fällt von der Leiter, knickt um, bricht sich was, fällt hin, ist schwer erkältet – man merkt ihm das nicht an, trotzdem steht er am nächsten Tag zuverlässig seinen Mann, als wäre nichts gewesen. Er hat das Herz an der richtigen Stelle und lässt sich nichts von anderen vormachen.
Auf seine Kinder Julia und Piet, die ihn im Schlot unterstützen, ist er sehr stolz. Er wünscht sich, gesund und klar im Kopf 100 Jahre alt zu werden und den Kontakt zu nahestehenden Leuten zu behalten. Besonders das erstere sei ihm und uns allen gegönnt.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, bleib so wie Du bist – und feiere ein rauschendes Fest im Schlot!
Die Berliner Laufgemeinde – und auch alle von rundherum!
Horst Milde