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2007

Für jeden Marathon-Besucher und Läufer ist eine Stippvisite in der Geburtsstätte des Marathon, des Startbereiches des Laufes und des IOC Marathon Museums eine Pflicht

Athen Classical Marathon am 4. November 2007 – Das Jubiläum – die klassische Olympiastrecke muß man einfach mal gelaufen sein – Friedhelm Boschulte

By GRR 0

Am 4. November war ich ein weiteres Mal als Reiseleiter der deutschen Gruppe der Sportreisen Grosse-Coosmann aus Münster in Athen. Eine 50-köpfige Läufer-Gruppe hatte sich die angebotene Gruppenreise zum 25. Athen Classical Marathon ausgesucht. Diese klassische Olympiastrecke muß man einfach mal gelaufen sein, dachten sich die deutschen Marathonläufer.

Was ist das besondere an diesem Marathon in Marathon?

Marathon bedeutet nichts anderes als „Fenchelfeld“. Im Jahre 490 v. Chr. war die Ostküste Attikas Schauplatz eines historisches Ereignisses: Die vom Heerführer Miltiades angeführten Athener besiegten erstmals die einfallenden Perser. Der Legende nach wandelt man also auf den Spuren des antiken Boten Pheidippidis, der die Kunde vom Triumph in die Hauptstadt getragen haben soll.

Heute steht dort eine kleine Stadt – Marathonas – in der rund 2000 Griechen wohnen. Weltweit ist der Name „Marathon“ längst Synonym für die Ausdauerleistung über 42.195 km. Mit dem Jahre 1896 war der Marathonlauf als Leichtathletik-Disziplin geboren und wurde erstmals anlässlich der Olympischen Spiele ausgetragen. Am 4. November wurde der Athener Friedens- und Klassik-Marathon „Run the Original“ zum 25. Male ausgetragen. Im Zuge der Olympischen Spiele 2004 wurde im Ort Marathon ein moderner und großzügig ausgelegter Startbereich eigens für diesen klassischen Lauf errichtet.

In diesem Jahre organisierten gleichzeitig zur Austragung des Marathon die Institutionen IAAF und AIMS, zusammen mit SEGAS (Griechischer Leichtathletik-Verband), der Stadt Marathon und die Organisatoren des „Athens Classical Marathon“ das 1. AIMS Marathon-Symposium unter dem Thema „ Der Klassische Marathon – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“.

Wie für das IOC Olympia die Geburtsstätte des Sportes ist, so ist Marathon für die IAAF und AIMS die Geburtsstätte ihren Namensgebers und Sportes. Ziel dieses neuen jährlichen Events ist es, eine enge Kooperation und Meinungsaustausch der Veranstalter aus aler WElt über gemeinsame Interessen anzuregen. Die Organisation eines jährlichen Symposium an der Geburtsstätte des Marathon hat auch eine wichtige symbolische Bedeutung mit Blick auf den Weltfrieden, die Olympischen Spiele und das Fair Play.

Zu den Gästen dieses ersten Symposium gehörten u.a. Rosa Mota, die portugiesische Olympiasiegerin von 1988 in Seoul, Abel Anton (Zweifacher Weltmeister und Sieger BERLIN-MARATHON 1998) sowie IAAF Generalsekretär Pierre Weiss und Horst Milde (AIMS-Board of Directors), als auch Gastsprecher Manfred Steffny („Spiridon“), neben weiteren deutschen Gästen und Abordnungen. Soweit es meine Zeit als Reiseleitung der deutschen Grosse-Coosmann Gruppe zuließ, war ich bei einigen Teilen der interessanten Veranstaltung anwesend.
Für jeden Marathon-Besucher und Läufer ist eine Stippvisite in der Geburtsstätte des Marathon, des Startbereiches des Laufes und des IOC Marathon Museums eine Pflicht. Dort ist die Geschichte der Olympischen Marathonläufe dokumentiert- Exponate von erfolgreichen griechischen Läufern, eine Sammlung aller Olympiafackeln – und es wurde am Sonnabend vor dem Lauf eine Foto-Ausstellung des Boston-Marathon (Startort Hoptkinton) vom US-Botschafter eröffnet.

Der klassische Marathon-Kurs

Der Marathonkurs von Athen wird allgemein als recht schwer bezeichnet. Auf den ersten 10 Kilometern läuft man relativ flach und normal. Nach Passieren des Badeortes Nea Makri bei km 10 beginnen die Hügel. Von hier bis Kilometer 32 vor den Toren Athens ist der Kurs sehr selektiv mit vielen Auf und Abs. Die Schnellstraße von Marathonas nach Athen wurde im Zuge von Olympia 2004 ausgebaut und befindet sich jetzt in einem viel besseren Zustand, die Strecke ist komplett für den Autoverkehr gesperrt und durch viele Polizisten hermetisch abgeriegelt.

Viel Zuschauerinteresse kann der Teilnehmer an der Strecke und beim Passieren der Orte Rafina, Pekermi, Pallini und auch im Stadtgebiet allerdings nicht erwarten. Wenn man die Stadtgrenze Athen und den höchsten Punkt der Strecke bei km 32 erreicht hat, ist das Schlimmste überstanden, denn nun fällt der Kurs wieder ab bis zum Zieleinlauf, die sich schon seit Jahrzehnten im wunderschönen antiken weißen Marmor-Stadion „Panathinaiko“ befindet, also auch Ziel des Olympischen Marathon von 1896 und 2004.
Der Zielschluß ist nach 6 Stunden, was mitunter von Teilnehmern ausgedehnt wird. Inzwischen sind auch Walker auf die Strecke zugelassen, die eine Stunde früher vor dem Läuferfeld gestartet werden.

Viel dazugelernt

Ich bin nun schon etliche Male als aktiver Teilnehmer oder Zuschauer in Athen gewesen. Dem Marathon eilte in früheren Jahren der wenig schmeichelhafte Ruf voraus, daß eine besonders dürftige Streckenversorgung besteht und auch sonst Mängel in der übrigen Organisation.
Allerdings muss ich sagen, dass die Organisatoren in den letzten Jahren besonders viel dazugelernt und gutgemacht haben. Die Zeitmessung erfolgt mittlerweile auch mit dem Chip-System. Die Streckenversorgung ist jetzt in Ordnung. Die Abholung der Startunterlagen und die Sport-Messe ist allerdings noch steigerungsfähig, zumal sie weit außerhalb auf dem ehem. Flughafengelände in Glyfada stattfindet.

Das Startgeld beträgt heuer 70 Euro, dafür erhält man aber eine gut gefüllte Startertüte, T-Shirt und weitere Souvenirs. 2007 verzeichnete man eine neue Rekordteilnehmerzahl von 3000 Marathonläufern, hinzu kamen rund 4000 Teilnehmer an den Läufen über 5 und 10 Kilometer. Schon recht früh am Morgen werden alle Teilnehmer von Athen per Busflotte zum Startort Marathon befördert, die Grosse-Coosmann-Gruppe hatte dafür einen eigenen Transferbus mit auch eigenem Kleidertransport, was die Sache für die Teilnehmer vereinfachte.

Die in den letzten Jahren dank Auslobung von Preisgeldern angereisten schwarzafrikanischen Läufer beherrschen auch hier mittlerweile das Geschehen.
In diesem Jahr gab es neue Streckenrekordzeiten durch Benjamin Kiprotich Korir (KEN) in 2:14:40 Std. vor fünf weiteren Landsleuten und durch Svetlana Ponamarenko (RUS) in 2:33:19 Std.

www.athensclassicmarathon.gr
Athens Classic Marathon
Friedhelm Boschulte
(Die Nacht von Borgholzhausen)

author: GRR

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