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02
12
2007

Der erst 19-jährige Kenianer Elijah Mbogo war Pacemaker und am Ende Sieger zugleich.

Ein Hase schnappt sich den Sieg in Singapur

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Einem Tempomacher sollte man nur glauben, wenn man ihn wirklich gut kennt. Manche von ihnen steigen nämlich nicht an den avisierten Kilometerpunkten aus sondern rennen einfach weiter, weil sie plötzlich eine gute Siegchance wittern. Genau das passierte beim Standard Chartered Singapur-Marathon am Sonntag. Der erst 19-jährige Kenianer Elijah Mbogo war Pacemaker und am Ende Sieger zugleich. In der Streckenrekordzeit von 2:14:23 Stunden gewann er mit lediglich zwei Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Amos Matui, der das Rennen in den letzten beiden Jahren für sich entschieden hatte und nun einen Hattrick knapp verpasste. Dritter wurde mit David Cheruiyot ein weiterer Kenianer in 2:14:43.

Bei den Frauen war der Kursrekord der Weltklasseläuferin Salina Kosgei (Kenia), die im vergangenen Jahr in 2:31:55 gewonnen hatte, von vornherein eine Nummer zu groß. Hier entwickelte sich ein Zweikampf zwischen der 40-jährigen mehrfachen Cross-Weltmeisterin Edith Masai (Kenia) und der jungen Äthiopierin Alem Ashebier. Sieben Kilometer vor dem Ziel forcierte Ashebier das Tempo und hängte damit Edith Masai ab. Die Äthiopierin gewann in 2:37:08 Stunden deutlich vor der Kenianerin (2:38:07) und sicherte sich so die Siegprämie von 25.000 Dollar. Dritte wurde Caroline Kwambai (Kenia) in 2:38:46. Trotz der schwierigen Bedingungen in Singapur mit 25 Grad zur Startzeit um 5.30 Uhr und einer steigenden Luftfeuchtigkeit verbesserte Alem Ashebier ihre persönliche Bestzeit um rund zwei Minuten. Rund 40.000 Teilnehmer hatten für die drei Laufwettbewerbe in Singapur – Marathon, Halbmarathon und 10 km – gemeldet.

Bis 30 km führte Elijah Mbogo das Spitzenfeld als Tempomacher an. „Ich hatte vorher überlegt, dass ich dieses Mal weiterlaufen würde, wenn ich mich an diesem Punkt gut fühlen würde“, erklärte der 19-Jährige später. „Bei 30 km hatte ich den Eindruck, dass die Läufer um mich herum nicht zu stark sein würden, deswegen habe ich es versucht. Es war interessant, und ich habe in meinem ersten Marathon gleich gewonnen.“ Mbogo erklärte, dass er wusste, dass Amos Matui über einen starken Endspurt verfügt. „Deswegen war es mein Plan, frühzeitig einen deutlichen Vorsprung herauszulaufen.“ Etwa bei Kilometer 35 legte Mbogo einen Zwischenspurt ein und verdoppelte seinen Vorsprung bis 40 km auf 200 Meter. Nun folgte die Schlussoffensive des bisherigen Kursrekordlers Amos Mutai, doch er konnte die Lücke nicht mehr ganz schließen.

Elijah Mbogo hatte vor zwei Monaten bei Rennen in Europa seine Bestzeiten auf 28:24 (10 km) und 61:40 Minuten (Halbmarathon) gesteigert. Danach war der Bruder des Hannover-Marathon-Siegers David Mbogo (2:14:13) nach Kenia zurückgekehrt und hatte sich im Höhentrainingslager vorbereitet auf Singapur.

race-news-service.com

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