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21
01
2008

Ganz schön kalt - ganz schön gesund. Auch der Winter kann sportlich sein. Aber es gibt Regeln (Quelle: Welt Online 19.01.2008)

Was Schnee alles kann

By GRR 0

Sport ist Sommer. Sommer ist Sport. Und im Winter? Wenn die Tennisplätze schließen, wenn sogar die hartgesottenen Fußballer Pause machen. Wenn Sport nur noch drinnen stattfindet. Wenn sich Sommersportler ausruhen. Dabei ist gerade das Letztere ein Fehler, denn Sport ist nur dann gesund, wenn er durchgehend und regelmäßig betrieben wird.Das Verlagern der sportlichen Aktivitäten von draußen nach drinnen ist da schon besser, aber auch nicht unbedingt nötig. Zudem lässt man sich dann eine Menge entgehen, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.

So wirkt Freiluftsport im Winter anders auf uns als im Sommer. Wir spüren zunächst die äußerliche Kälte, doch schon bald öffnen sich durch die körperliche Betätigung die Blutgefäße von Haut und Muskeln, und wir werden von einem wohlig-warmen Gefühl durchströmt. Auch das Naturerleben ist im Winter einzigartig. Sicherlich, es fehlt das Grüne und Helle, es dominieren kahle Bäume und tristes Grau. Doch die gehören zu unserem Leben nun einmal dazu; außerdem bestätigen Psychologen, dass Erlebnisse umso intensiver sind, je mehr sie aus dem Gegensatz entspringen. Der kuschelige Abend am Kamin wird also noch schöner und gemütlicher, wenn man sich vorher in der kalten Winterlandschaft bewegt hat.

Besondere Risiken muss man beim winterlichen Freiluftsport nicht fürchten. Sofern die Wege zum Joggen, Walking oder Radfahren halbwegs ausgeleuchtet sind und keine extremen Bedingungen wie Schnee oder überfrierende Nässe herrschen, besteht keine größere Unfallgefahr als im Sommer. Für die Bronchien eines gesunden und durch die Nase einatmenden Menschen ist auch die Kaltluft kein sonderliches Risiko. "Die Lunge gewöhnt sich an die ungewohnte Reizung", erklärt Sportmediziner Professor Klaus Völker von der Universität Münster.

Asthmatiker sollten allerdings bei Frosttemperaturen vorsichtig sein. Denn die kalte Luft kann in ihren Bronchien zum Engstellreflex führen, sodass es möglicherweise zur akuten Atemnot kommt.Besonders geeignet ist für den Winter das Joggen. Am besten, man läuft auf ebenem und berechenbarem Untergrund, wie etwa auf Asphalt oder einer wassergebundenen Wegedecke. Dass dabei der Bewegungsapparat einer besonderen Belastung ausgesetzt wäre und man deshalb Schuhe mit spezieller Dämpfung benötigen würde, ist ein Irrtum. "Das Entscheidende ist ohnehin", erklärt Utz Bertschy, Organisator des Bremer swb-Marathons, "dass auch beim Laufuntergrund auf eine gewisse Reizvielfalt geachtet wird, um im Körper einen möglichst breiten Trainingseffekt zu erzielen.

"Beim Walking bleibt man mit den Füßen auf dem Boden, sodass selbst auf Schnee- oder Morastböden kaum eine Unfallgefahr besteht. Beim Nordic Walking macht das Gehen mit den Stöcken aus dem klassischen Walking ein Ganzkörpertraining. Was den Vorteil hat, dass nicht nur die Beine, sondern auch der Oberkörper trainiert wird – und dadurch steigt am Ende auch insgesamt der Energie- und Kalorienumsatz.Sofern es nicht schneit oder sich auf der Straße überfrierende Nässe gebildet hat, gibt es aber auch keine Einwände gegen das Radfahren im Winter. Voraussetzung ist die richtige Bekleidung. Besonders Füße, Kopf und Hände gilt es warm einzupacken, denn die melden sich bei frostigen Temperaturen als Erste – und auf den Helm sollte man natürlich gerade im Winter nicht verzichten.

Das Fahrrad selbst muss, wie zu anderen Jahreszeiten auch, gewartet und in optimalem Zustand sein. Die Bremszüge lassen sich per Einfetten vor dem Einfrieren schützen. Bei Nässe und Glätte sollte man den Sattel so niedrig stellen, dass man mit beiden Füßen bequem den Boden erreichen kann. Zudem hilft es, den Reifendruck etwas zu reduzieren – denn das verbessert den Kontakt zur Straße. Wichtig: Nur in dosierten Portionen bremsen und eher die Hinterrad- als die Vorderradbremse belasten, denn ein blockiertes Vorderrad führt schnell zur Schleuderpartie.

Sollten Radwege zugeschneit sein, kann man, wie mittlerweile auch juristisch erlaubt ist, auf die geräumte Straße ausweichen. Quelle: Welt online 19.01.2008

 

 

author: GRR

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