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08
03
2008

Das Hauptproblem war, dass unsere neue Halbmarathonstrecke für die Inliner nicht geeignet ist", sagt Gerhard Müller vom Veranstalter Württembergischer Leichtathletik-Verband (WLV).

Zu holprig, zu eng, zu steile Abfahrten – Die Inliner rollen beim Stuttgarter Zeitung-Lauf nicht durch das Stadtzentrum – Stefanie Keppler

By GRR 0

STUTTGART. Rund dreieinhalb Monate vor dem 15. StZ-Lauf am 22. Juni steht die Inlinestrecke fest. Sie führt nicht in die Innenstadt, sondern durch Untertürkheim und Bad Cannstatt. ¸¸Das ist die einzige Alternative, die umsetzbar war", sagt Gerhard Müller vom WLV.

Der große Boom ist vorbei, auch wenn es die Inlineskater vom Speed-Team Stuttgart so nicht bestätigen wollen. Der Verein zählt 101 Mitglieder, rund ein Drittel von ihnen wird bei den Inline-Wettbewerben des Stuttgarter-Zeitung-Laufs am 21. und 22. Juni an den Start gehen. Seit zehn Jahren sind die Skater ein fester Bestandteil der größten Breitensportveranstaltung in Süddeutschland. Das wird auch bei der 15. Auflage in diesem Jahr so sein. Dennoch gibt es einige Änderungen: Denn während sich die Läufer auf eine attraktive Halbmarathonstrecke durch die Stuttgarter Innenstadt und über den Schlossplatz freuen dürfen, kannten die Inlineskater lange Zeit ihre neue Strecke in ihrer Disziplin nicht.

Seit wenigen Tagen steht fest: die Skater laufen nicht durch die Stadt, sondern werden zwei Runden auf einer Strecke durch Untertürkheim und Bad Cannstatt absolvieren – ganz ähnlich dem Verlauf des SV-Laufes über sieben Kilometer. Insgesamt absolvieren die Inliner 17,5 Kilometer; und erstmals werden sie nicht vor dem Hauptlauf am Sonntagmorgen starten, sondern erst mittags um 13 Uhr.

Das Hauptproblem war, dass unsere neue Halbmarathonstrecke für die Inliner nicht geeignet ist", sagt Gerhard Müller vom Veranstalter Württembergischer Leichtathletik-Verband (WLV). Holpriges Kopfsteinpflaster, enge Kurven, steile Abfahrten: die Innenstadt ist für Rollen nicht geschaffen, zumindest nicht die von der Stadt und der Polizei genehmigte Strecke. Die Distanz ist für den Inlinewettbewerb ¸¸die einzige Alternative, die umsetzbar war", sagt der WLV-Projektleiter Müller.

Begeistert ist das Speed-Team Stuttgart darüber nicht. ¸¸Die Enttäuschung war groß", sagt Susanne Keller, die Vorsitzende des Vereins. ¸¸Wir wären auch gerne auf einer attraktiven Strecke mitten durch die Stadt gelaufen." Doch die Gefahren seien vor allem für die Freizeitsportler einfach zu groß gewesen. Ein Problem mit dem späten Start am Mittag hat Susanne Keller indes nicht. Schließlich sei die Erhitzung und körperliche Anstrengung für sie nicht so groß wie für die Halbmarathonis – ¸¸die Schnellsten von uns sind ja nach einer halben Stunde schon im Ziel", sagt die passionierte Inlineskaterin.

Im nächsten Jahr hofft Susanne Keller jedenfalls auf ¸¸eine adäquate Strecke durch die Innenstadt". In diesem Jahr, so stellt Keller fest, ¸¸sind wir doch schon froh, dass es überhaupt ein Inlinerennen gibt".

Der Grund für die Bescheidenheit sind die seit Jahren sinkenden Teilnehmerzahlen im Inline-Halbmarathon. Während die Volkslauf- und Halbmarathonwettbewerbe steigende Läuferzahlen verzeichnen, ebbt der Inlineboom ab. ¸¸Wir verzeichnen in dieser Disziplin einen deutlichen Rückgang", sagt Gerhard Müller. Waren es in der Hochzeit im Jahr 2001 in Stuttgart noch 2650 Läufer, die in den Inlinewettbewerben ins Ziel kamen, sind es im vergangenen Jahr nur noch 1167 Starter gewesen.

Ein Höhepunkt war vor drei Jahren die deutsche Meisterschaft im Speedskating-Halbmarathon, die in Stuttgart während des StZ-Laufes ausgetragen wurde. Dennoch glaubt Müller: ¸¸Inlineskaten ist eine Modeerscheinung, die zwei bis drei Jahre gepuscht worden ist. Übrig geblieben ist nun der harte Kern." Doch selbst wenn die Inlinegemeinde inzwischen überschaubar ist, der Veranstalter WLV will den Wettbewerb auch künftig im Programm halten. Müller: ¸¸Das ist eine gewachsene Kooperation."

Was die Attraktivität der einzelnen Wettbewerbe des StZ-Laufes betrifft, so sprechen die aktuellen Anmeldezahlen eine deutliche Sprache. Für den LBS-Halbmarathon, der zweitgrößte in Deutschland nach Berlin, haben sich bereits knapp 3800 Läufer angemeldet – das sind bisher 15 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Auch im Minimarathon verzeichnet der WLV eine steigende Tendenz. Rückläufig sind dagegen zum jetzigen Zeitpunkt die Anmeldungen bei den Inlineskatern und Walkern.

Mit zusammen mehr als 5000 Anmeldungen sind die Macher rund dreieinhalb Monate vor dem Lauf mehr als zufrieden. Der Organisationsaufwand mit der neuen Strecke scheint sich zu lohnen: der StZ-Lauf ist attraktiver denn je.

Dies ist ein aktueller Bericht vom 07.03.2008! – Stefanie Keppler

author: GRR

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