Eine andere Sensation gab es im 800-m-Finale: Die Weltmeisterin heißt Tamsyn Lewis und kommt aus Australien! Für Maria Mutola hat es nicht gereicht zur achten 800-m-Goldmedaille bei den Hallen-Weltmeisterschaften
Yelena Soboleva krönt Hallen-WM mit Weltrekord über 1.500 Meter – Über 3.000 m heißt der Weltmeister wiederum Bekele – Richtig hochklassig war auch das 800-m-Finale
Überraschungen, hochklassige Rennen und sogar einen Weltrekord – die Lauf-Entscheidungen am Schlusstag der Hallen-Weltmeisterschaften in Valencia boten alles. Höhepunkt war dabei das 1.500-m-Finale der Frauen. Kein taktisches Rennen wie so oft sondern eine Tempojagd gab es in diesem Endlauf, in dem Yelena Soboleva die Titelkämpfe mit einem Weltrekord krönte.
Die 25-jährige Russin wurde in 3:57,71 Minuten Weltmeisterin in einem Finale, in dem noch drei weitere Läuferinnen die Vier-Minuten-Marke durchbrachen: Yuliya Fomenko (Russland) lief 3:59,41 während Gelete Burka (Äthiopien/3:59,75) und die Weltmeisterin von Osaka, Maryam Jamal (Bahrain) die nächsten Plätze belegten. Burka und Jamal stellten zudem Kontinentalrekorde auf. Die beiden Russinnen hatten im Finale von Beginn an für ein hohes Tempo gesorgt. Zunächst war es Soboleva, die im Februar bereits in Moskau den Weltrekord auf 3:58,05 Minuten verbessert hatte, die die Initiative für drei Runden übernahm.
Dann lief Fomenko vorneweg und passierte die 1.000-m-Marke in 2:39,90 Minuten. Eine Runde vor Schluss ging dann Soboleva wieder vorbei. „Ich hatte nicht erwartet, dass ich hier den Weltrekord brechen würde, ich lief nur um den Sieg“, sagte Yelena Soboleva. Die Aufteilung der Tempoarbeit allerdings hatte sie vorher mit Yuliya Fomenko abgesprochen, „weil ich in einem schnellen Rennen bessere Siegchancen habe“.
Eine andere Sensation gab es im 800-m-Finale: Die Weltmeisterin heißt Tamsyn Lewis und kommt aus Australien! Für Maria Mutola hat es nicht gereicht zur achten 800-m-Goldmedaille bei den Hallen-Weltmeisterschaften. Am Ende gewann die Läuferin aus Mozambique aber immerhin Bronze in 2:02,97, nachdem sie gleich nach dem Start an die Spitze gegangen war und das Tempo langsam gehalten hatte. Die siebenfache Hallen-Weltmeisterin passierte die 400-m-Marke in 63,11 Sekunden. Doch das war wohl zu langsam, so dass ihre Taktik nicht ganz aufging.
Zwischenzeitlich hatten die spätere Sensationssiegerin Tamsyn Lewis (Australien/2:02,57) und Tetiana Petlyuk (Ukraine), die schließlich in 2:02,66 Zweite wurde, die Initiative übernommen. Die Australierin, die nie zuvor in einem großen Finale stand, sorgte für eine der großen Überraschungen dieser Titelkämpfe. „Ich kann einfach nicht glauben, dass ich hier gewonnen habe“, sagte die 29-jährige Lewis, die nie zuvor bei einer globalen Meisterschaft ein großes Finale erreicht hatte.
Über 3.000 m heißt der Weltmeister wiederum Bekele: Vor zwei Jahren in Moskau hatte Kenenisa den Titel über 3.000 m in Moskau gewonnen, in Valencia wurde er nun bestens vertreten durch seinen jüngeren Bruder Tariku. Der 21-jährige Äthiopier gewann das Rennen in 7:48,23 Minuten vor Paul Koech (Kenia/7:49,05) und seinem Landsmann Abreham Cherkos (7:49,96). Nach gut der Hälfte des Rennens hatten die beiden Äthiopier, Koech und der am Ende fünftplatzierte Craig Mottram (Australien) die Initiative ergriffen. Bekele machte dann aus dem Finale einen Steigerungslauf, den er souverän gewann.
Richtig hochklassig war auch das 800-m-Finale. Der 18-jährige Abubaker Kaki Khamis hat sich im Olympiajahr seinen ersten globalen Titel gesichert und sich damit zumindest in eine Mitfavoritenrolle gebracht für Peking. Nachdem der Sudanese im vergangenen Jahr im November mit einer Topzeit von 1:43,90 Minuten überrascht hatte, siegte er nun von der Spitze aus laufend in Valencia. Die 400-m-Marke passierte Abubaker Kaki Khamis nach sehr schnellen 51,26 Sekunden, im Ziel war er schließlich in der Jahresweltbestzeit von 1:44,81 Minuten.
Damit wurde er zum fünftschnellsten Läufer in der Halle aller Zeiten. „Mein Coach sagte mir, ich solle einfach rennen so schnell es geht – es war die richtige Taktik“, erklärte Abubaker Kaki Khamis. Der Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi war in 1:44,91 Minuten Zweiter und erzielte damit einen Landesrekord.
Yusuf Saad Kamel (Bahrain) stellte als Dritter mit 1:45,26 einen Kontinentalrekord auf.
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