Bitte recht freundlich… – Die Vorstellung der GRR-Mitgliedsläufe und weitere interessante Informationen aus dem GRR Sonderheft 2008 \“road races\“ in Kooperation mit \“aktiv laufen\“

Ein Markt ist in Bewegung. Eine Reihe professionell arbeitender Foto-Agenturen buhlt hierzulande um die stetig wachsende Läuferschar – und um die weiterhin wachsende Anzahl von Veranstaltungen. Was leisten die Agenturen, über die man anschließend im Internet sein Finisher-Foto in 10×15 oder 13×18 Zentimeter bestellen kann? Es geht nicht um das schnell geschossene Erinnerungsfoto. Die Anbieter setzten allesamt auf Qualität: Das hochwertige Erinnerungsfoto für den Läufer ist das Ziel. Das ultimative Beweisstück für ungläubige Freunde, Kollegen und Familienangehörige ist beliebt.
Die Preise sind dabei keineswegs „Peanuts“, der Kunde Läufer muss schon etwas Geld auf den Tisch legen, um eine hochwertige Erinnerung seines Laufes in den Händen halten zu können. Meist liegen die Preise zwischen fünf und zehn Euro.
Bevor eine der Agenturen ihren Dienst anpreisen darf, muss ein Vertrag mit dem Veranstalter getroffen werden. Erst dann darf man seine Fotos auch anbieten. Mittlerweile hat fast jede größere Veranstaltung ihren eigenen Foto-Dienst.

Gleichgültig, ob in Berlin, München, Frankfurt, Mainz oder Mannheim – neben dem Heer der akkreditierten Foto-Journalisten, die sich im Ziel um das beste Siegerfoto oder den besten Jubelschrei auf der Ziellinie mühen, gibt es seit einigen Jahren auch die Mitarbeiter der „offiziellen Veranstaltungsfoto“-Agenturen, die ihre Platzansprüche anmelden. Das tun sie gleichwohl in engster Abstimmung und im Exklusiv-Auftrag mit dem Veranstalter, der diesen Dienst am Kunden schließlich mit anpreist. Der Veranstalter ist aber auch Kunde. Schließlich benötigt auch er hochwertiges Bildmaterial als Grundlage für Imagebroschüren, Flyer oder die Event-Homepage.
„Wir können auf ein Netzwerk von zehn bis zwölf freiberuflich arbeitenden Fotografen zurückgreifen“, sagt Wolfgang Nass von der SportOnline-Foto GbR, „von denen wir für eine große Laufveranstaltung wie beim Gutenberg-Marathon in Mainz sechs bis acht einsetzen.“

50.000 bis 60.000 Aufnahmen werden dabei geschossen. Zehn bis 15 Prozent der Fotos sind am Ende unbrauchbar. Ob sich der Aufwand allerdings lohnt, darüber schweigt man aus nahe liegenden Gründen. Wie viele der im Internet angebotenen Fotos, zu Preisen zwischen 4,60 und 11,90 Euro offeriert, letztlich gekauft werden, darüber lässt sich keine der Fotoagenturen in die Karten schauen. Betriebsgeheimnis eben. „Wir möchten Emotionen einfangen“, sagt Wolfgang Nass, der zusammen mit seinem Partner Klaus Kern die Agentur SportOnline Foto GbR führt. Als gelernter Betriebswirt und leidenschaftlicher Marathonläufer hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Mit Erfolg. Denn die wachsende Zahl von Aufträgen gibt ihm Recht. Aus den eher bescheidenen Anfängen 2005 mit dem Mitsommerlauf im hessischen Wallau sind inzwischen 60 Veranstaltungen in der zurückliegenden Laufsaison geworden. „Wir möchten unserer Philosophie, ein etwas anderes Angebot für den Markt zu machen, treu bleiben, deshalb können wir nicht jeden Auftrag annehmen. Für uns zählt die Qualität unserer Fotos.“

Entnommen dem GRR Sonderheft 2008 in Kooperation mit "aktiv laufen".