„Das ist ein toller Tag für mich. Ich habe lange daran gedacht, diesen Weltrekord zu laufen – jetzt habe ich es geschafft. Seit den Afrika-Meisterschaften vor rund einem Monat habe ich mich ausschließlich auf dieses Rennen vorbereitet
Oslo im Dibaba-Fieber: Weltrekord über 5.000 Meter – Im Bislett-Stadion von Oslo verbesserte Tirunesh Dibaba die bisherige Marke ihrer Landsfrau Meseret Defar um rund fünfeinhalb Sekunden.
Tirunesh Dibaba krönte das AF Golden League-Meeting in Oslo mit einem Weltrekord über 5.000 Meter. Die 23-jährige Äthiopierin stürmte bei den legendären Exxon Mobil Bislett Games in einer warmen norwegischen Sommernacht vor rund 17.000 begeisterten Zuschauern zur Traumzeit von 14:11,15 Minuten.
Damit verbesserte Tirunesh Dibaba die vor einem Jahr in Oslo aufgestellte Marke ihrer Landsfrau Meseret Defar um rund fünfeinhalb Sekunden. Es ist, abgesehen von Juniorinnen-Weltrekorden, der erste Freiluft-Weltrekord für Dibaba über eine Bahn-Langstrecke.
„Das ist ein toller Tag für mich. Ich habe lange daran gedacht, diesen Weltrekord zu laufen – jetzt habe ich es geschafft. Seit den Afrika-Meisterschaften vor rund einem Monat habe ich mich ausschließlich auf dieses Rennen vorbereitet“, erklärte Tirunesh Dibaba, die bereits vor fünf Jahren ihr erstes WM-Gold über die 5.000 Meter gewonnen hatte und damals in Paris mit gerade einmal 18 Jahren zur jüngsten Einzel-Weltmeisterin aller Zeiten wurde.
Im Bislett-Stadion von Oslo hatte die Russin Anna Alminova für das richtige Anfangstempo gesorgt. Doch nachdem sie bald nach der 2.000-m-Marke (5:43,64 Minuten) ausgestiegen war, wurde das Tempo an der Spitze etwas verschleppt. Tirunesh Dibabas Schwester Ejegayehu sprang verabredungsgemäß als Pacemakerin ein, doch sie konnte das nötige Tempo nicht halten. Als 3.000 m in 8:38,83 Minuten passiert waren, schien das Projekt Weltrekord außer Reichweite zu geraten. Denn plötzlich lag Tirunesh Dibaba im Fahrplan rund sechs Sekunden zurück. Doch nun ging die Cross-Weltmeisterin selbst an die Spitze und brachte sich mit enormer Tempohärte wieder auf Kurs.
Nur noch rund eine Sekunde fehlte 1.000 Meter vor Schluss. „Zwei Runden vor Schluss war ich mir sicher, dass ich es schaffen würde“, sagte Tirunesh Dibaba, die den letzten Kilometer in knapp 2:43 Minuten (!) lief und dabei noch einige überrundete Läuferinnen außen überholen musste, denn keine machte die Innenbahn frei. Stürmisch wurde Tirunesh Dibaba, die im März bereits Cross-Weltmeisterin geworden war, in Oslo von einer großen Gruppe von Landsleuten gefeiert. Platz zwei belegte Lucy Wangui (Kenia) in 14:33,49 Minuten, Dritte wurde Ejegayehu Dibaba (14:36,78). Und noch mehr Dibaba gab es in Oslo: Siebente wurde die jüngere Schwester Genzebe in 15:02,41.
Noch weitere starke Lauf-Leistungen sahen die Zuschauer in Oslo, wo traditionell die Mittel- und Langstrecken im Mittelpunkt stehen: Die Russin Gulnara Galkina gewann die 3.000 m Hindernis in der Jahresweltbestzeit von 9:14,77 Minuten. Hier scheiterte der Versuch, ihren eigenen Weltrekord (9:01,59 Minuten) zu brechen auch an den hohen Temperaturen, die zu Beginn des Meetings noch geherrscht hatten.
Über 800 m setzte Pamela Jelimo ihren Siegeszug fort: Die junge Kenianerin rannte mit 1:55,41 Minuten einmal mehr eine Weltklassezeit. Einen Junioren-Weltrekord und eine Jahresweltbestzeit stellte über diese Strecke Abubaker Kaki (Sudan) auf.
Der Hallen-Weltmeister wurde mit 1:42,69 Minuten zum elftschnellsten Läufer aller Zeiten. Zweiter war der Kenianer David Rudisha in hochklassigen 1:43,72.
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