Die Hallen-Weltmeisterin Angela Williams aus den USA sprintete über die 100 Meter zu neuem Meeting-Rekord von 11,13 Sekunden
Das 19. Internationale Lausitzer Leichtathletik-Meeting war einmal mehr von guten Leistungen gekennzeichnet.
Eberhard Gienger, Weltmeister und mehrfacher deutscher Meister im Turnen, flog mit dem Fallschirm zu Beginn des Meetings in das Cottbusser Leichtathletik-Stadion ein und sorgte für den Startschuss zu einem erfolgreichen Meeting. Knapp 5.000 Zuschauer verfolgten dann die erste Spitzenleistung des Tages.
Die Hallen-Weltmeisterin Angela Williams aus den USA sprintete über die 100 Meter zu neuem Meeting-Rekord von 11,13 Sekunden. Bei den Männern siegte der Kolumbianer Daniel Grueso in 10,24 Sekunden.
In den Wurf-Disziplinen konnten wieder einmal die Deutschen einen starken Eindruck hinterlassen und die Cottbusser Zuschauer begeistern. Im Kugelstoßen wie auch im Speerwerfen der Frauen schafften es gleich drei Deutsche auf das Treppchen. Nadine Kleinert (SC Magdeburg), mehrfache deutsche Meisterin, stieß 19,77 m und blieb damit im Kampf um den DKB-Cup im Rennen. Zweite wurde Christina Schwanitz (19,27 m / SV Neckarsulm) und die jüngste Deutsche im Feld, Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01), kam auf 17,95 m und den dritten Platz.
Beim Speerwurf gewann die Favoritin Christina Obergföll (LG Offenburg) mit 64,16 m vor Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen), die mit ihren 60,81 m die erste Norm-Erfüllung für die Olympischen Spiele in Peking erreicht hat. Auch Christina Obergföll bleibt im Rennen um den DKB-Jackpot. Dritte wurde Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 60,37 m. Bei den Diskuswerfern siegte der Spanier Frank Casanas mit neuer Bestleistung von 67,17 m. Der Magdeburger Martin Wierig (62,67m) kam hinter dem Ungarn Zoltán Kövágó (63,47 m) auf Platz drei.
Aber auch die Springer zeigten solide und gute Leistungen in Cottbus. Julia Hartmann gelang ein gutes Comeback nach einer fast einjährigen Verletzungspause. Erst im Winter konnte die junge Leverkusnerin wieder das Training aufnehmen, nachdem sie im April 2007 eine Reizung im Fuß zur Pause zwang. Mit 1,89 m kam sie zwar noch nicht ganz oben auf das Podest, aber als Zweite hinter der Bronze-Medaillengewinnerin von Athen 2004, Viktoriya Styopina (Ukraine / 1,92 m), schaffte sie es wieder auf sich aufmerksam zu machen.
Eine andere deutsche Überraschung schaffte der Wolfsburger Weitspringer Christoph Stolz. Mit 7,89 m gewann er vor dem Favorisierten Peter Rapp, der über 7,78m nicht hinaus kam. Der zweitplatzierte Tyrone Smith aus Bermuda sprang 7,83 m und der Berliner Christian Kaczmarek konnte mit 7,79 m den dritten Platz für sich behaupten.
Dank der zahlreichen Zuschauer schafften dann zwei weitere deutscher Athleten die Olympianorm. Der Filstaler Alexander Straub schlug den wieder aufstrebenden Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) mit jeweils 5,70 m. Straub hatte dank der besseren Versuche am Ende die Nase vorn. Der erst 19-Jährige Raphael Holzdeppe schaffte mit seinen übersprungenen 5,65 m einen neuen deutschen Juniorenrekord. Damit sicherte er sich auch den dritten Platz in dem starken Stabhochspringer-Feld. Danny Ecker kam über einen Salto Nullo nicht hinaus und für den Uerdinger Björn Otto war bei 5,60 m an diesem Abend Schluss.
Aber nicht nur die technischen Disziplinen zeigten guten Leistungen. Der deutsche Meister Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) konnte sich im A-Lauf der 1.500 m behaupten. In 3:37,79 Minuten kam der Berliner vor dem Kenianer Philemon Kimutai ins Ziel. Das 3.000-m-Hindernis-Rennen wurde am Ende des Meetings dann noch einmal richtig spannend. Der 39-Jährige Simon Vroemen aus Holland lief einen sensationellen Meeting-Rekord. In 8:12,50 Minuten pulverisierte er den seit 1997 stehenden Rekord von Misoi Kipkirui (Kenia / 8:20,56). Über die 800 Meter zeigte der Kanadier Ashraf Tadili ein tolles Rennen. In 1:46,46 Minuten siegte er und blieb nur eine Sekunde über dem Meeting-Rekord.
Am Ende konnte das Fazit für das German-Meeting nur positiv ausfallen. Wie immer wurden gute Leistungen den Zuschauern geboten und auch der Wettergott machte wieder einmal mit. Im nächsten Jahr steht das 20-jährige Jubiläum in Cottbus an. Meeting-Direktor Ulrich Hobeck verspricht auch dann wieder für Top-Athleten zu sorgen.
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