„Die abwechslungsreiche Strecke kam mir sehr entgegen. Schade, dass ich den Vorsprung nicht bis ins Ziel hinein halten konnte
Timo Zeiler in der Berglauf-Weltspitze angekommen! Grand-Prix-Wettbewerb in Meran
Mit einem sensationellen zweiten Rang ist der 27jährige Timo Zeiler beim Grand-Prix-Wettbewerb in Meran 2000 in die absolute Weltspitze aufgerückt. Der Trochtelfinger belegte auf der 14 km langen Strecke mit einer Höhendifferenz von 1700 Höhenmetern hinter dem weltbesten Bergläufer Jonathan Wyatt (Neuseeland) Rang zwei und bezwang bei seinem bislang größten internationalen Erfolg sogar Europameister Marco Gaiardo (Italien).
„Das kommt für mich schon überraschend!“ gestand Timo Zeiler im Ziel nach einem hochklassigen Grand-Prix-Wettbewerb. „Ich habe nun wirklich nicht damit gerechnet, dass ich Jonathan Wyatt und Marco Gaiardo über die komplette Distanz Paroli bieten kann!“ Der 27jährige Speditionskaufmann war nach starken Resultaten auf Flachdistanzen, darunter auch Rang fünf bei den deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Calw, mit einem dritten Rang beim Grand-Prix-Wettbewerb am Grand-Ballon im Elsaß Anfang Mai in die Berglauf-Saison gestartet, dann allerdings eine vierwöchige Trainingsphase eingelegt und dabei mit der DLV-Nationalmannschaft bei zwei Lehrgängen in Zell am Harmersbach auf der Strecke der Europameisterschaften trainiert.
Nach dem Start auf der Kurpromenade in Meran hatte Zeiler früh das Rennkommando übernommen und das Tempo auf der Strecke über Schenna, Hafling und der Zuegghütte bestimmt . „Die abwechslungsreiche Strecke kam mir sehr entgegen. Schade, dass ich den Vorsprung nicht bis ins Ziel hinein halten konnte“ kommentierte er seinen sensationellen Auftritt eher mit einem lachenden Auge im 1900 m hoch gelegenen Ziel auf dem Pfiffinger Köpfl. „Willkommen in der Weltspitze“ begrüßte Bundestrainer Wolfgang Münzel den Trochtelfinger im Ziel, der vor allem in den steilen Anstiegen seine Klasse demonstrierte.
Während Jonathan Wyatt, der übrigens am Vortag noch Sieger des LGT-Marathon in Liechtenstein wurde, das Rennen in der neuen Streckenrekordzeit von 1:15:57 Stunden gewinnen konnte, betrug der Rückstand von Timo Zeiler auf den Neuseeländer gerade einmal dreißig Sekunden. Mit 1:16:27 Stunden lag auch Zeiler noch unter dem bestehenden Streckenrekord von Marco Gaiardo (1:16:30), der diesmal mit Rang drei in 1:16:42 zufrieden sein musste.
Das Frauenrennen über 10 km und 1400 Höhenmeter wurde im Sprint entschieden: Die Südtirolerin Renate Rungger gewann mit einer Sekunde Vorsprung in 1:08.22 Stunden vor der Neuseeländerin Anne Frost, Dritte wurde die zur Weltklasse zählende Skilanglauf-Spezialistin Antonella Confortola (1:11:12).
Wilfried Raatz
Ergebnisse:
WMRA-Berglauf-Grand-Prix in Meran (Italien)
Männer (14,0 km/ HD 1700 m): 1. Jonathan Wyatt (Neuseeland) 1:16:57, 2. Timo Zeiler (Ger/ TSV Trochtelfingen) 1:16:27, 3. Marco Gaiardo (Italien) 1:16:42, 4. Andrzej Dlugosz (Polen) 1:17:10, 5. Robert Krupicka (Tschechien) 1:17:25, 6. Markus Kröll (Österreich) 1:19:23, 7. Alexander Bolkhovitin (Russland) 1:19:31, 8. Gerd Frick (Italien) 1:19:33.
Frauen (10 km/ HD 1400 m): 1. Renate Rungger (Italien) 1:08:22, 2. Anna Frost (Neuseeland) 1:08:23, 3. Antonella Confortola (Italien) 1:11:12, 4. Pavla Matyásova (Tschechien) 1:13:22, 5. Iva Milesova (Tschechien) 1:14:21… 8. Lea Beucher (Ger/ TSV Krofdorf) 1:21:07.