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17
06
2008

34 Jahre alt sie inzwischen, steckt aber noch immer voller Tatendrang. Als sie vor zwölf Monaten ihr Debüt bei der »Nacht« gab, hatte sie bereits ein strapaziöses Wettkampfprogramm absolviert

Die Nacht von Borgholzhausen – Alles spricht für Beatrice Omwanza – (cwk) im Haller Kreisblatt

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Borgholzhausen (cwk). Sie könnte die sechste Läuferin werden, der ein zweiter »Nacht«-Sieg in Folge gelingt: Beatrice Omwanza aus Kenia tritt am Samstag als Titelverteidigerin in Borgholzhausen an. Dass sie jetzt eine Meile (1609 Meter) mehr als im Vorjahr laufen muss, ist eher ein Vorteil für die Marathon- und Halbmarathonspezialistin.

34 Jahre alt sie inzwischen, steckt aber noch immer voller Tatendrang. Als sie vor zwölf Monaten ihr Debüt bei der »Nacht« gab, hatte sie bereits ein strapaziöses Wettkampfprogramm absolviert und sechs Tage zuvor den Kassel-Marathon gewonnen. „Es war hart, hier schon wieder zu laufen”, gestand Omwanza, „aber jetzt ist es ja geschafft, und ich kann mir eine Pause gönnen.” Mit ihrer sympathischen Ausstrahlung gewann sie auch bei der Siegerehrung die Herzen der Zuschauer.

Ihr Triumph war in keiner Phase des Rennens gefährdet: So sehr sich Petra Kaminkova (Tschechien) und Ilona Barvanova (Ukraine) auch bemühten, den 49-Sekunden Vorsprung der Siegerin konnten sie nicht verhindern. Beatrice Omwanzas größter Meisterschaftserfolg liegt schon ein Jahrzehnt zurück: Bei der Cross-WM 1998 in Marrakesch lief sie als Mittelstrecken-Sechste ganz vor mit. Sieben Jahre später durfte sie Kenia als Marathonläuferin bei den Weltmeisterschaften in Helsinki vertreten – angesichts der Leistungsdichte in ihrem Heimatland ein beachtlicher Prestigeerfolg.

Ihre Marathonkarriere krönte sie 2003 als Siegerin in Paris, wo sie mit einer Steigerung auf 2:27:44 Std. auch eine exzellente Zeit erzielte. Die sollte sie nur noch einmal unterbieten: 2004 in Berlin lief sie hinter dem japanischen Weltklasse-Duo Shibui/ Ominami und dem deutschen Trumpf Sonja Oberem 2:27:19 Std. heraus. 2005 siegte sie in Turin und dominierte mit 1:11:32 Std. den Osterlauf-Halbmarathon in Paderborn, wo sie mit persönlicher Bestzeit von 2:11:15 Std. auch zwei Jahre später nicht zu schlagen war.

2008 blieben spektakuläre Erfolge bislang aus. Zwar holte sie Ende April beim Wien-Marathon »Bronze«, musste sich aber mit 2:37:36 Std. begnügen. Zuvor hatte sie als Halbmarathon-Sechste in Berlin (1:12:40 Std.) eine relativ bessere Zeit erzielt. Über 10 km belegte sie in Paderborn (33:50 Min.) und kürzlich in Oelde (33:44) vierte Plätze. Ob sie ihren leistungssportlichen Zenit überschritten hat, muss sich zeigen; an ihrer Favoritenrolle für die »Nacht« besteht aber kein Zweifel.

Ihre acht Jahre jüngere Landsfrau Loise Kangogo, im Marathon mit einer 2:47er-Bestzeit notiert, besitzt noch nicht ihre Klasse. Sie ist erstmals auf Wettkampftour in Europa. Am 8. Juni wurde sie in Leverkusen mit 1:15:28 Std. Halbmarathon-Dritte. Zwei Tage zuvor hatte sie den »Zehner« in Oelde als Fünfte beendet – mit 34:33 und 49 Sekunden Rückstand auf Omwanza.

Zuletzt traf noch die Meldung einer dritten Kenianerin ein: Die 20-jährige Gladys Otero bringt eine 10-km-Bestzeit von 33:31 Min. mit; beim Paderborner Osterlauf 2007 wurde sie in 34:22 Min. Achte hinter Claudia Dreher und vor Ilona Pfeiffer, die in diesem Rennen den Kreisrekord auf 34:58 Min. verbesserte.

(cwk) im Haller Kreisblatt am Dienstag, dem 17. Juni 2008

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