27jähriger Trochtelfinger gewinnt mit über 3 Minuten Vorsprung den höchstgelegenen Halbmarathon Europas
Start-Ziel-Sieg von Timo Zeiler beim Aletsch-Gletscherlauf
Mit einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg beim Aletsch-Gletscherlauf auf der Bettmeralp im Schweizer Wallis setzte Timo Zeiler (TSV Trochtelfingen) seine starke Berglauf-Saison 2008 inmitten der Weltklasse fort. Der 27jährige Trochtelfinger blieb bei Bilderbuchwetter auf der 21,1 km langen Strecke entlang des Aletschgletschers bei einer Höhendifferenz von 1050 m mit seiner Siegerzeit von 1:33:50 Stunden nur um 35 Sekunden über dem Streckenrekord des Briten Billy Burns, der 2003 auf 1:33:15 kam.
Bei den Frauen gewann die britische 100 km-Weltmeisterin Lizzy Hawker nach 2:00:33 Stunden.
„Ein landschaftlich sehr schöner Lauf, den man auch noch genießen kann. Zumindest, wenn man vorne läuft und sich das Rennen gut einteilen kann“, schwärmte Timo Zeiler, der sich derzeit in einer überragenden Form befindet und als aktueller Weltcup-Zweiter den Sprung in die absolute Spitzenklasse geschafft hat. „Der zwei Kilometer lange Anstieg zum Ziel hat es aber wirklich in sich. Ich glaube, dort habe ich die fehlenden Sekunden zum Streckenrekord verloren!“
Nach einem herrlichen Panoramatrail mit Start auf der 1900 m hoch gelegenen Bettmeralp, über Riederalp und Riederfurka und dem beeindruckenden Grat entlang des Aletschgletschers steht im Schlußteil eine 2 km lange Rampe mit 400 Höhenmetern hinauf zum Ziel auf dem 2643 m hohen Bettmerhorn an, bei dem selbst die Topläufer in den Berggang verfallen. Mit über drei Minuten Rückstand folgte wie im Vorjahr der Schweizer Duathlet Stephan Wenk (1:37:21) auf Rang zwei vor seinem Landsmann Helmut Perreten (1:41:14) und dem Briten Ray Ward (1:42:06), ehe auf Rang fünf mit Ulrich Benz (LG Brandenkopf) ein weiterer Deutscher kam.
Bei den Frauen ging mit Lizzy Hawker die 100 km-Weltmeisterin und letztjährige Siegerin der namhaften Hochgebirgsläufe in Zermatt, Liechtenstein und Davos die klare Favoritin ins Rennen. Nach einer dreimonatigen Verletzung fehlte der Britin, die im Hauptberuf Meeresbiologin auf einem Forschungsschiff ist, vor allem in den Steilpassagen die Kraft, um den Streckenrekord von 1:49:59 anzugreifen.
Für sie wurde im Ziel auf dem Bettmerhorn 2:00:33 notiert, damit lag sie immer noch drei Minuten vor der früheren Berglauf-Weltmeisterin Lea Vetsch aus der Schweiz (2:03:55). Beim höchstgelegenen und sicherlich schönsten Halbmarathon Europas gingen insgesamt 1.700 Teilnehmer an den Start, ein Zuwachs von rund 400 Startern gegenüber dem Vorjahr.
Wilfried Raatz