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20
08
2008

Die Sektion Sportsoziologie der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) veranstaltet in Zusammenarbeit mit der dvs-Sektion Sportpädagogik vom 17. bis 19. September an der TU Chemnitz ihre Jahrestagung zum Thema „Sozialisation und Sport im Lebenslauf“

Standardwerk des DOSB: Jahrbuch des Sports 2008/2009 erschienen – Auch im Internet-Zeitalter eine „Visitenkarte der Sportorganisationen“ – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann stellt vor … Sport im Lebenslauf – Tagung in Chemnitz

By GRR 0

Das Jahrbuch des Sports liegt jetzt in einer neuen Ausgabe vor: Das Standardwerk des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für den Zeitraum 2008/2009 bietet umfassende Informationen über Personal und Gremien aller Mitgliedsorganisationen des DOSB und weiterer Organisationen und Institutionen des Sports in Deutschland bzw. international.

Das wiederum sehr übersichtlich gestaltete Buch mit diesmal genau 674 (!) Seiten will vor allem Nachschlagewerk mit Servicefunktion sein und hat dazu noch den großen Vorteil, dass man es nicht gleich ganz von vorn nach hinten durchlesen muss, sondern gezielt nach jenen Daten und Fakten suchen kann, die man gerade benötigt.

Das neue Jahrbuch des Sports 2008/2009 gliedert sich wie seine Vorgänger inhaltlich in insgesamt neun Kapitel, und zwar: Deutscher Olympischer Sportbund (1), Zahlen, Wettbewerbe, Auszeichnungen (2), Landessportbünde (3), Olympische Spitzenverbände (4), Nichtolympische Spitzenverbände (5), Sportverbände mit besonderen Aufgaben (6), Weitere Organisationen und Institutionen (7), Sportverwaltung in Politik und Verbänden (8), Das interessiert Verbände und Vereine (9).

Die Vorstellung der DOSB-Mitgliedsverbände muss man sich etwa so vorstellen: Zu jedem Verband sind Personenamen und Kontaktdaten (Postanschrift, Tel., Fax, Handy, Email) des Präsidiums etc. aufgeführt. Es folgen in aller Regel die wichtigsten Gremien und Ressorts (z.B. Ausschüsse, Kommissionen) auf Bundesebene des Verbandes einschließlich der Kontaktdaten der unterschiedlichsten Funktionsträger (z.B. Bundestrainer, Referenten, Beauftragte).

Schließlich sind bei den Spit-zenverbänden auch die angeschlossenen Landesverbände aufgelistet. Ähnliches gilt für die Landessportbünde, die ebenfalls mit weiteren Untergliederungen verzeichnet sind.

So avanciert das Jahrbuch des Sports nicht nur zu einer wichtigen Fundgrube von Personennamen mit ihren Zuständigkeiten, es lädt die Interessierten geradezu ein, sich anhand der Daten ein „verbales Bild“ über die bestehenden Strukturen bzw. die funktionalen Differenzierungen einzelner Mitgliedsorganisationen des DOSB zu machen – am Beispiel: Wer etwa die beiden „DHB“, nämlich den Deutschen Hockey-Bund und den Deutschen Handballbund (vormals: Deutscher Handball-Bund!) vergleicht, dem fällt sofort auf, das der eine DHB auf der Führungsebene ein achtköpfiges Präsidium zusammen mit einem sechsköpfigen Vorstand installiert hat, dem wiederum eine (hauptamtliche) Generalsekretärin vorsteht, während der andere DHB ein dreiköpfiges Geschäftsführendes Präsidium kennt und dazu noch sechs weitere Präsidiumsmitglieder benennt, aber auf die Position eines hauptamtlichen Generalsekretärs oder Direktors verzichtet … welcher DHB welcher ist?

Bitte selber nachschlagen auf Seite 325 bzw. 342!

Apropos nachschlagen: Das Jahrbuch des Sports 2008/2009 enthält wiederum aktuelle Zahlenwerke, die Auskunft über die Entwicklung von Verbänden und aller Arten des Deutschen Sportabzeichens (Jugend, Erwachsene in Silber, Gold und Gold mit Zahl, für Bundeswehrangehörige und Behinderte) etc. gibt. In der Rangliste der mitgliederstärksten Spitzenverbände haben unter den „Top Ten“ der Deutsche Alpenverein (jetzt Platz 7) und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (jetzt Platz 8) die Ränge gegenüber dem Vorjahr miteinander getauscht. Die Rangliste wird weiterhin angeführt vom Deutschen Fußball-Bund (6.490.008 Mitglieder) und endet auf Platz 60 mit der Deutschen Eisschnell-Gemeinschaft, die es nunmehr auf 658 Mitglieder bringt.

Was die weiteren Organisationen und Institutionen des Sports angeht, werden im Kapitel 7 beispielsweise die Deutsche Olympische Akademie Willi Daume e.V. und der Bundeswettbewerb für Schulen „Jugend trainiert für Olympia“, aber auch die bundesweite Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen in Berlin vorgestellt. Im anschließenden Abschnitt über die Sportverwaltung in Politik und Verbänden geht es dann u. a. um die sog. Sportreferentenkonferenz der Bundesländer mit ihren jeweiligen Mitgliedern und um das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die 111 persönlichen Mitglieder, geordnet nach dem Kalenderjahr ihrer Aufnahme in das IOC.

Ganz am Ende des neuen Jahrbuches haben dann in der Rubrik „Das interessiert Verbände und Vereine“ noch führende Politiker von SPD und CDU das Wort: Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck schreibt über Sport als Alltagskultur: „Sport leistet dabei vieles: Er trägt dazu bei, gesund zu bleiben. Er verbindet Menschen, weil beim gemeinsamen Sporttreiben Altersunterschiede, verschiedene Hautfarben, unterschiedliche Religionen schell vergessen werden“.

Und der Generalsekretär der CDU, Ronald Pofalla beschreibt die Verbindung von Leistungs- und Breitensport: „Sportliche Höchstleistungen wären nicht möglich ohne den Breitensport. Ohne die vielen Betreuer, Trainer und auch Mütter und Väter, die ihre Kinder zu den Wettkämpfen und zum Training bringen, sie loben und auch mal trösten“.

Das Jahrbuch des Sports 2008/2009 (DIN A 5, ISBN 978-3-88500-372-1) ist zu beziehen zum Einzelpreis von 19,- € zuzüglich Porto und Nachnahmegebühr bei der Schors-Verlags-Gesellschaft mbH, Schöne Aussicht 16, 65527 Niedernhausen oder gegen Vorauszahlung auf das Postgiro-Konto 50556-605 Frankfurt (50010060) sowie per Scheck (jeweils plus 2,20 € Postgebühren).

Bleibt ganz zum Schluss die Erkenntnis, dass auch im virtuellen Zeital-ter des Internets und der Homepages das Jahrbuch des Sports nach wie vor eine „handliche Visitenkarte der Sportorganisationen“ darstellt … die immer griffbereit im Regal zu stehen oder auf dem Schreibtisch zu liegen hat.

Sport im Lebenslauf – Tagung in Chemnitz

Die Sektion Sportsoziologie der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) veranstaltet in Zusammenarbeit mit der dvs-Sektion Sportpädagogik vom 17. bis 19. September an der TU Chemnitz ihre Jahrestagung zum Thema „Sozialisation und Sport im Lebenslauf“. Im Mittelpunkt der Tagung stehen Vorträge und Referate in insgesamt elf thematisch jeweils akzentuierten Arbeitskreisen, die die prinzipielle Frage klären helfen sollen, wie Menschen, und zwar insbesondere Kinder und Jugendliche zum, im und durch Sport sozialisiert werden und welchen nachhaltigen Stellenwert die sportlichen Aktivitäten im Lebenslauf einnehmen.

Die Tagung beginnt am Mittwoch, dem 17. September um 14 Uhr mit einer einstündigen Eröffnung, bei der u. a. der Prorektor der TU Chemnitz und Sportpädagoge Prof. Dr. Albecht Hummel sowie der Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Prof. Dr. Bernd Strauß (Münster) sprechen werden. Einen von drei Hauptvorträgen hält die Dortmunder Sportsoziologin Prof. Dr. Ulrike Burrmann (früher Uni Potsdam) über „Sozialisationsforschung in der Sportwissenschaft – Bilanzierung und Perspektiven“.

Zu den Arbeitskreisen während der Tagung gehört auch einer über „Sportvereine als Sozialisationsinstanz“, hier u. a. mit Beiträgen über „Sportvereine als Schulen der Demokratie? Eine Auseinandersetzung mit den Schattenseiten des sozialen Kapitals“ und einem anderen über „Ehrenamtliche Mitarbeiter in Sportvereinen – eine ökonomische Betrachtung von Sozialisationseffekten“. In einem weiteren Arbeitskreis zum Spitzensport sind u. a. Referate über „Kommunikative Erfolgsstrategien von Trainern im Spitzensport“ und über „Sozialisationsprozesse im kommerziellen Leistungssport: Der Sportler als Unternehmer?“ vorgesehen.

Speziell zum Nachwuchsleistungssport (Arbeitskreis 9) sind Beiträge vorgesehen z.B. über den Aufbau von Talentgruppen in Hessen und zur Dopingprävention. Weitere Informationen und Anmeldung zur Tagung über: Prof. Dr. Siegried Nagel, Institut für Sportwissenschaft, TU Chemnitz, 09107 Chemnitz,

Email: siegfried.nagel@phil.tu-chemnitz.de oder über die Tagungshomepage: www.tu-chemnitz.de/dvs-tagung.

Zu weiteren aktuellen Tagungsangeboten in der Sportwissenschaft informiert auch die Homepage der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) unter: www.sportwissenschaft.de.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann – Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover

author: GRR

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