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11
09
2008

Am 25. Mai 1935 stellt J.O. an einem Nachmittag sechs spektakuläre WR bei den „Big Ten Track and Field Championships“ in Ann Arbor (Michigan) auf bzw. ein.

Sechs Weltrekorde in einer Stunde – Am 12. September vor 95 Jahren wurde Jesse Owens geboren – Gerd Steins vom Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – schreibt in „Sport in Berlin“

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„Jesse“ Owens (J.O.) wird mit bürgerlichem Namen „James Cleveland Owens“ am 12. September 1913 in Oakville (Alabama) geboren. Seinen Spitznamen „Jesse“ erhielt er in der „Bolton Elementary School“, weil eine Lehrerin J.O.’s Akzent nicht richtig versteht, als er sagt, daß er J.C. genannt wird.

Jesse’s Sporttalent entdeckt und fördert ab 1930 sein Lehrer C. Riley an der „Fairmount Junior High-School“. J.O. wechselt 1930 an die „Cleveland East Technical High School“ und erbringt herausragende Leistungen im Weitsprung und über 100 und 220 Yards.

Ab 1933 studiert J.O. an der „Ohio State University“ und egalisiert bei den „National Interscholastic Championship Meet“ den 100 yards Weltrekord und stellt über 220 yards einen WR auf. Die „Amateur Athletic Union“ beruft J.O. 1934 in das „All-America Track and Field Team“.

Am 25. Mai 1935 stellt J.O. an einem Nachmittag sechs spektakuläre WR bei den „Big Ten Track and Field Championships“ in Ann Arbor (Michigan) auf bzw. ein.

Er läuft die 100 yards in 9,4 Sekunden und springt 8,13 m weit; ein Fabelweltrekord, der über 25 Jahre ungeschlagen blieb. Über 220 yards läuft er in 20,3 Sekunden – und damit auch den WR über 200 m, somit stellt J.O. in einem Rennen gleich zwei WR ein. Dann läuft Jesse über 220 yards Hürden in 22,6 Sekunden und unterbietet damit den WR über 200 m Hürden. Jesse Owens stellt so sechs WR in weniger als einer Stunde auf, das ist die Sensation, die als „Day of the Days“ in die Geschichte eingeht.

In Berlin schreibt J.O. 1936 ein zweites Mal Sportgeschichte: Er ist der erste afroamerikanische Leichtathlet, der bei einer Veranstaltung vier olympische Goldmedaillen gewinnt (100 m, 200 m, Weitsprung, 4 x 100 m-Staffel). In den Spikes der deutschen Schuhfabrik Dassler wird J.O. der Star der Olympischen Spiele 1936 und führt mit seinen Erfolgen und der Freundschaft mit Luz Long die Rassenpolitik des Nazi-Reiches ad absurdum.

Nach 1936 hat J.O. Schwierigkeiten, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er macht Werbung für den Sport und für sich selbst. In 100-Meter-Rennen gibt er Läufern aus der Region jeweils 10 oder 20 Meter Vorsprung und gewinnt dennoch. Er tritt gegen Rennpferde an und gewinnt. (J.O. startet jeweils gegen reizbare Vollblüter, die beim Startschuß erschrecken und zuerst in die falsche Richtung laufen!) Später entwickelt er Leichtathletikprogramme für Nachwuchssportler und ruft ein Public-Relations-Unternehmen ins Leben.

1951, 1964 und 1978 besucht J.O. Berlin und wird hier begeistert empfangen. Owens stirbt am 31. März 1980 an Lungenkrebs in Tuscon (Arizona) und wird im „Oak Woods-Friedhof“ in Chicago beigesetzt. Die Stadt Berlin ehrt Jesse Owens 1984 mit der Umbenennung der „Stadionallee“ in „Jesse-Owens-Allee“.

Gerd Steins- Sportmusuem Berlin – AIMS Marathon Museum of Running in "Sport in Berlin"

author: GRR

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