Günter Hallas, derSieger von 1974 – Mit 66 Jahren: Start zu seinem 33. Berlin-Marathon beim 35. BERLIN-MARATHON 2008 – Karl-Heinz Flucke

Günter Hallas (M65) vom Berliner Sport-Club Rehberge 1945 e.V. in der LG Nord Berlin startet am kommenden Sonntag im Feld der über 40.000 Läufer und Walker zu seinem 33. Berlin Marathon. Viele kennen Günter auch noch heute, denn er war der erste Sieger des legendären Berlin-Marathons, der in diesem Jahre zum 35. Male ausgetragen wird.

Statt Antritts- und Preisgelder, kann der ehemalige Postzusteller berichten, gab es eine Medaille, eine Urkunde und einen Kupferstich, der das Schloss Charlottenburg zeigt.

Ja früher, da führte die Strecke im Grunewald entlang der AVUS auf einer Pendelstrecke zwischen Mommsenstadion und Strandbad Wannsee, die er in 2:44:53 Stunden absolvierte, erinnert er sich weiter, bis 1981 der erste City-Marathon in Berlin ausgetragen wurde.

Der Weg zum Marathonlauf begann über das Sportabzeichen. Bereits als 16jähriger legte er diese sportliche Prüfung ab und wiederholte diese 17 x bis ihn der Laufsport so in den Bann gerissen hat. Aber als Rentner hat er wieder mehr Zeit und die Pause aktiv genutzt.  Seit drei Jahren ist Günther Hallas regelmäßig wieder bei den Sportabzeichenabnahmen dabei.

Das Geheimnis seines Trainings verriet der Briefzusteller in seinem Stammbezirk Siemensstadt wie folgt. Da viele Firmen bereits morgens früh die Post auf den Schreibtisch haben wollten, war der Dienstbeginn bereits um 06:00 Uhr und nach dem Vorsortieren der Post ging es dann auf die tägliche Route. Fahrstühle mied er, denn das Treppensteigen war das Krafttraining für seine läuferischen Erfolge, und diese Treppen mussten teilweise bis zum 11. Stock erklommen werden, denn Hausbriefkästen gab es am Anfang nicht. Erst am Abend ging er zum Training um sich so für die Läufe vorzubereiten, aber mehr als 50 – 60 km standen nie in seinem Trainingstagebuch.

Bei den verschiedenen Wertungsläufen für den Berliner Volkslauf Cup oder dem Spiridon-Drei-Kampf (10 km-21,1 km-Marathon) ist Günter zu finden, es sei denn er ist im Sommer in seinem Kleingarten, um dort wieder neue Kraft für den nächsten Lauf zu tanken.

In diesem Jahr feiert Günter Hallas sein 50. Lauf-Jubiläum, denn mit 16 ging er zu seinem Verein BSC Rehberge, den er bis heute die Treue hält. Neben dem Sieg beim ersten Berlin-Marathon war er über die gleiche Strecke Sieger in Wolfsburg und in Malmö. Der schwierigste Lauf war jener im Salzbergwerk von Sonderhausen.

Auf der Halbmarathondistanz hat er in diesem Jahr 1:35:48 Stunden stehen und am Sonntag wird man gespannt sein, ob er seine Zeit vom letzten Jahr (3:24:06 Std.), mit der er auf Platz 13 der Deutschen Seniorenbestenliste verzeichnet ist, noch toppen kann.

Karl-Heinz Flucke