Tsegay Kebede, der im vergangenen Jahr den Paris-Marathon gewonnen hatte und bei den Olympischen Spielen im Marathon überraschend auf den Bronzerang gelaufen war, feierte im englischen Nordosten einen der größten Siege seiner noch jungen Karriere
Äthiopischer Doppelsieg beim Great North Run mit 52.000 Läufern
Einen äthiopischen Doppelsieg gab es beim Great North Run, der im nordenglischen Newcastle gestartet wird und am Meer in South Shields endet: Tsegay Kebede und Gete Wami gewannen den größten Halbmarathon der Welt. Für das Rennen über die 21,0975 km hatten sich 52.000 Läufer gemeldet. Kebede siegte in 59:45 Minuten souverän, Gete Wami setzte sich haarscharf in 68:51 durch.
Schon nach rund sieben Kilometern hatte auf dem welligen aber insgesamt abfallenden Kurs Tsegay Kebede mit einer Tempoverschärfung die Führung übernommen und sich aus der Spitzengruppe gelöst. Der Äthiopier lief fortan ein einsames Rennen mit hohem Tempo. „Ich dachte, ich könnte noch schneller laufen“, kommentierte der 21-Jährige seine persönliche Bestzeit, die in diesem Jahr die 14.-beste Zeit der Saison weltweit ist.
Tsegay Kebede, der im vergangenen Jahr den Paris-Marathon gewonnen hatte und bei den Olympischen Spielen im Marathon überraschend auf den Bronzerang gelaufen war, feierte im englischen Nordosten einen der größten Siege seiner noch jungen Karriere. Sein äthiopischer Landsmann Gebre Gebremariam wurde mit deutlichem Abstand in 61:29 Minuten Zweite, Rang drei belegte der US-Amerikaner Abdi Abdirahman mit 61:33. Marathon-Weltmeister Luke Kibet wurde in dem hochkarätigen Rennen in 61:34 Minuten Vierter.
Bei den Frauen meldete sich Gete Wami mit einem Sieg zurück. Die Entscheidung für die Äthiopierin, die beim olympischen Marathon in Peking aufgegeben hatte und nun beim New York-Marathon am 2. November mit einem Sieg oder Rang zwei die World Marathon Majors (WMM)-Serie 2007-2008 vor Irina Mikitenko (Deutschland) gewinnen möchte, war allerdings extrem spannend. Auf der letzten Meile sah es zunächst so aus als könne Jo Pavey (Großbritannien) für den ersten Heimsieg seit Paula Radcliffe 2003 sorgen.
Die Britin führte mit einem kleinen Vorsprung. Doch im Endspurt war Pavey nicht stark genug. Gete Wami siegte schließlich in 68:51 mit einer Sekunde Vorsprung vor der Kenianerin Magdalene Mukunzi. Pavey kam nach 68:53 ins Ziel. „Ich war froh über diese persönliche Bestleistung, zugleich aber auch frustriert so knapp verloren zu haben“, erklärte die Engländerin und fügte hinzu: „Dennoch habe ich heute einen großen Schritt nach vorne gemacht.“
Gete Wami hatte während der letzten rund sechs Kilometer Muskelprobleme im Oberschenkel, lief aber dennoch zum Sieg. „Dies ist ein großer Sieg, ich habe mich mit speziellen Trainingseinheiten auf den Great North Run vorbereitet“, erklärte Gete Wami, die bereits die WMM-Serie 2006-2007 gewonnen hatte.
Angesprochen auf den Start von Paula Radcliffe in New York, gegen die sie im vergangenen Jahr dort knapp verloren hatte, erklärte Gete Wami: „Sie ist eine harte Gegnerin und ich mag es, gegen sie zu laufen. Aber ich bin überrascht, dass sie in New York starten wird.“
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