Der Laufmarkt Newsletter September 2008 – Dr. Roland Döhrn

 Leider kommt der Newsletter für den September mit etwas Verspätung. Aber ich war beruflich sehr eingespannt und habe erst heute Zeit gefunden, die Ergebnisse zu analysieren. Der September ist stets der „stärkste“ Monate des Jahres, der fast ein Fünftel zum Jahresergebnis der Straßenlaufteilnehmer beiträgt.

In diesem Jahr fällt die Bilanz aber schon etwas enttäuschend aus. Man kann es vereinfacht auf die Formel bringen: Berlin – und fairer Weise muss man Ulm noch erwähnen – und sonst nicht viel.

Die größte deutsche Laufveranstaltung legte nämlich nochmals deutlich zu. Der Berlin-Marathon verzeichnete ein Plus von rund 10%. Aber rund 60% aller September-Events – und das sind immerhin 42 in meiner Datenbank – verzeichneten ein mal größeres, mal kleineres Minus. Herausragend eigentlich – neben Berlin – nur noch der Einstein-Marathon, der quer über alle ausgetragenen Strecken zulegte und in der Rangliste der größten Events einen schönen Sprung machen dürfte.

Insgesamt lag die Zahl der Finisher im September nur um noch um 1,8% über dem Vorjahreswert. Der Marktindex, der versucht, ein etwas breiteres Bild der Grundtendenzen des Laufmarktes darzustellen, nähert sich weiter der Nulllinie, auch wenn der Markt derzeit noch wächst. Die ersten Ergebnisse aus dem Oktober lassen auch keine große Besserung erwarten.

Köln erzielte jedenfalls – das ist zumindest mein derzeitiger Wissensstand, aber die Ergebnisse sind noch vorläufig – per saldo ein Minus, mit einem weiteren Rückgang auf der Marathondistanz und einem deutlichen Plus beim Halbmarathon.

Da sich das Veranstaltungsjahr bereits merklich dem Ende zuneigt, kann man schon eine Zwischenbilanz ziehen. Beim Marathon wird es schwer werden, das ohnehin schon nicht allzu gute Vorjahresergebnis noch zu erreichen. Schätzungsweise ein Viertel aller Marathonläufer in Deutschland wird in diesem Jahr wohl in Berlin ins Ziel gelaufen sein.

Beim Halbmarathon geht es weiter aufwärts. Hier dürfte das Vorjahresergebnis mehr oder weniger deutlich übertroffen werden. Bei den „Rahmenwettbewérben“ geht es beim Skating weiter abwärts, während beim Walking der Vorjahresstand jetzt schon erreicht ist.

In einem Monat wird man noch ein bisschen klarer sehen, den der Oktober ist der letzte teilnehmerreiche Monat des Jahres. Bis dahin verbleibe ich

Ihr
Roland Döhrn