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2008

Hierzu ist es notwendig, dass dem Sportmuseum Berlin angemessene Ausstellungs- und Personalmittel zur Verfügung gestellt und repräsentative Ausstellungsräume für Dauer- und Wechselausstellungen im Olympiapark eingerichtet werden.

Sportmuseum Berlin (AIMS Marathon Museum of Running) wird der Senatsverwaltung für Inneres und Sport unterstellt – Finanzielle Mittel fehlen aber noch

By GRR 0

Im Sommer 1995 wurde das „Sportmuseum Berlin | AIMS Marathon-Museum of Running“ (gegen den Willen aller Beteiligten) mit anderen Museen in die Stiftung Stadtmuseum gezwängt. Jahrelang hat dann das Stadtmuseum versucht, das Sportmuseum abzuwickeln und das Personal und die Sachmittel für Verwaltungszwecke umzurubeln. Dies ist dank der Hilfe vieler Berliner Parlamentarier, der Berliner Medien, des Berliner Sports und der Sportverwaltung letztendlich nicht gelungen.

Das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedete am 27. September 2001 einstimmig den Beschluss „Eine Zukunft für das Sportmuseum Berlin“ und sprach sich für den Ausbau des Sportmuseums im Olympiapark Berlin aus. Infolge des Beschlusses wurden im Olympiapark fachgerechte Depot- und Arbeitsräume (ca. 1.500 m²) hergerichtet, die seit Anfang 2005 genutzt werden. Damit war eine vollständige Trennung des Sportmuseum von den Immobilien des Stadtmuseums vollzogen worden.

Die Fraktionen im Sportausschuss begrüßten am 1. Juni 2006 die erfolgreiche Ansiedlung des Sportmuseums im Olympiapark und forderten, dass das Stadtmuseum nun die notwendige Stabilisierung und Stärkung des Sportmuseums auch in personeller Hinsicht vornimmt. Gleichzeitig wurde einmütig der Erhalt und Ausbau der personellen und organisatorischen Identität des Sportmuseums gefordert.

Stattdessen erklärte die neue Stadtmuseumsdirektorin, dass sie nicht gewillt ist, den Museumsstandort Olympiapark zu entwickeln und dass der Parlamentsbeschluss vom 27. September 2001 bezüglich der Zukunft des Sportmuseums für sie nicht bindend ist!

Das Forum für Sportgeschichte legte daraufhin dem Staatssekretär Thomas Härtel am 10. Dezember 2006 eine Denkschrift „Zur Situation und Veränderung des Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon-Museum of Running“ vor und lud Parlamentarier aller Fraktionen zu Vorortgesprächen in das Sportmuseum ein und aquirierte durch ihr Vorstandsmitglied Horst Milde 20.000 $ Zuwendungsmittel und umfangreiche Sammlungserweiterungen aus dem In- und Ausland.

Schließlich beantragte die Fraktion der CDU auf Initiative ihres sportpolitischen Sprechers Andreas Statzkowski am 4. Oktober 2007 im Berliner Parlament die Herauslösung des Sportmuseums: „Das bisherige Funktionsmodell der Stiftung Stadtmuseum, dem das Sportmuseum sowie das Wassersportmuseum angeschlossen sind, hat sich nicht bewährt. Eine Verlagerung des Sportmuseums und Wassersportmuseums in die Zuständigkeit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport ist aus sachlicher Nähe erforderlich, da diese durch Synergieeffekte effizienter genutzt werden können.

Außerdem kann diese neue Zuständigkeit für eine größere Öffentlichkeit sorgen und die Museen einem breiteren Publikum bekannt machen, indem insbesondere die Zusammenarbeit mit den Berliner Sportlerinnen und Sportlern und ihren Vereinen intensiviert wird.“

Der Ausgliederungsantrag wurde am 11. 10. 2007 an die Ausschüsse überwiesen, im Kulturausschuss am 28. 4. 2008, im Sportausschuss am 12. 9. 2008 und im Hauptausschuss am 24. 9. 2008 beraten und jeweils einstimmig beschlossen und mit kleineren Änderungen in folgender Fassung dem Berliner Parlament vorgelegt:

„1. „Der Senat von Berlin wird aufgefordert, das Sportmuseum und das Wassersportmuseum aus der Stiftung Stadtmuseum herauszulösen und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport zu unterstellen. Für das Wassersportmuseum ist zu prüfen, ob und wie ein dauerhafter Erhalt am Standort Grünau sichergestellt werden kann. Dabei ist darauf zu achten, dass die bei den Museen angesiedelten Stellen sowie die veranschlagten Sachmittel ebenfalls übertragen werden.

2. Dem Abgeordnetenhaus ist bis zum 1. Januar 2009 zu berichten.“
Das Abgeordnetenhaus beschloss in seiner 36. Plenumssitzung am 16. Oktober 2008 diesen Antrag (Drucksache 16/1768) einstimmig, so dass nach mehr als 13jähriger Leidenszeit im Museumskombinat des Stadtmuseums, das erst kürzlich in den Medien als „kleinkariertes und konzeptloses Kommunalmuseum“ gewürdigt wurde, für das Sportmuseum Berlin endlich der Weg in die Zukunft eröffnet wird.

Hierzu ist es notwendig, dass dem Sportmuseum Berlin angemessene Ausstellungs- und Personalmittel zur Verfügung gestellt und repräsentative Ausstellungsräume für Dauer- und Wechselausstellungen im Olympiapark eingerichtet werden.

geste

Neue Ausstellung des Sportmuseum Berlin:

„Picasso mit der Kamera“ – Sportstadt Berlin im Bild
Fotografien von Heinrich von der Becke
10. November 2008 – 29. März 2009

Außerdem zu sehen bis auf Weiteres:

AIMS – „Keep on Running“ – Internationale Wanderausstellung zur Geschichte des Marathonlaufes
„ISTAF Momente“ – Bilddokumentation 70 Jahre ISTAF in Berlin
„Geehrt!“ – Träger des Goldenen Bandes des Sports

Olympiapark Berlin

Haus des Deutschen Sports (Lichthof)
Hanns-Braun-Straße/Adlerplatz
14053 Berlin
U2 Olympiastadion, 12 min Fußweg

Mo – Fr: 10 – 14 Uhr
Eintritt Olympiapark Berlin 1,- €, ermäßigt 0,50 €
Ausstellungen Eintritt frei!

 

author: GRR

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