Ganz der Disziplin angemessen, wurde Wolfgang Ritte von Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Isinbajewa (Russland), die bei der Gala als Welt-Leichtathletin des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie der Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka (Ukraine) als Welt-Senioren-Leichtathlet 2008 ausgezeichnet.
IAAF Masters of the Year 2008: – Wolfgang Rittes Ritterschlag in Monaco bei der Welt-Leichtathletik-Gala – Dieter Massin berichtet
Mittendrin und nicht nur dabei. So verheißt uns vollmundig ein Spartensender. Diesen Slogan kann der Moerser Stabhochspringer Wolfgang Ritte getrost für sich in Anspruch nehmen. Der 55-Jährige, der seit 2007 für den Weseler TV startet, empfing beim Stelldichein der Weltklasse-Leichtathleten von einst und jetzt am Sonntagabend im „Salle des Etoiles“ (Sternensaal) des altehrwürdigen Monte Carlo Sporting Club anlässlich der Welt-Leichtathletik-Gala die höchsten außerhalb der Stadien zu vergebenden Weihen.
Ganz der Disziplin angemessen, wurde Wolfgang Ritte von Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Isinbajewa (Russland), die bei der Gala als Welt-Leichtathletin des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie der Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka (Ukraine) als Welt-Senioren-Leichtathlet 2008 ausgezeichnet. Eine Ehrung, die ein Ritterschlag ist. Vermutlich wird Ritte das davon zeugende Bilddokument daheim in Postergröße an exponierter Stelle aufhängen.
Bereits am Vormittag hatte er auf einem Empfang im Casino von Monte Carlo die fotografisch festgehaltenen Glückwünsche von Fürst Albert von Monaco entgegennehmen dürfen. So ganz nebenbei fiel bei dieser Gelegenheit noch ein gemeinsames Foto mit Olympiasieger und Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika) ab, der bei den Spielen in Peking in neue Dimensionen gesprintet war und abends erwartungsgemäß als Welt-Leichtathlet des Jahres geehrt wurde.
Ritte war von den Erlebnissen förmlich überwältigt. „Das ist der helle Wahnsinn“, meinte er. „Das kommt mir alles so unwirklich vor, als wäre es ein Hollywood-Film. Irgendwann knipst einer das Licht aus, und der Spuk ist vorbei.“
Allein der Schauplatz der feierlichen Gala war ein echter Hingucker. Festliches Ambiente und eine gleichermaßen gewandete Gäste-Schar verstehen sich nahezu von selbst. Doch die Kuppel der extravaganten Stätte ist ein Glanzlicht im doppelten Sinn des Wortes. Sie besteht aus tausenden kleinen Leuchtkörpern, die einen künstlichen Sternenhimmel erzeugen. Das Dach lässt sich wie bei der „Arena Auf Schalke“ öffnen und schließen. Mehr als sehen lassen konnte sich zudem die illustre Gesellschaft der 730 geladenen Gäste.
Kurzum: Ein „Who is who“ der Leichtathletik-Szene mit Jelena Isinbajewa und Usain Bolt an der Spitze.
Fürst Albert stand trotz der geballten Ladung an aktuellen und früheren Sportgrößen nach dem rund einstündigen offiziellen Teil im Mittelpunkt des Interesses. Dabei erwies er sich buchstäblich als Fürst zum Anfassen, erfüllte jeden an ihn heran getragenen Wunsch für ein Foto mit ihm.
Müßig zu erwähnen, dass mit erlesenen Speisen und Getränken das leibliche Wohl nicht zu kurz kam. Anschließend herrschte auf der Tanzfläche eine drangvolle Enge. Wolfgang Ritte übte sich auf diesem Terrain freilich in vornehmer Zurückhaltung, machte aber dennoch im eigens für dieses Ereignis angeschafften Smoking eine blendende Figur. Da hatte sich seine ihn begleitende Ehefrau Ute, die ein langes schwarzes Abendkleid trug, in der Kleiderfrage durchgesetzt.
Dieter Massin