Neue Laufbücher laden zum Lesen und … zum Laufen ein. Prof. Dr. Detlef Kuhlmann empfiehlt Laufbücher für den Gabentisch … auch für Nicht-Läufer und solche, die erst noch Läufer werden wollen …

Im Folgenden werden aktuelle Bücher über das Laufen vorgestellt, die eines gemeinsam haben: Sie sind allesamt in diesem Jahr erschienen und können daher als neuwertig gelten. Die Aufstellung beansprucht keine Vollständigkeit aller Neuerscheinungen zum Laufen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Die Sammlung soll vielmehr die breite Palette der Themen und Zugänge verdeutlichen, über die das (ausdauernde) Laufen inzwischen thematisiert wird.

Es mag für viele durchaus vergnüglich sein, solche Bücher zu lesen, aber: Was dort über das Laufen „versprochen“ wird, kann jeder/jede nur für sich selbst „laufend“ erfahren. Dazu wollen die präsentierten Bücher beiläufig einladen. Die Auswahl enthält insgesamt zehn Titel mit jeweils einer knappen Beschreibung in alphabetischer Reihenfolge der Autoren:

Achim Achilles: Der Achilles Laufkalender 2009. Kilometer sammeln, Motivation tanken, Tricks probieren. München 2008: Heyne. 158 S.; 6,95 €
Dieses Buch ist genau genommen ein Wochenkalender für Läuferinnen und Läufer, wo einerseits Termine und Laufleistungen eingetragen werden können, wo es aber andererseits „Schlaues“ über das Laufen zu lesen gibt. Das alles ist eine Idee bzw. verfasst worden von Dr. Hajo Schumacher, dem redegewandten und schreibfleißigen (Polit-)Journalisten, der sich auch als Deutschlands bekanntester unbekannter Freizeitläufer Achim Achilles einen Namen gemacht hat.

Rolf Bläsing: Der Halbmarathon-Mann. Berlin 2008: Aufbau Verlagsgruppe. 240 S.; 8,95 €
Dieses Buch ist ein Roman, bei dem die Hauptfigur Rimbach tatsächlich im Rahmen seines selbst ernannten Projektes „Conquest“ mit Laufen anfängt und sich dabei auf einen Halbmarathon in seiner Heimatstadt vorbereitet. In Wirklichkeit handelt der Roman schwerpunktmäßig aber davon, wie Rimbach versucht, Julia zu erobern … ob das eine oder das andere gelingt oder am Ende sogar beides – bitte selber nachlesen!

Klaus Duwe: 42 mal 42. Marathon-Erlebnisse von Antalya bis Zermatt. München 2008: Copress Verlag. 320 S.; 19,90 €
Dieses Buch ist eine reichhaltige Sammlung von insgesamt 42 Reportagen, die der Autor nach selbst gelaufenen Marathons über jeweils 42,195 Kilometer angefertigt hat. Die Läufe „spielen“ in der Zeit vom 1. Januar 2007 (Marathon in Zürich) bis zum 16. Dezember 2007 auf Mallorca (Marathon de Calvia). Dazwischen liegen Veranstaltungen in Kassel und Köln, in Hamburg und Hannover sowie in der Schweiz, in Marokko und anderswo.
 
Stéfane Franke: Laufen kompakt … effektiv und erfolgreich! München 2008: Copress Verlag. 112 S.; 9,90 €
Dieses Buch versteht sich als eine Einführung und Anleitung zum Laufen. Das soll (möglichst) „effektiv und erfolgreich“ sein, wünscht der Autor, der es als Weltklasse-Langstreckeläufer der 1990er Jahre wissen muss. Folglich geht es im Buch um Fragen nach der richtigen Bekleidung, dem individuell optimalen Training, aber auch um die Vorbereitung auf Wettkämpfe (bis hin zum Marathon) einschließlich der Regeneration danach.

Martin Grüning: Marathon unter 4 H in 6 Monaten. Aachen 2008: Meyer & Meyer Verlag. 174 S.; 16,95 €
Dieses Buch lässt schon zweifelsfrei im Titel erkennen, dass es sich um eine Anleitung handelt, wie man durch gezieltes Training über (mindestens) ein halbes Jahr einen Marathon unter vier Stunden laufen kann. Ob dies tatsächlich gelingt, weiß man freilich erst hinterher, wenn man im Ziel ist. Der Autor gehört zu den „Runner`s World“ Experten und verfügt selbst über 30 Jahre Lauferfahrung.

Kym McConnell & Dave Horsley: Laufen extrem. München 2008: Copress Verlag. 160 S.; 29,90 €
Dieses Buch stellt die „extremsten“ Laufwettbewerbe der Welt in Wort und Bild vor. Enthalten sind 24 Läufe auf allen Kontinenten, die die beiden Autoren jeweils selbst mitgemacht haben über Distanzen von Marathon aufwärts bis zu dreistelligen Kilometerzahlen: der Spartathlon von Athen nach Sparta über 245,3 km oder der Comrades Marathon in Südafrika über 90 km, aber auch der Everest Marathon und der North Pole Marathon.

Birgit Lutz-Temsch & Jochen Temsch: Paarlauf. Bekenntnisse eines (Nicht-)Läuferpaars. Aachen 2009: Meyer & Meyer 166 S.; 16,95
Dieses Buch enthält 31 Kolumnen, die in der deutschen Ausgabe des weltgrößten Laufmagazins „Runner`s World“ erschienen sind. Am Ende gibt es sogar noch je zehn Tipps, wie man mit einem Läufer bzw. einer Nicht-Läuferin ganz gut zusammen leben kann. Dazu muss man weiter wissen, dass beide  zwar im Journalismus zuhause sind, aber eben das Hobby Laufen eben nicht gemeinsam teilen. Denn: Er läuft, sie nicht!

Wilfried Raatz: Berglaufjournal 2008. Niedernhausen 2008: wus-media. 280 S.; 9,50 €
Dieses Buch präsentiert alle wichtigen Bergläufe in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien und anderswo mit den wichtigsten Daten: Termine und Streckenprofile. Das Buch enthält auch Trainingstipps für die ideale Vorbereitung. Diese in der Laufszene einzigartige Übersicht erscheint jetzt schon im 17. Jahrgang. Autor ist der Gymnasiallehrer und Fachjournalist Wilfried Raatz, früher selbst passionierter Läufer der nationalen Spitzenklasse beim ASC Darmstadt und zwei Jahre lang Marathon-Bundestrainer des DLV.

Werner Sonntag: Bieler Juni-Nächte. Facetten eines Laufjubiläums. Ein Ratgeber für Erststarter. Ostfildern 2008: Verlag Laufen und Leben. 152 S.; 16,- €
Dieses Buch ist dem ältesten und bedeutendsten 100-km-lauf in Europa gewidmet, und zwar der Bieler-Juni-Nacht, die seit genau 50 Jahren stattfindet und tatsächlich am späten Abend gestartet wird. Werner Sonntag (Jahrgang 1926) kennt diesen Lauf wie kein anderer deutscher; er hat ihn 33-mal absolviert und nun eine Art „Laudatio“ zum Jubiläum geschrieben, die auch Interessierte an diesen Ultra-Langstreckenlauf heranführen möchte.

Klaus Weidt: Der Wunderläufer Haile Gebrselassie. Auf den Spuren einer Legende. Böttingen 2008: acasa-Verlag. 192 S.; 9,90 €
Dieses Buch ist zum diesjährigen Berlin-Marathon erschienen und wurde vom Autor erstmals beim sog. Literatur-Marathon im Rahme des Kulturprogramms dort vorgestellt. Es beschreibt die großartige Karriere des Marathon-Weltrekordlers Haile Gebrselassie. Dazu hat sich der Berliner Sportjournalist Klaus Weidt tatsächlich „Auf den Spuren einer Legende“ bewegt und mehrfach die äthiopische Heimat von Haile Gebrselassie und ihn persönlich besucht.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann