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19
12
2008

„Obwohl ein Großteil unserer Kinder und Jugendlichen gesund sind, haben Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten mit niedrigem Bildungsniveau der Eltern dennoch ein erhöhtes Risiko unter ungesunden Bedingungen aufzuwachsen

Kinder in eine gesunde Zukunft

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Am 9. und 10. Dezember fand in Berlin die Fachtagung „Kinder in eine gesunde Zukunft“ des Bundesministeriums für Gesundheit statt, die vom Robert Koch Instituts (RKI) veranstaltet wurde.
 
Untersuchungsergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey – kurz KiGGS Studie genannt – wurden vorgestellt. Thematische Schwerpunkte waren Prävention und Gesundheitsförderung, die gesundheitliche Chancengleichheit sowie die Ermittlung von Risiko- und Schutzfaktoren von Kinder- und Jugendgesundheit. Das eingeladene Fachpublikum aus diversen gesellschaftspolitischen Bereichen diskutierte intensiv die über 20 Fachvorträge und wog ab, welche weiteren Maßnahmen zu ergreifen seien.

Erfreulich ist, dass KiGGS nun offiziell als Kohorte weitergeführt werden soll und die Fortführung zunächst mit weiteren rund 4,2 Millionen Euro gefördert werden soll.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das RKI stellten darüber hinaus eine gemeinsame Veröffentlichung zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland vor. Die Broschüre „Erkennen – Bewerten – Handeln: Zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ gibt einen Überblick über zentrale Ergebnisse der KiGGS Studie sowie weiteren relevanten Untersuchungen und soll als zukünftiger Wegweiser für die Politik dienen.

Die meisten der 14,2 Mio. Kinder und Jugendlichen zwischen 0 und 17 Jahren in Deutschland sind gesund. Bei Kindern aus Familien mit sehr niedrigem Einkommen, insbesondere wenn es mit niedriger Schulbildung einhergeht, und bei Kindern aus Familien mit doppeltem Migrationshintergrund gibt es eine deutliche Häufung an Gesundheitsproblemen.

Auch körperlich-sportliche Aktivitäten, die zum psychischen und physischen Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen beitragen, werden von Kindern mit niedrigem Sozialstatus deutlich seltener wahrgenommen. RKI und BZgA empfehlen, die zusätzlichen Bewegungsangebote in der Schule neben dem regulären Sportunterricht deutlich auszubauen und die Vernetzung von Schulen und Sportvereinen zu verstärken.

„Obwohl ein Großteil unserer Kinder und Jugendlichen gesund sind, haben Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten mit niedrigem Bildungsniveau der Eltern dennoch ein erhöhtes Risiko unter ungesunden Bedingungen aufzuwachsen“, erläutert Jan Holze, Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend. „Unausgewogene Ernährung, Umweltbelastungen und zu wenig Spiel- und Sportangebote sowie fehlende Möglichkeiten zur Bewegung sind Risikofaktoren, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können. "

Aufgrund einer Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen ist klar: Prävention wirkt und sollte im Fokus unseres Handelns stehen! Die Deutsche Sportjugend und ihre Mitgliedsorganisationen bewegen bereits über neun Millionen Kinder und Jugendliche. Besonders sozial Benachteiligte finden jedoch oft nicht den Weg zum Sportverein und es stehen ihnen zu wenig Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote zur Verfügung. Um alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen, bedarf es darum mehr Kooperationen zwischen Sportvereinen, Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten, um die Kinder und Jugendlichen in ihrer Lebenswelt abzuholen.

Diese Kooperationen müssen gefördert und unterstützt werden. Wir, die Deutsche Sportjugend, werden uns hierfür weiterhin einsetzen und engagieren.“

Quelle: DOSB

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